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  1. Die fragwürdigen und feigen „Methoden“ von CSICOP (1) Wie wir bereits aus dem ersten TV-Dokumentations-Beitrag an dem „nachgeprüften“ Gestalt-Experiment sehen konnten, wird von den Skeptikern abweichend vom Original-Versuch experimentiert, um ein negatives Resultat zu bekommen (was allerdings nicht gelang!). Dass diese Vorgehensweise Methode hat, zeigen die 3 folgenden Berichte von Rupert Sheldrake: Von Skeptikern geäußerte Zweifel am Gefühl des Angestarrtwerdens 1. Teil von 3 Teilen Von Rupert Sheldrake (Auszug aus seinem Buch DER SIEBTE SINN DES MENSCHEN) Robert Baker Die größte Skeptilkerorganisation der Welt ist CSICOP, das in Amherst im US-Staat New York ansässige Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal (Komitee zur wissenschaftlichen Untersuchung von Behauptungen der Existenz des Paranormalen) Im Jahr 2000 erschienen im Skeptical Inquirer, der Zeitschrift des CSICOP, zwei Artikel, in denen behauptet wurde, das Gefühl des Angestarrtwerdens sei eine Illusion. Beide Artikel versuchten, meine Forschung zu diesem Thema zu widerlegen. Der erste Artikel stammte von Robert Baker, einem CSICOP-Mitglied und emeritierten Professor der Psychologie aus Kentucky, der zwei «Demonstrationen» vorführte, um zu widerlegen, dass Menschen wissen könnten, wann sie angestarrt werden. Für seine erste Demonstration wählte Baker Menschen aus, die darin vertieft waren, zu essen oder zu trinken, fernzusehen, am Computer zu arbeiten oder in der Bibliothek der University of Kentucky zu lesen. Unauffällig platzierte er sich hinter ihnen und starrte sie an. Dann stellte er sich vor und bat sie, einen Fragebogen auszufüllen. Baker sagte voraus, dass Menschen, die in eine Tätigkeit vertieft seien, sich um eine Empfindung, angestarrt zu werden, «niemals» kümmern würden. Die Antwort, die Baker von den angestarrten Personen erwartete, lautete: «Während der letzten 5 Minuten hatte ich überhaupt keine Ahnung, dass irgendjemand mich anschaut.» Tatsächlich gaben 35 von 40 Personen diese Antwort – aber fünf nicht. Zwei berichteten, sie wären sich bewusst gewesen, «beobachtet und angestarrt zu werden», und drei erklärten, sie hätte das Gefühl gehabt, dass irgendetwas «nicht stimmt». Während Baker diese speziellen Testpersonen anstarrte, bemerkte er: «Alle drei standen auf, schauten sich um, wechselten mehrmals den Platz und wirkten einige Male vorübergehend zerstreut.» Die Antworten dieser fünf Personen sprachen gegen Bakers Vorhersage, daher führte er im Nachhinein ein weiteres Kriterium ein. Er legte fest, dass die Testpersonen im Stande sein sollten zu sagen, wo er gesessen hätte, als er sie anschaute. Das konnte niemand. Er erblickte darin einen «guten Grund zu glauben, sie waren ... sich nicht bewusst, dass sie betrachtet wurden».(2) Aber dies trifft das Problem nicht. Wenn jemand das Gefühl hat, angestarrt zu werden, muss er sich nicht unbedingt mehrere Minuten später daran erinnern können, wo der Beobachter gewesen ist. Zum Abschluss seiner Analyse «verwarf» Baker die Ergebnisse der beiden Personen (eines Mannes und einer Frau), die gesagt hatten, sie wüssten, dass sie angestarrt worden waren. Er hielt sie für «verdächtig» , weil die Frau erklärt hatte, man würde ihr ständig nachspionieren, und der Mann behauptete, er verfüge über übersinnliche Fähigkeiten. Aber wenn das Gefühl des Angestarrtwerdens wirklich existiert, dann könnten Menschen mit paranoiden Neigungen sensibler als die meisten anderen Menschen sein(3), ebenso Menschen, die behaupten, übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen. Bei seiner zweiten «Demonstration» schaute Baker zusammen mit einem Studenten Testpersonen in zufälligen Intervallen von hinten an. Die Testpersonen wurden aufgefordert aufzuschreiben, wann sie glaubten, angeschaut zu werden. Baker erklärte ihnen, sie würden während eines 20-minütigen Versuchs in fünf einminütigen Phasen angestarrt werden. Entsprechend seinen Erwartungen stellte er fest, dass ihre Vermutungen nicht über die Wahrscheinlichkeit hinausgingen. Warum unterschieden sich diese Ergebnisse so sehr von den ständig positiven und statistisch gesehen signifikanten Effekten, die ich und andere erzielten? Es gab mehrere wichtige Unterschiede im jeweiligen Verfahren. Bei meinen Experimenten gab es bei einer Serie von 20 Versuchen etwa gleich viele Kontroll- und Blick-Versuche, während es bei Baker 15 Kontroll-Phasen und nur 5 einminütige Blick-Phasen gab. Diese Besonderheit schloss von vorn herein eine einfache statistische Analyse der Ergebnisse aus. Jede Testperson durfte nur fünf Mal raten, wann sie angeschaut wurde. Wenn die Vermutungen völlig zufällig waren, wären Nieten drei Mal häufiger wahrscheinlich als Treffer. Bei meinen Experimenten dauerte jeder Versuch nur etwa 10 Sekunden, aber Baker arbeitete mit Versuchsphasen von 60 Sekunden. Bei vorbereitenden Tests stellte ich fest, dass die Testpersonen den höchsten Prozentsatz an richtigen Vermutungen äußerten, wenn sie aufgefordert wurden, rasch zu raten, ohne viel Zeit darauf zu verwenden, über ihre Reaktionen nachzudenken. Baker sorgte auch auf dreierlei Weise dafür, dass seine Testpersonen abgelenkt wurden: 1. Neben jeder Zeit auf dem Mustertrefferblatt, das in Bakers Aufsatz abgedruckt war, befand sich ein unerklärliches Zahlenpaar, zum Beispiel 0801 1&2, 0802 2&3.(4) Ich schrieb an Baker und bat um Aufklärung, aber seine Antwort machte das Ganze nur noch wirrer. Er schrieb, die auf seinem Musterzeitblatt gezeigten Zeiten «waren überhaupt nicht auf dem Zeitplan der Testperson – da sie natürlich bei den einzelnen Testpersonen anders waren. Die Zahlengruppe 1&2 zeigt die erste Minute, die Gruppe 2&3 die zweite Minute der Zeitphase an usw.» Wäre ich eine von Bakers Testpersonen gewesen, dann wäre mir seine Anweisungen ein Rätsel gewesen. Wenn ich der Meinung wäre, ich würde angestarrt werden, müsste ich zunächst einmal anhand der Uhr berechnen, in welche Minute dies geschah. Dann müsste ich mich entscheiden, wohin ich meine Antwort schreiben sollte. Wenn ich das Gefühl hätte, ich wäre in der siebten Minute angestarrt worden, müsste ich dann meine Antwort auf die Zeile «6&7» oder auf die Zeile «7&8» schreiben? 2. Die von Baker veröffentlichten Anweisungen waren widersprüchlich. Er schrieb, den Testpersonen sei gesagt worden, es gäbe fünf einminütige Blick-Phasen. Doch in dem Musteranweisungsblatt stand, dass die Testpersonen «fünf Mal für jeweils zwei Minuten» angestarrt würden. Baker hat inzwischen eingeräumt, dies sei ein Fehler gewesen.(5) Um das Maß der Verwirrung voll zu machen, werden in seinem Artikel die einminütigen Blick-Phasen auch als «fünfminütige Phasen» bezeichnet.(6) 3. Baker wies seine Testpersonen nicht nur an zu raten, wann sie angestarrt würden, sondern forderte sie auch auf, ihre Vermutungen mit ihren Antworten in anderen Phasen zu vergleichen, so dass sie ihre vorherigen Vermutungen ändern konnten, wenn sie wollten. Diese Anweisung könnte durchaus dazu beitragen, dass die Testpersonen noch mehr von ihren unmittelbaren Gefühlen abgelenkt wurden. Wie Baker sage ich voraus, dass jemand, der sich an seine experimentellen Methoden (einschließlich seiner zweideutigen Anweisungen) hält, wahrscheinlich seine negativen Ergebnisse wiederholt. Ich sage aber auch voraus, dass meine positiven Ergebnisse von dem Wiederholt werden sollten, der meine vergleichbaren Methoden anwendet.(7) (Seite 414-417) (2) Baker (2000), S. 40 (3) Sheldrake (1994) (4) Baker 2000), S. 38 (5) R. Baker im persönlichen Gespräch, 27. Mai 2000. (6) Baker (2000) S. 38. (7) Sheldrake (1998a, 1999b, 2000a, 2001) Wird fortgesetzt.
