alcatraz46

Von Rationalität war ich gerade in Bezug auf unser Behörden(un)wesen auch nie ausgegangen. Als ich jedoch den ersten Entwurf für dieses Gesetz gelesen habe, dachte ich im Ernst an die Muppet Show. Ist auch egal um was es inzwischen geht. Es läuft mittlerweile nahezu in allen Bereichen auf eine vergleichbare Weise ab, selbst wenn manches gut gemeint ist. Es finden sich in diesem Land offenkundig immer genug Idioten die in der Lage sind vernünftige Ansätze kunstfertig in Schwachsinn zu transformieren.

Hätte man alles schon vor 20 Jahren lösen können. LC hätten heutzutage bereits Top Anbieter sein können für das Online Segment mit nachhaltigen Synergie Effekten für das eigene Geschäft, nur ist sowas halt typisch für Deutschland. Man pennt lieber weiter und wenn man merkt das die Felle wegschwimmen, werden stümperhaft Gesetze novelliert bei denen sich einem die Haare sträuben.

Klar ist da ein Pandemie-Knick drin. Die eigentliche Entwicklung wird dies trotzdem nicht verändern.

Sieht generell danach aus, als wenn die Kurve bei den LC nach Süden zeigt. Ist jedoch eine normale Entwicklung. Bankhalterspiele sind selbst für OC mittlerweile eher ein Kostenfaktor als Umsatzbringer. https://www.deutscher-spielbankenverband.de/spielbanken/

Fragt sich um welche Art "Tempel" es sich dabei handeln könnte.

OC die sich vom Markt zurückziehen zahlen Restguthaben einfach aus wie sonst auch üblich. Gibt mehr als genug gute OC im Netz wenn man die Augen offen hält.

Ich denke das diese Verhaltensweise völlig unabhängig der betreffenden Person immer dann zum Vorschein kommt sobald es spieltechnisch ans "Eingemachte" geht. In meinem Fall wirst Du in Bezug auf meine Spielweise kaum andere Reaktionen erhalten. Ich glaube noch nicht mal das einige dies so bewusst machen sondern eher aus einer Reflexhandlung heraus.

Fällt mir noch was zu ein. Ich hatte in meiner "Glanzzeit" (als es noch Alkohol vorwiegend an Wochenenden gab) einen witzigen polnischen Kollegen. Mit dem hat man dann die Woche gearbeitet und zum Wochenende gegen Feierabend kam von ihm meistens der Spruch: "Woche kaput, nun Saufen bis Muttersprachverlust".

Ich hatte auch nicht geplant tiefer einzusteigen. Man kann sich zu allem etwas denken (oder auch nicht).

Naja, also die Orthographie und Ausdrucksweise Deines Kollegen scheint sinnbildlich wie Roulette durchaus zu schwanken. Wird wohl tagesformabhängig sein.

Ich muss das Spielen nicht insgesamt einstellen, jedoch meine "Vorgehensweise" anpassen. So wie andere verschiedene "Märsche" nutzen, ist das in meinem Fall eine Anpassung der einzusetzenden Mittel. WW umfasst einen eher eng abgesteckten Rahmen. Normal spiele ich das "Grundspiel" nicht, sofern sich solche Situationen ergeben. Im OC hat man zudem den Vorteil das eine "Schicht" in der Regel 3-4 Mitarbeiter in 8 Stunden zu je halbe Stunden Zyklen am Tisch umfasst. Es könnte daher genauso sein, dass ich einfach mal nicht setze.

Ist in meinem Fall ein "kann", kein "muss" Baustein. Ich muss dafür ein paar andere Dinge genauer wissen.

Ok, na sowas muss ich wohl auch nicht wissen als WW Spieler. Trotzdem danke. Das ist mir gut geläufig. Wird gerne auch mal als "Kranzläufer" bezeichnet. Ziemlich nervig wenn man Dealer vor der Nase hat mit "lahmen Flügeln", jedoch auch nicht weiter tragisch wenn das eigene Spiel nicht darunter leiden muss.

Spricht gern in der dritten Person über sich selbst. Schon etwas bedenklich.

