Ich konnte mich nie mit der Theorie "Umwelt formt Leben" anfreunden, weil es die Lebewesen zu Geiseln äußerer Umstände macht. Deshalb sind die untenstehenden Thesen aus mibos Link betörende Gedanken. Auch wenn die Organismen hier Marionetten ihrer eigenen Konstruktion sind, kann die Umwelt sie nicht manipulieren: Flügel werden nicht zu Flossen, nur weil plötzlich Schwimmen statt Fliegen angesagt ist. Die zentralen Thesen der Frankfurter Evolutionstheorie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Organismen sind hydraulische, mechanisch kohärente, energiewandelnde Konstruktionen, die sich nicht an ihre Umwelten anpassen, sondern Lebensräume nach Maßgabe der Leistungsfähigkeit ihrer Körperkonstruktion selbst erschließen. Organismen sind autonome Subjekte der Evolution, d.h. die jeweils bestehende Körperkonstruktion bestimmt das Ergebnis und die Richtung der Evolution maßgeblich mit. Über Fortbestehen oder Untergang eines Lebewesen entscheidet in erste Linie die Funktionstüchtigkeit der Körperkonstruktion und eine ökonomische Energiebilanz hinsichtlich Formerhaltung, (Fort-)Bewegung und Fortpflanzung Der Einfluss der Umwelt ist sekundär und greift erst dann, wenn sich Lebewesen in ihren Lebensräumen behaupten müssen. Evolution ist irreversibel, d.h. einmal veränderte (differenzierte, abgebaute oder umgebaute) Strukturen können nicht mehr "zurückentwickelt" werden, weil strukturelle Veränderungen einem energetischen Gefälle geschuldet sind.