  2. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (13) Genauso forderte Sarma, dass Pro-Contra-Dialoge im Skeptiker (die von mir eingeführt worden waren und von ihm und anderen GWUP-Mitgliedern mit großem Misstrauen gesehen wurden, da sie „das skeptische Profil gefährden“ würden) von vornherein so angelegt sein müssten, dass die „skeptische Seite“ am längeren Hebel sitze, das Schlusswort habe und als Gewinner dastehe. So teilte mir Sarma in einer E-Mail mit: „Kontroverse Diskussionen sind dann und nur dann zulässig, wenn es im Interesse des skeptischen Lesers ist oder der Überzeugung von noch-nicht-skeptischen Lesern dient. In jedem Fall ist sicherzustellen, dass … ein Fazit immer aus skeptischer Sicht gezogen werden muss. Es soll verhindert werden, auch in jedem Einzelfall, dass Zweifel über die Position des Skeptikers auftritt“. In welchem Sinne „skeptisch“ hier gemeint ist, braucht nicht weiter betont zu werden und geht auch durch den Kontext der genannten Intention „Überzeugen“ (natürlich bezüglich inhaltlicher Positionen) klar hervor. Amardeo Sarma: (seit 1987 Chef der GWUP) „Kontroverse Diskussionen sind dann und nur dann zulässig, wenn es im Interesse des skeptischen Lesers ist oder der Überzeugung von noch-nicht-skeptischen Lesern dient. In jedem Fall ist sicherzustellen, dass … ein Fazit immer aus skeptischer Sicht gezogen werden muss. Es soll verhindert werden, auch in jedem Einzelfall, dass Zweifel über die Position des Skeptikers auftritt“ Für Sarma ist die Zielgruppe für die Zeitschrift Skeptiker ausschließlich „die skeptisch eingestellte Person im Sinne der GWUP bzw. Personen, bei denen wir glauben, dass wir sie entsprechend überzeugen können“. Definitiv nicht zur Zielgruppe gehörten laut Sarma Personen, „bei denen eher nicht davon auszugehen ist, dass sie ins ‘skeptische Lager’ wechseln werden“. Solchen Personen seien „keine Zugeständnisse“ zu machen, „das heißt konkret, dass wir Aussagen von z.B. Parapsychologen nicht unwidersprochen lassen“ dürfen. Die Leser dürften nämlich nicht „über die Zielrichtung der Zeitschrift verwirrt werden“, stets und in jedem Einzelfall sei zu beachten, „dass der Leser nicht in Unklarheit darüber gelassen wird, was die Position im Sinne der GWUP ist“ usw. Man dürfe zudem nicht dem „Mythos vom mündigen Leser“ aufsitzen, so ein anderes Vorstandsmitglied. Die Redaktion habe also stets dafür zu sorgen, dass nur die „richtigen“ Meinungen und Informationen „im Sinne der GWUP“ in der Zeitschrift erscheinen bzw. falls überhaupt abweichende Meinungen auftauchten, dann nur und in vorgegebener Weise kommentiert. Man könnte sich fragen, ob sich hinter einer solchen Auffassung nicht eine gehörige Portion von Misstrauen gegenüber dem „selbstreinigenden“ Prozess der Wissenschaft als solchem sowie eine bemerkenswerte Geringschätzung der eigenen Leserschaft hinsichtlich deren kritischer Denkfähigkeit verbirgt. Eine solche Haltung könnte man (53) als Cui-bono-Denken bezeichnen, welches einen weiteren typischen Bestandteil des Skeptiker-Syndroms darstellt: Entscheidungskriterium für das eigene Handeln ist letztlich immer die Frage „Wem nützt es?“. Nicht akzeptiert wird die aus einer wissenschaftlichen Perspektive angebrachte Norm, dass z.B. auf Tagungen oder in Publikationen schlicht derjenige zu Wort kommt, der etwas Relevantes zu sagen hat und seine Position in einem kritischen Diskurs mit sachlich-fundierten Argumenten verteidigen kann – und nicht der, der die „richtige“ Meinung hat, zu den „richtigen“ Ergebnissen kommt oder der „richtigen“ Gruppe angehört. In öffentlichen Verlautbarungen präsentieren sich jene „Skeptiker“ freilich ganz anders. So führt z.B. Sarma in einem Artikel im Skeptiker 4/96 aus: „Die Zuhörer sind in der Lage, sich selbst eine Meinung zu bilden; deshalb sollte man die Fakten für sich sprechen lassen … Das Ziel der GWUP ist es nicht, recht zu haben oder zu bekommen, sondern gemeinsam möglichst nahe an die Wahrheit heranzukommen.“ Die Diskrepanz zu den oben angeführten intern vertretenen Positionen von Sarma ist offensichtlich. Cui bono-Denken ist zwar ein zentrales Merkmal des Syndroms, jedoch eines, das aus guten Gründen nur in der internen Kommunikation mit vermuteten „Gleichgesinnten“ offen zutage tritt. Diskrepanz zwischen öffentlichen Verlautbarungen und intern vertretenen Positionen Sarma hatte mit solchen und ähnlichen mir gegenüber intern erhobenen Forderungen aber zumindest aus einer funktionalen Perspektive sicher nicht unrecht, denn würde anderes gelten, stünde nach meiner Einschätzung die GWUP in der Tat vor einer existenzgefährdenden Zerreißprobe, weil der Großteil der Mitglieder dann „Profil“ und „Identität“ der GWUP grundlegend gefährdet sähen. In letzter Konsequenz würden die „Skeptiker“-Organisationen zerfallen, denn sie leben von dieser „kommunikativen Schließung“, ohne die ihre Ideologeme genauso zerbröseln würden wie ihre soziale Basis. Und für Personen, die die Prioritäten anders setzen und im Zweifelsfall wissenschaftliche Seriosität den Selbstbestätigungs-, Selbsterhaltungs- und ideologischen Positionierungsbedürfnissen der Gruppen vorziehen, gilt (so Sarma im September 2002 in Prag auf einem internationalen Koordinationstreffen von „Skeptiker“-Funktionären): „It is fine to have such persons outside a skeptical organization and they sometimes correctly point out flawed reasoning amongst skeptics. It is within a skeptical group that they pose a real danger, because this position undermines the identification of skeptics with their skeptical group.“ Dem kann ich nur zustimmen. Copyright: Edgar Wunder 2005 Dieser Gastbeitrag ist der Seite www.skeptizismus.de entnommen. Zum Trägerkreis von Skeptizismus.de gehören der Psychologe Eberhard Bauer (Freiburg), der Philosoph Gerhard H. Hövelmann (Marburg), der Soziologe Jan Pilgenröder (Aachen), der Psychologe Alexander Schestag (Heidelberg) und der Soziologe Edgar Wunder (Heidelberg). ENDE des analytischen Berichts.