Um ehrlich zu sein, viel verstehen tue ich zwar nicht von dem Thema, jedoch wäre es wohl verständlicher für alle wenn sich eine vernünftige Terminologie einbürgern würde. Was eine "Favoriten Raute" ist kriege ich ja noch so mit. Was da sonst so steht von der Fraktion "Zielwurf", öh naja.

Das hatte ich verstanden. Es ging dabei mehr um den (Zeit-) Aufwand einer Vorermittlung.

Ist das nicht extrem aufwendig? Ich meine so eine bestimmte Raute herauszufiltern sollte doch theoretisch nur über extrem viele Coups machbar sein oder? Kommt man da mit einem Tag aus?

In der Zeit vor der neuen Gesetzgebung war das auch der Fall bzw. gab es die Verfahrensweise Bruttospielerträge einheitlich zu besteuern. Ich glaube bei den LC liegt diese "Spielbankabgabe" bei 80%(?). Die neuen gesetzlichen Regelungen, zumindest hinsichtlich OC mit deutscher Lizenzierung sehen vor, eine so genannte "Spieleinsatzsteuer" von 5,3% zu erheben. Da hat sich mutmaßlich ein ganz "Schlauer" Ministerialbeamter in seinem Kämmerlein gedacht, man könnte das Prinzip der Wettsteuern aus dem Sportwettensektor mal so einfach auf andere Formen von Wetten übertragen. Heraus kam dabei, dass nun jede einzelne Wette bzw. getätigter Einsatz an allen Casinospielen (egal ob Slots, Tischspiele etc.) besteuert wird mit der (logischen) Folge das bei Spielen mit variabler Ausschüttung die entsprechenden Quoten abgesenkt wurden. Darum ist die aktuelle Situation eher grenzwertig, da Spieler vermehrt diesen Zustand nicht akzeptieren wollen. Betrifft allerdings auch nur Casinos die eine deutsche Lizenzierung aufweisen. Alle noch aktiven OC ohne deutsche Lizenzierung zahlen demgemäß auch keine Steuern. Verständlicherweise ist sowas Gevatter Staat ein Dorn im Auge.

Ich glaube einen optimalen Weg gibt es nicht. Diese Kleinstaaterei hat genauso Licht und Schattenseiten wie eine "Zentralregierung". Das Problem an Diktaturen ist ja meistens, dass sich die Beteiligten mit der Zeit etwas zu "wohl" in ihrer Rolle fühlen und die Sache für alle nach hinten losgeht. Wobei vieles am Glücksspielstaatsvertrag durchaus zentral geregelt worden ist, nur der Punkt LC und was damit zusammenhängt wurde den Ländern übertragen.

Stichwort: Föderalismus. Jeder kocht sein eigenes Süppchen.

Das ist selbstverständlich und auch mir durchaus bewusst. Ich wollte lediglich darauf abstellen das in diesem Fall eine Minderheit über den "Werdegang" aller Beteiligten entscheidet. Die Verbindlichkeit durch die EuGH Rechtsprechung stelle ich dabei nicht in Frage. Das wäre schon ein Lösungsansatz. Ich habe mich lange in diese Materie eingelesen und mit den Details (wohl oder übel) beschäftigt. Das Problem ist dabei in der Tat der Flickenteppich an Gesetzen in Europa, jedoch ist das Ganze von den Ansätzen bis zur Entstehung des GlüStV 2021 vielschichtiger als der Betrachter von außen wahrnehmen kann. Das Gesetz als solches wurde ja nicht nur "durchgeprügelt" weil Staatssekretäre zusammen Kaffee getrunken haben. Einen großen Anteil am Kern dieses Gesetzes haben ebenso Lobbyvertreter aus verschiedenen Teilbereichen der heimischen Glücksspielindustrie. Man könnte in diesem Fall auch von einer "Verzerrung" des Marktes sprechen wenn man sich die Strukturen dahinter mal zu Gemüte führt. Würde aber jetzt zu weit gehen. Praktikable Lösungen bieten einige Länder in Europa durchaus an. Fraglich warum Deutschland stets den "Sonderweg" beansprucht und offenkundig nicht dazulernen kann/will.