  3. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (12) (50) Die Möglichkeit bzw. Wahrscheinlichkeit, dass sich doch noch eines der als „paranormal“ abgelehnten Phänomene irgendwann als existent erweisen könnte, wird – falls diese Frage überhaupt ernsthaft gestellt wird – als gegen Null gehend, vernachlässigbar gering bzw. als rein hypothetisch jenseits aller ernsthaften Erwägungen angesehen. Da vielen Mitgliedern der GWUP aus diversen öffentlichen Kontroversen klar geworden ist, dass man bei einem allzu deutlichen Zeigen jener subjektiven quasi absoluten Sicherheiten in einem dogmatischen Licht erscheinen würde, haben sich derartige „Skeptiker“ vielfach angewöhnt, im Sinne einer Rhetorik zwar stets ihre „grundsätzliche Offenheit“ zu betonen, dem aber kaum ernsthafte Erwägungen folgen zu lassen. Ein typisches Beispiel ist etwa eine in GWUP-Aktuell 1/98 abgedruckte Antwort des GWUP-Geschäftsführers Amardeo Sarma zur Frage, ob er es für möglich halte, dass sich bisher als „paranormal“ eingestufte Thesen einmal als wahr erweisen könnten: „Ich wäre bei entsprechender Lage der Dinge bereit, einen solchen grundlegenden Paradigmenwechsel … mitzumachen. Dass diese Lage aber eintritt würde mich mehr überraschen, als zu erfahren, dass Karl Marx nie gelebt hat und eine Erfindung von Thomas Gottschalk ist.“ Der letzte Satz unterstreicht einerseits die absolute Sicherheit von Sarma, andererseits erfüllt er die Funktion, (51) entsprechende Thesen ins Lächerliche zu ziehen. Dogmatisch und schlecht informiert Je sicherer wir uns in unserem Urteil sind, umso schwerer fällt es uns natürlich, neue Daten fair zu beurteilen. Und genau dies ist das Problem jener „Skeptiker“. Hinzu kommt ihre schon angesprochene weitgehende Unkenntnis relevanter Literatur, weshalb sie bei entsprechender „Lage der Dinge“ sicher unter den Letzten wären, die einen solchen „Paradigmenwechsel“ erkennen und vollziehen würden, mit Sicherheit erst deutlich nach der allgemeinen scientific community selbst. Dies ist aber eine fragwürdige Situation für eine Gesellschaft zur „wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“, von der man eigentlich erwarten sollte, dass ihr Herz ganz dicht am jeweils aktuellen Forschungs- und Erkenntnishorizont schlägt und sie auch in der Vermittlung dessen sowohl gegenüber der scientific community als auch gegenüber der Öffentlichkeit eine Vorreiterrolle einnimmt. Dass dem aufgrund mangelnder Kenntnisse nicht so ist, hat mir gegenüber eines der GWUP-Vorstandsmitglieder in einem persönlichen Gespräch auch ganz offen zugegeben – und mit dem Argument verteidigt, dass es ja gar nicht die Aufgabe der GWUP sei, über den aktuellen Forschungsstand zu informieren, sondern nur über die Bedingungen, unter denen man einen solchen „Paradigmenwechsel“ ggf. akzeptieren könne. Inwieweit Personen zu solchen Meta-Urteilen besonders qualifiziert sind, die kaum Verbindung zum jeweiligen Forschungsprozess und dessen spezifischen Problemen haben, sei dahingestellt. Die Frage, inwiefern typische „Skeptiker-Organisationen“ in der Lage wären, ihrem „unbelief“-System widersprechende Erkenntnisse zu rezipieren, lässt – abgesehen vom mangelnden oder bestenfalls sehr selektiven Fluss relevanter Informationen in jenen Organisationen sowie der weitgehend fehlenden kontroversen Diskussionskultur auf wissenschaftlichem Niveau – auch noch in anderer Hinsicht Zweifel aufkeimen: Denn für eine ganze Reihe von jenen „Skeptikern“ heiligt (52) bis zu einem gewissen Grad der Zweck die Mittel im Sinne ihres „Kampfes gegen das Paranormale“. Mir haben wiederholt verschiedene Mitglieder der GWUP versichert, dass sie auch unsachliche Argumente (Anspielen auf Emotionen, Zynismus u.a.) für legitim halten, um gegen das „Paranormale“ anzutreten. Dies kann bis zum bewussten Verschweigen eventuell „störender“ Informationen gehen. Anlässlich einer von der GWUP geplanten Tagung, zu der auf Anregung von Rudolf Henke und mir auch „Pro“-Vertreter (so ein in der GWUP üblicher terminus technicus, der übrigens schon impliziert, dass die GWUP immer „contra“ ist) als Referenten eingeladen werden sollten, um einen sachlichen und konstruktiven Dialog zu führen, meinte mir gegenüber beispielsweise der Geschäftsführer der GWUP, Amardeo Sarma, man solle einen bestimmten Referenten lieber nicht einladen, da die von ihm präsentierte Studie (die Sarma zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bekannt war!) möglicherweise so gut und so fehlerfrei erscheinen könnte, dass den „Skeptikern“ der GWUP keine Argumente mehr dagegen einfallen könnten. Wird fortgesetzt.
  4. Das - bereits klassische - Buch, dass Rupert Sheldrake mit seinen Thesen 1981 international bekannt machte: RUPERT SHELDRAKE Das schöpferische Universum Die Theorie des morphogenetischen Feldes 6. Auflage 2001, 272 Seiten INHALT Vorwort (9) Einleitung (13) 1 Die ungelösten Probleme der Biologie (19) 1.1 Der Hintergrund des Erfolgs (19) 1.2 Die Probleme der Morphogenese 1.3 Verhalten (26 1.4 Evolution (28) 1.5 Der Ursprung des Lebens (29) 1.6 Grenzen des physikalischen Ansatzes (30 1.7 Psychologie (33) 1.8 Parapsychologie 1.9 Schlussfolgerungen (35) 2 Drei Theorien der Morphogenese (37) 2.1 Beschreibung des normalen Entwicklungsverlaufs und experimentelle Forschung (37) 2.2 Mechanistischer Ansatz (40) 2.3 Der Vitalismus (50) 2.4 Der Organizismus (59) 3. Der Ursprung der Formen (64) 3.1 Das Problem der Form (64) 3.2 Form und Energie (70) 3.3 Die Voraussage von chemischen Strukturen (76) 3.4 Die formbildende Verursachung (84) 4. Morphogenetische Felder (89) 4.1 Morphogenetische Keime (89) 4.2 Chemische Morphogenese (93) 4.3 Morphogenetische Felder als »Wahrscheinlichkeitsstrukturen« (98) 4.4 Wahrscheinlichkeitsprozesse in biologischen Systemen (106) 5 Der Einfluss vergangener Formen (109) 5.1 Beständigkeit und Wiederholung von Formen (109) 5.2 Die allgemeine Möglichkeit überzeitlicher kausaler Verknüpfungen (112) 5.3 Morphische Resonanz (113) 5.4 Der Einfluss der Vergangenheit (114) 5.5 Überlegungen zu einer abgeschwächten morphischen Resonanz (122) 5.6 Ein möglicher experimenteller Test (123) 6 Formbildende Verursachung und Morphogenese (129) 6.1 Aufeinanderfolgende Morphogenesen (129) 6.2 Die Probleme der Morphogenese (131) 6.3 Die Größe morphogenetischer Felder (132) 6.4 Die wachsende Spezifizierung morphischer Resonanz während der Morphogenese (133) 6.5 Die Erhaltung und Stabilität von Formen (135) 6.6 Eine Anmerkung zum Physikalischen »Dualismus« (136) 6.7 Eine Zusammenfassung der Hypothese der formbildenden Verursachung (138) 7 Die Vererbung der Formen (142) 7.1 Genetik und Vererbung (142) 7.2 Veränderte morphogenetische Keime (145) 7.3 Veränderte morphogenetische Entwicklungswege (149) 7.4 Dominanz (151) 7.5 Ähnlichkeiten von Familien (155) 7.6 Umwelteinfluss und morphische Resonanz (156) 7.7 Die Vererbung erworbener Eigenschaften (158) 8 Die Evolution biologischer Formen (162) 8.1 Die neodarwinistische Evolutionstheorie (162) 8.2 Mutationen (166) 8.3 Die Verzweigung der Chreoden (170) 8.6 Der Einfluss anderer Arten (175) 8.7 Der Ursprung neuer Formen (177) 9 Bewegung und motorische Felder (179) 9.1 Einführung (179) 9.2 Bewegungen von Pflanzen (180) 9.3 Amöboide Bewegungen (184) 9.4 Die wiederholte Morphogenese spezialisierter Strukturen (186) 9.5 Nervensysteme (188) 9.6 Morphogenetische und motorische Felder (191) 9.7 Motorische Felder und Sinneswahrnehmung (196) 9.8 Regulation und Regeneration (198) 10 Instinkt und Lernen (201) 10.1 Der Einfluss vergangenen Verhaltens (201) 10.2 Instinkt (205) 10.3 Signalreize (206) 10.4 Lernen (209) 10.5 Angeborene Lerntendenzen (214) 11 Vererbung und Evolution des Verhaltens (217) 11.1 Die Vererbung des Verhaltens (217) 11.2 Morphische Resonanz und Verhalten: ein Experiment (220) 11.3 Die Evolution des Verhaltens (228) 11.4 Menschliches Verhalten (231) 12 Vier mögliche Schlussfolgerungen (235) 12.1 Die Hypothese formbildender Verursachung (235) 12.2 Modifizierter Materialismus (236) 12.3 Das bewusste Selbst (238) 12.4 Das kreative Universum (243) 12 5 Transzendente Wirklichkeit (245) Anmerkung (246) Literatur (257) Register (266) PS. Zu der Neuausgabe von 2009 schrieb Sheldrake: "Ich untermauerte meine Hypothese mit allem, was an Indizien zur Verfügung stand, und sie gab später zu einer Vielzahl experimenteller Testverfahren Anlass, die in der Neuausgabe des Buchs (2009) zusammengefasst wurden." (Auszug aus "Der Wissenschaftswahn" 2012.)