Das ist einer der wesentlichen Knackpunkte warum die neue Gesetzgebung ein Fehlschuss ist aus meiner Sicht. Statistisch gesehen liegt der Anteil von Spielern mit "problematischen Spielverhalten" in OC bei ca. 20% aller erfassten Online Spieler (Statista). Die neue Gesetzgebung nimmt also einen Anteil von ca. 80% aller Spieler die kein solches Verhalten aufweisen in Haftung. Vorzugsweise wird das Thema immer dann herausgekramt, wenn der Kühlschrank wieder leer zu sein scheint. Dabei wird auch gerne übersehen, dass sich solche Prozesse je nach Gericht in die Jahre ziehen können (6-36 Monate soweit eruierbar). Selbst wenn solche Klagen Erfolg haben, heißt es noch lange nicht das morgen schon die große "Geldschwemme" unterwegs ist. Interessant ist was Anwälte seit einiger Zeit kostenpflichtig "empfehlen". Da soll dann Geld von den Zahlungsanbietern selbstständig zurückgebucht werden. Diese "Chargebacks" haben jedoch den kleinen Haken, dass eine Rechtsberatung kein Urteil eines Gerichts darstellt, somit sich dann automatisch Probleme mit Banken und beauftragten Inkassofirmen ergeben, denn mittlerweile treiben Zahlungsanbieter wie Paypal, Skrill und Konsorten (unrechtmäßig) zurückgebuchte Gelder wieder ein.

Ja genau, und dieselben Typen sind es dann die im Online Casino kein Problem damit haben (sofern zutreffend) Gewinne einzustecken aber sobald sich die Verluste häufen nach dem Rechtsanwalt schreien. Asozialer und menschlich gesehen noch niedriger im Niveau geht es an sich nicht.

Das ist ja auch der Grund warum sich bei diesem Thema die Geister scheiden oder die Katze sprichwörtlich in den Schwanz beisst. Es wurde quasi "gelöst" und schafft gleichzeitig einen Schwung neuer Probleme, die der Gesetzgeber ganz sicher so nicht vorgesehen hat.

Das ist richtig. Die GGL ist nur ein Exekutivorgan in Bezug auf die Durchsetzung des Glücksspielstaatsvertrages. Den Ländern bleibt die Herstellung von Online Casino Angeboten mit Bankhalterspielen überlassen. Diese können je nach Bundesland bzw. der jeweiligen Anzahl von Landcasino Konzessionären in Umfang und Ausgestaltung variieren. Nein haben diese nicht. Das so genannte IP Blocking wird durch den Zugangsprovider ausgeführt und geschieht auf "Anruf" der GGL bzw. auf deren Anweisung hin, wobei noch nicht ganz klar ist ob dies überhaupt so geschieht, denn das Blocken von IP Adressen wird kurioserweise von den großen Providern wie z.B. Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica (O2) bisher abgelehnt, da es sich hier um Grundrechtseingriffe handelt, welche wohl Zweifel über die Maßnahmen aufkommen lassen. Artikel aus Netzpolitik Zitat: "Wenig spricht dafür, dass sich Provider auf Netzsperren per Zuruf einlassen. Vodafone hat netzpolitik.org bereits mitgeteilt, man werde dieser „Bitte nicht nachkommen“. Vielmehr wolle man sich „an die rechtlichen Rahmenbedingungen“ halten. „Wir werden also im nächsten Schritt sehr genau analysieren, ob und unter welchen Voraussetzungen wir hier sperren müssen.“ Eine Absage erteilt auch der Berliner Anbieter PŸUR. Er sehe „keinen Anlass“, den Aufforderungen Folge zu leisten. Das „Kooperationsangebot“ lehne er dankend ab. Die Telekom schreibt, sie dürfe Zugangssperren nur dann einrichten , „wenn hierfür eine konkrete, rechtsgültige Anordnung vorliegt“ – also auch eine Absage. 1und1 hat nach eigenen Angaben bisher kein Schreiben der GGL erhalten." Kann man hier nachlesen: https://netzpolitik.org/2022/rundbrief-neue-gluecksspielbehoerde-draengt-provider-zu-netzsperren/ Nach derzeitigem Recht sind laut Glücksspielstaatsvertrag 2021 alle Online Casinos, welche Slots und Roulette in einem "Paket" Anbieten als nicht legal anzusehen.