  5. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (11) Man muss sich genau vergegenwärtigen, was letztlich dadurch geschieht, indem (45) die drei „Skeptiker“-Bedeutungen unreflektiert gleichgesetzt werden: „kritisch denkende Menschen“ = „nicht an Paranormales Glaubende“ = „ingroup“. Die Mitglieder der eigenen Gruppe („Skeptiker“) werden dadurch nicht nur klammheimlich per definitionem zu kritisch denkenden Menschen („Skeptikern“) erklärt, sondern auch deren inhaltliche Position („Skeptiker“ als „unbeliever“) festgelegt. Wird von außen Kritik an „Skeptikern“ (ingroup) geübt, lautet (46) die Erwiderung, dass „Skeptiker“ ja „in Wirklichkeit“ nichts weiter als „kritisch denkende Menschen“ bedeute und insofern die Kritik an den „Skeptikern“ (nun wieder „ingroup“) ungerechtfertigt sei. Umgekehrt kann jemand (47) rasch zur „outgroup“ („Nicht-Skeptiker“) erklärt werden, indem ihm „Glaube an Paranormales“ (=„Nicht-Skeptiker“) unterstellt wird, ohne dass eine Prüfung hinsichtlich der verbleibenden „Skeptiker“-Dimension des kritischen Denkens noch vorgenommen zu werden bräuchte. Sensibilisiert auf die unterschiedlichen Bedeutungen des „Skeptiker“-Begriffs habe ich in der GWUP derart häufig solche durch Kontextwechsel erschlichenen Argumentationsmuster erlebt, dass ich für die Zukunft plane, durch eine umfassende Analyse von Texten führender Repräsentanten von „Skeptiker“-Organisationen detailliert aufzuzeigen, wie jene Personen je nach Kontext den „Skeptiker“-Begriff in unterschiedlicher Weise verwenden und wie sich dies auf ihre Schlussfolgerungen auswirkt. Ich habe übrigens keinen Zweifel daran, dass dies unreflektiert geschieht. Einen wie auch immer gearteten apriorischen Grund für die Annahme, dass „Skeptiker“ im ersten Sinne auch automatisch „Skeptiker“ im zweiten Sinne seien (oder umgekehrt) oder gar zwangsläufig mit „Skeptikern“ im dritten Sinne identisch sind, sehe ich nicht, vielmehr zahlreiche Belege dafür, dass dies nicht der Fall ist „Skeptiker“ als Kämpfer gegen “alles Schlechte dieser Welt“ Die Abgrenzung des Gegenstandsbereichs, zu dem die GWUP aktiv sein sollte, ist ein Thema für sich. Syndrom-Skeptiker tendieren dazu, (48) die Grenzen sehr weit und auch auf Religions- und Weltanschauungsfragen auszudehnen. Dies ist nur konsequent, wenn man das Agieren gegen Parawissenschaften als Weltanschauungskampf begreift, wie dies jene „Skeptiker“ oft tun. Dann braucht auch keine Rücksicht mehr darauf genommen zu werden, welche Fragen einem empirisch-wissenschaftlichen Zugriff eigentlich noch zugänglich sind und welche nicht. In Extremfällen kann sich dieser Kampf sogar pauschal auf „alles Schlechte in der Welt“ beziehen. Während manche selbsterklärte „Skeptiker“ offen fordern, dass auch in Religions- und Weltanschauungsfragen die GWUP klar und kämpferisch Position beziehen sollte, erkennen andere, dass dies zumindest taktisch unklug wäre, da es die Glaubwürdigkeit der Organisation beeinträchtigen und vermutlich gruppeninterne Spannungen hervorrufen würde (denn die GWUP ist in weltanschaulicher Hinsicht nicht völlig homogen, wenn auch atheistisch-naturalistisch-szientistische Positionen klar dominieren). Folglich wird (49) aus taktischen (!) Gründen die Behandlung von Religions- und Weltanschauungsfragen vermieden und hier eine „Arbeitsteilung“ mit anderen Organisationen (in der Regel organisierten Atheisten) angestrebt oder empfohlen. Der Geschäftsführer der GWUP vertritt z.B. eine solche Haltung, nicht anders auch der CSICOP-Vorsitzende Paul Kurtz. Wird fortgesetzt.
  6. Wenn man den obig wiedergegebenen Beitrag von Rupert Sheldrake Die Abnahme der Lichtgeschwindigkeit von 1928 bis 1945 liest, kommt man nicht umhin die folgenden Daten aus dem Flugzeug-Experiment: Warum läuft die Zeit bei hoher Geschwindigkeit langsamer als fraglich anzusehen: http://www.walter-fendt.de/zd/
  7. Eine Ergänzung zur Lichtgeschwindigkeit von Rupert Sheldrake aus seinem Buch „Sieben Experimente, die die Welt verändern könnten“ (1997): Die Abnahme der Lichtgeschwindigkeit von 1928 bis 1945 Nach Einsteins Relativitätstheorie ist die Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum immer dieselbe – eine absolute Konstante. Ein Großteil der modernen Physik beruht auf der Annahme dieser Konstanz. Schon von der Theorie her gibt es daher starke Widerstände, die Frage möglicher Veränderungen der Lichtgeschwindigkeit überhaupt zu stellen. Im übrigen ist in dieser Frage jetzt auch ein endgültiger Bescheid ergangen, denn die Lichtgeschwindigkeit wurde 1972 per Definition festgelegt. Der Wert lautet: 299 792,458 ± 0,0012 Kilometer pro Sekunde. Wie im Fall der universellen Gravitationskonstante haben frühere Messungen zu Ergebnissen geführt, die zum Teil erheblich vom heutigen offiziellen Wert abweichen. Die 1676 von Römer durchgeführte Bestimmung von c beispielsweise lag dreißig Prozent darunter, die von Fizeau (1849) ungefähr fünf Prozent darüber.(27) Die Entwicklung der «besten» Werte seit 1874 ist aus Abbildung 12 zu ersehen. Auf den ersten Blick scheint auch das wieder ein schönes Beispiel für den Fortschritt der Wissenschaft zu sein, wie sie sich Schritt für Schritt der Wahrheit annähert. Aber die Dinge liegen doch nicht ganz so einfach. 1929 veröffentlichte Birge eine Revision aller bis zum Jahr 1927 erhobenen Daten und kam zu den Schluss, der beste Wert für die Lichtgeschwindigkeit sei 299 769 ± 4 km/s. Er sagte, der mögliche Fehler sei hier geringer als bei jeder anderen Konstante; «der jetzige Wert von c ist völlig zufriedenstellend und kann als mehr oder weniger dauerhaft festgelegt gelten.»(29) Aber noch während er schrieb, wurden beträchtlich niedrigere Werte für c gefunden, und 1934 äußerte Gheury de Bray die Vermutung, dass die Lichtgeschwindigkeit einer zyklischen Veränderung unterliegt.(30) Autor........................................ .Jahr.....Lichtgeschwindigkeit (km/s) Birge (Revision früherer Werte) .. 1929 ............ 299 796 ± 4 Mittelstaedt ............................... 1928 ............ 299 778 ± 20 Michelson und andere ................ 1932 ............. 299 774 ± 11 Michelson und andere ................ 1935 ............. 299 774 ± 4 Anderson .................................. 1937 ............. 299 771 ± 10 Hüttel ....................................... 1940 ............. 299 771 ± 10 Anderson .................................. 1941 .............. 299 776 ± 6 Birge (Revision) ........................ 1941 .......…... 299 776 ± 4 Dorsey (Revision) ..................... 1945 .......…... 299 773 ± 10 Heutiger definierter Wert ab ....... 1972 .............. 299 792,458 ± 0,0012 Zwischen etwa 1928 und 1945 schien die Lichtgeschwindigkeit ungefähr 20 km/s niedriger zu sein als vor und nach dieser Zeitspanne. Die «besten» Werte, von führenden Forschern nach verschiedenen Methoden ermittelt, zeigen eine eindrucksvolle Übereinstimmung, und die verfügbaren Daten wurden 1941 von Birge und 1945 von Dorsey zu einem «endgültigen» Wert kombiniert. Gegen Ende der 40er Jahre erhöhte sich die Lichtgeschwindigkeit wieder. Natürlich gab es einige Aufregung, als die alten Werte sich plötzlich als falsch erwiesen. Der neue Wert lag rund 20 km/s höher, ganz in der Nähe des alten Wertes von 1927. Es bildete sich ein neuer Konsens. Über dessen Lebensdauer, wenn er weiterhin von Messungen abhängig gewesen wäre, lässt sich nur spekulieren. Weiterer Uneinigkeit wurde nämlich 1972 dadurch vorgebeugt, dass man die Lichtgeschwindigkeit durch Definition festlegte. Wie lässt sich die niedrigere Lichtgeschwindigkeit zwischen 1928 und 1945 erklären? Wenn hier einfach nur Experimentalfehler vorlägen, weshalb stimmen dann die Ergebnisse, die verschiedene Forscher nach verschiedenen Methoden ermittelten, so gut überein? Und weshalb ist die geschätzte Fehlerspanne so klein? Eine Möglichkeit wäre, dass die Lichtgeschwindigkeit sich tatsächlich von Zeit zu Zeit ein wenig ändert. Vielleicht war sie wirklich fast 20 Jahre lang etwas niedriger. Doch solch eine Möglichkeit wurde von Forschern auf diesem Gebiet nicht ernsthaft erwogen, außer von de Bray. Der Glaube an einem festen Wert für c ist so tief, dass man die empirischen Daten irgendwie wegerklären muss. Diese denkwürdige Episode in der Geschichte der Lichtgeschwindigkeitsmessung wird heute im allgemeinen von der Psychologie der Metrologen her erklärt: Diese Übereinstimmungstendenz bei Experimenten, die im gleichen Zeitraum durchgeführt werden, ist zartfühlend als «intellektuelle Phasenangleichung» umschrieben worden. Die meisten Metrologen sind sich der möglichen Existenz eines solchen Effekts durchaus bewusst – es stehen ja auch immer hilfreiche Kollegen bereit, die mit Vergnügen darauf hinweisen ... In der Schlussphase des Experimentierens werden nicht nur Fehler entdeckt, sondern man führt auch häufig anregende Gespräche mit interessierten Kollegen, und die vorbereitenden Studien für die Niederschrift geben neue Perspektiven. Diese Umstände wirken zusammen und nehmen Einfluss auf das ins Auge gefasste «Endresultat». Die Anschuldigung, dass man am ehesten dann aufhört, sich den Kopf über Korrekturen zu zerbrechen, wenn die eigenen Werte nah an den Resultaten anderer liegen, ist leicht zu erheben und schwer von der Hand zu weisen.(31) Aber wenn man frühere Schwankungen in den Werten der Konstanten mit der Psychologie der Experimentatoren erklärt, dann stellt sich, wie andere bedeutende Metrologen anmerken, «eine beunruhigende Frage: Woher wissen wir, dass dieser psychologische Faktor heute nicht in gleicher Weise am Werk ist?»(32) Im Fall der Lichtgeschwindigkeit freilich ist diese Frage jetzt müßig. Die Lichtgeschwindigkeit ist nicht nur durch Definition festgelegt; zu allem Überfluss sind auch noch die Einheiten, in der sie ausgedrückt wird, vom Licht selbst her definiert. Die Sekunde war früher als 1/86 400 eines mittleren Sonnentags definiert, heute jedoch legt man die Frequenz des Lichts zugrunde, das auf bestimmte Weise angeregte Cäsium-133-Atome emittieren. Eine Sekunde entspricht 9 192 631 770 Schwingungsperioden dieses Lichts. Und das Meter ist seit 1983 anhand der Lichtgeschwindigkeit definiert, die selbst wiederum durch Definition festgelegt ist. Vorstellbar wäre aber, wie Brian Petley sagt, dass die Lichtgeschwindigkeit sich mit der Zeit ändert oder dass sie im Raum richtungsabhängig ist oder dass sie von der Bewegung der Erde und Sonne oder in der Galaxis oder irgendeinem anderen Bezugsrahmen beeinflusst wird.(33) Doch sollte es solche Veränderungen wirklich geben, wären wir blind für sie. Wir sind jetzt eingesperrt in ein künstliches System, wo solche Veränderungen nicht nur per Definition unmöglich sind, sonder auch praktisch nicht zu erkennen wären, weil die Einheiten so definiert sind, dass sie sich bei einer Änderung der Lichtgeschwindigkeit ebenfalls ändern würden und der Wert, in Kilometer pro Sekunde, exakt gleich bliebe. (S. 199-204)
  8. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (10) (38) Wenn überhaupt „Untersuchungen“ vorgenommen werden, dann nur, um einer breiten Öffentlichkeit zu demonstrieren, was man ohnehin schon für gesichert hält (der Ausdruck „Demonstrationen“ wäre also angemessener), jedoch nicht, um Fragen nachzuspüren, die man noch für offen erachtet und bei denen man ernsthaften Forschungsbedarf sieht. Im letzteren Fall bestünde – da die finanziellen Mittel begrenzt sind – ein Konkurrenzverhältnis zur Öffentlichkeitsarbeit, die innerhalb der GWUP ohne jeden Zweifel das absolute Primat genießt. Da es innerhalb der Parawissenschaften nichts mehr ernsthaft zu untersuchen gebe, seien entsprechende Untersuchungen Zeit- und Geldverschwendung; die Mittel sollten besser für eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden. Wenn ich die Überzeugung habe, dass ein bestimmter Effekt nicht existiert, warum sollte ich viel Zeit und Geld aufwenden, um diesen angeblichen Effekt zu untersuchen? Lieber die Öffentlichkeit von meiner Meinung überzeugen. Aber das ist keine Wissenschaft, es ist letztlich eine religiös-missionarische Haltung. Ein Mitglied des Wissenschaftsrats (!) der GWUP (heute Leiter der GWUP-Geschäftsstelle) sagte mir gar auf meine Anregung hin, zu GWUP-Tagungen externe Referenten zu Präsentationen neuerer empirischer Untersuchungen einzuladen (extern, da es GWUP-intern kaum derartige Referenten gibt), dass empirische Untersuchungen doch ohnehin langweilig seien, das sei „immer das gleiche“, was solle man da schon Neues erwarten, von derartigen Präsentationen halte er nichts. Wenn überhaupt irgendetwas untersucht wird, dann sind es (39) relativ leicht zu entkräftende und ohnehin schon sehr fragwürdige Fälle (z.B. offensichtliche Scharlatanerie im Esoterik-Bereich), während um die „härteren Nüsse“ (z.B. diverse parapsychologische Laborexperimente) ein großer Bogen gemacht wird. Einer wissenschaftlichen Haltung wäre es angemessen, sich den besten Argumenten der (so empfundenen) „Gegenseite“ kritisch zuzuwenden, nicht ersatzweise den schwächsten. (40) Unternimmt jemand im „anderen Lager“ wissenschaftliche Untersuchungen zu Parawissenschaften, wird dies als Ärgernis empfunden, das man gerne verhindern würde, wenn man es könnte, sofern der betreffende Forscher öffentliche Mittel zur Finanzierung seiner Studie erhält. (41) Es gibt keine positive Einstellung, für wissenschaftliche Untersuchungen von Parawissenschaften Geld auszugeben. Bedenkt man, dass dies auf einen ganz erheblichen Teil der Mitglieder der GWUP zutrifft, kann der Name „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ eigentlich nur noch als ein Etikettenschwindel aufgefasst werden. Man fragt sich, welche Funktion die Gruppe überhaupt für viele Mitglieder der GWUP hat. Unzählige Male habe ich als verantwortlicher Redaktionsleiter des Skeptiker aus der Leserschaft und aus der Mitgliedschaft der GWUP Anfragen und Aussagen folgenden Sinngehalts bekommen: Hauptmotiv: Soziale Sicherheit für feststehende Vorurteile und Dogmen (42) „Daß Parawissenschaften Quatsch sind, weiß ich ohnehin. Die GWUP brauche ich vor allem deshalb, um gut begründen zu können, warum es Quatsch ist“. Eine wissenschaftliche Haltung verbirgt sich dahinter freilich nicht. Es geht für viele Mitglieder der GWUP offensichtlich darum, in der Gruppe soziale Sicherheit für ihre schon fest bestehenden Überzeugungen und Vorurteile zu gewinnen, sie sozial durch eine Gruppe bekräftigt zu bekommen, die als autoritativ empfunden wird, sowie Argumentationshilfen für entsprechende Diskussionen im eigenen sozialen Umfeld zu erhalten. (43) Ein weiteres Merkmal des Skeptiker-Syndroms scheint mir ein besonderes Vorsichhertragen, ja sogar Stolz auf den „Skeptiker“-Begriff zu sein. Die Frage „Wer sind die Skeptiker?“ beantworten solche Personen häufig kurzum mit „Wir sind es“ – und führen damit eine dritte Bedeutung des „Skeptiker“-Begriffs ein, indem sie ihn (44) schlicht als Bezeichnung für die „ingroup“ verwenden. (Anmerkung der Redaktion: siehe auch Wikipedia über „Eigengruppen“) Wird fortgesetzt.
  9. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (9) (30) Jene „Skeptiker“ haben kaum - in der Regel gar keine – persönlichen freundschaftlichen Kontakte zu führenden „Parawissenschaftlern“ oder „Esoterikern“, die ja trotz inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten theoretisch ohne weiteres möglich wären, ja geradezu auf der Hand liegen würden, wenn ein fairer offener Dialog gesucht werden würde. An solchen Kontakten haben derartige „Skeptiker“ auch gar kein Interesse, sie nehmen (abgesehen von manchen Esoterik-Messen als Kuriosum am eigenen Wohnort) auch (31) an keinen Veranstaltungen des „anderen Lagers“ teil, da sie sich dadurch keinen Informationsgewinn versprechen, sondern höchstens Verärgerung über „den ganzen Unsinn“. (32) Gleichzeitig lesen diese „Skeptiker“ auch keine Publikationen aus dem parawissenschaftlichen Bereich (z.B. Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie, Journal of Scientific Exploration), genau so wenig aus dem esoterischen Bereich (z.B. Esotera, Magazin 2000). Nach einer von mir 1997 durchgeführten Umfrage unter Skeptiker-Beziehern lesen ca. 90 % der GWUP-Mitglieder keine einzige derartige Zeitschrift. Sie sind entsprechend schlecht informiert, und zwar sowohl über aktuelle Entwicklungen in der „Esoterik-Szene“, als auch – und dies ist bedeutsamer – über diverse Untersuchungen (bzw. auch den Diskussionsstand allgemein), wie sie immer wieder z.B. in den genannten „parawissenschaftlichen“ Zeitschriften publiziert werden. Entsprechend der genannten Umfrage bildet (33) – abgesehen vom eigenen „Hausblatt“ Skeptiker und anderer „skeptischer“ Literatur – die reguläre Informationsquelle zu Parawissenschaften für die meisten GWUP-Mitglieder vielmehr die allgemeine Tages- und Wochenpresse sowie populärwissenschaftliche Magazine. (Zwar werden auch wissenschaftliche Fachzeitschriften der jeweils eigenen Disziplin – z.B. Chemie, Biologie, Physik usw. – gelesen, diese enthalten aber bekanntlich kaum irgendwelche Artikel zu parawissenschaftlichen Themen.) Dies gilt nach meinen Erfahrungen auch für die überwiegende Zahl der Personen mit Führungspositionen innerhalb der GWUP, z.B. für Vorstände oder Mitglieder des Wissenschaftsrats der GWUP. (Der sog. GWUP-„Wissenschaftsrat“ steht allerdings im wesentlichen ohnehin nur auf dem Papier und ist quasi inaktiv, dient vielmehr nur als akademisches „Aushängeschild“.) Kein Faktenwissen aber Vorurteile (34) Es fehlt folglich in der Regel an grundlegendem Faktenwissen, was überhaupt tatsächlich von parawissenschaftlicher Seite behauptet wird und was nicht. Die Urteile rekurrieren vielmehr auf diverse teils irreführende Stereotype, die in den Medien gängig sind. Nach meinen Erfahrungen hat z.B. ein ganz erheblicher Anteil der GWUP-Mitgliedschaft keine Ahnung, was etwa der Unterschied zwischen „Tierkreiszeichen“ und „Sternbildern“ ist, was der Ausdruck „Begegnung der dritten Art“ wirklich korrekt bedeutet oder welche verschiedenen „parapsychologischen“ Einrichtungen in Deutschland existieren oder wie sie institutionalisiert sind (im vom GWUP-Mitglied Lee Traynor herausgegebenen „Skeptischen Jahrbuch 1998“ ist beispielsweise von einem „Ernst (!) Bender“ als Gründer eines „parapsychologischen Instituts“ die Rede, „das heute den Namen Institut für Psychohygiene“ trage) – was viele nicht hindert, sich lautstark zu Astrologie, Ufologie, Parapsychologie oder anderen Themen zu Wort zu melden, großteils mit entsprechend unqualifizierten Verlautbarungen. In diesem Kontext versteht sich (35) wohl auch das häufige pauschale Berufen auf bekannte „Entlarver“ (insb. James Randi und seine 1-Million-Dollar-Wette) als Autoritäten und Vorbilder, anstatt konkrete Argumente anzuführen. Überhaupt ist es (36) beliebt, zu erklären, man „wette“, dass dieser und jener Effekt sich (in unbestimmter Zeit!) als Artefakt herausstellen werde: dies ermöglicht es, hohe subjektive Sicherheit zu demonstrierten, ohne sich mit der Materie näher beschäftigen zu müssen. (37) Eigene Untersuchungstätigkeit zu Parawissenschaften tritt in der Regel gar nicht auf, denn es sei ja ohnehin schon klar, daß alles „Quatsch“ ist, was solle man denn noch untersuchen? Wird fortgesetzt.
  10. RUPERT SHELDRAKE DER SIEBTE SINN DER TIERE Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher ungeklärte Fähigkeiten der Tiere 2002, 527 Seiten Die geheimen Fähigkeiten der Tiere Der Hund, der am Gartentor wartet, obwohl sein Herrchen heute viel früher heimkommt als sonst; die Katze, die sich unauffindbar versteckt hat, obwohl sie an nichts ablesen kann, dass sie zum Arzt soll – Tiere haben oft ein unglaubliches Gespür für Dinge, die in der nahen Zukunft liegen. Zum ersten Mal untersucht Bestsellerautor Rupert Sheldrake dieses bekannte und doch nie erklärte Phänomen. Sein Buch ist ebenso aufregend wie unterhaltsam und zeigt, was wir von unseren vierbeinigen Gefährten lernen können. INHALT (mit zuzüglichen Titelangaben) Vorwort (9) Einleitung (17) Die Erforschung von Haustieren (20) Warum ist diese Erforschung nicht bereits betrieben worden) (23) Die Geschichte vom Schlauen Hans (24) Drei Arten von unerklärtem Wahrnehmungsvermögen (26) ERSTER TEIL Bande zwischen Mensch und Tier 1. Die Domestikation von Tieren (33) Bande zu Tieren (33) Die Entwicklung der Bande zwischen Mensch und Tier (34) Die Domestikation von Hunden (37) Die Domestikation anderer Arten (39) Das Halten von Haustieren (41) Soziale Bande zwischen Tieren (44) Das Wesen sozialer Bande (47) ZWEITER TEIL Wenn Tiere wissen, wann ihre Menschen nach Hause kommen 2. Hunde, die wissen, wann ihre Halter nach Hause kommen (53) Könnte es reine Routine sein (55) Können Hunde riechen, dass sich ihre Halter nähern? (57) Können Hunde hören, dass sich ihre Halter nähern? (59) Heimkehr per Bus, Bahn, oder Flugzeug (62) Verschiedene Muster telepathischer Reaktion (67) Heimkehr aus dem Urlaub oder nach längerer Abwesenheit (71) Die Bande zwischen Hund und Mensch (75) Telepathie und Vorauswissen? (78) Was geschieht, wenn Menschen ihr Vorhaben ändern? (79) Wie häufig kommt es vor, dass Hunde wissen, wann ihre Halter nach Hause kommen? (80) Warum reagieren so viele Hunde nicht? (83) Sind manche Rassen empfindlicher als andere? (84) Aufzeichnungen über das Verhalten von Hunden (87) Jaytees Vorahnungen (89) Mit der Videokamera gefilmte Experimente mit Jaytee (94) 3. Katzen (103) Wenn Katzen wissen, wann Menschen nach Hause kommen (104) Wie man Tiere beobachtet (109) Abneigungen (111) Ein Vergleich zwischen Katzen und Hunden (112) Heimkehr aus dem Urlaub oder nach langer Abwesenheit (115) 4. Papageien, Pferde und Menschen (118) Papageien (119) Andere Arten der Familie der Papageien (121) Hühner, Gänse und ein Kauz (124) Reptilien und Fische (126) Meerschweinchen, Frettchen und andere Kleinsäugetiere (129) Affen (130) Pferde (131) Schafe (134) Menschen (136) DRITTER TEIL Empathie bei Tieren 5. Wenn Tiere trösten und heilen (145) Empathie (145) Das Halten von Tieren ist gesund (146) Trostreiche Katzen (150) Treu ergebende Hunde (152) Tiere, die einen Selbstmord verhindern (154) Tiere als Therapeuten (156) Tiere als Psychologen (158) Hunde, die über den Tod hinaus treu sind (160) 6. Unglück und Tod an fernen Orten (163) Hunde und Unfälle an fernen Orten (164) Hunde, die Heulen, wenn ihre Halter sterben (168) Warum heulen Hunde, wenn ihr Mensch stirbt (171) Die Reaktionen von Katzen auf ferne Unfälle und Todesfälle (172) Menschen, die auf ferne Todesfälle von Tieren reagieren (174) Menschen, die wissen, wenn andere Menschen sterben (178) VIERTER TEIL Absichten, Rufe und Telepathie 7. Absichten aufschnappen (183) Tiere, die «Gedanken lesen» (185) Katzen, die vor dem Besuch beim Tierarzt verschwinden (186) Andere Aversionen bei Katzen (188) Hunde, die Spaziergänge vorausahnen (191) Hunde, die wissen, wann sie mit dem Auto mitgenommen werden (195) Haustiere, die wissen, wann ihre Halter sie verlassen wollen (196) Tiere, die wissen, wann sie gefüttert werden (198) Pferde (200) Zwergschimpansen (201) 8. Telepathische Rufe und Befehle (204) Wie weit verbreitet sind telepathische Erlebnisse mit Tieren? (205) Katzen herbeirufen (207) Hunde beeinflussen (208) Die Experimente von Wladimir Bechterew (211) Führhunde (213) Pferde (216) Kommunikation in beiden Richtungen (219) Katzen, die Menschen rufen (220) Rufe von verschwundenen Katzen (221) Hunde in Not (223) Pferde, Kühe und andere Tiere in Not (225) Menschen, die mit Tieren kommunizieren (226) Telepathisches Vorausahnen von Telefonanrufen (228) Auf Telefonanrufe reagierende Katzen (230) Hunde und Telefone (233) Menschen, die wissen, wann eine bestimmte Person anruft (235) Forschungen zur Telepathie in bezug auf das Telefon (236) 9. Telepathie unter Tieren (238) Soziale Insekten als Superorganismen (239) Fischschwärme (243) Vogelscharen (245) Telepathie innerhalb von Herden (249) Experimente mit Pferden (250) Experimente mit Hunde und Kaninchen (252) Die typischen Merkmale für Telepathie bei Tieren (255) Funktioniert Telepathie nur über größer Entfernungen hinweg? (256) Schlussbemerkung zum vierten Teil (257) FÜNFTER TEIL Verschiedene Formen von Orientierungssinn 10. Unglaubliche Reisen (261) Hunde, Katzen und Pferde, die nach Hause finden (262) Andere Tiere, die nach Hause finden (266) Experimente mit Katzen und Hunden, die nach Hause finden (268) Mehrere Ziele – Experimente mit Pepsi Der Orientierungssinn (277) Aktionsräume wilder und verwilderter Tiere (281) Tauben, die nach Hause finden (285) Der menschliche Orientierungssinn (289) 11. Migrationen und Gedächtnis (292) Sonne, Sterne und Kompasse (294) Ozeanische Wanderer (300) Orientierungssinn, morphische Felder und Ahnengedächtnis (302) Experimente mit Zugvögeln (305) Die Entwicklung neuer Migrationsmuster (307) 12. Tiere, die wissen, wann sie sich ihrem Zuhause nähern (312) Tiere, die in Autos unterwegs sind (313) Die Ankunft an vertrauten Zielen (314) Fahrten über ungewohnte Routen (316) Bekannte und unbekannte Orte (317) Reaktionen auf Menschen (319) Ein einfacher Telepathie-Test (322) 13. Haustiere, die ihre weit entfernten Menschen wiederfinden (324) Könnten die Tiere ihre Menschen durch den Geruch gefunden haben? (327) Tiere, die Menschen über größere Entfernungen hinweg finden (331) Hunde, die das Grab ihres Herrn finden (325) Tiere, die andere Tiere finden (337)Verbindungen zu Angehörigen einer sozialen Gruppe und Verbindungen zu Orten (340) SECHSTER TEIL Vorahnungen bei Tieren 14. Vorahnungen von Anfällen, Komara und plötzlichen Todesfällen (345) Gefahr, Angst und Alarm (346) Das Problem der Epilepsie (348) Das prophetische Verhalten von Hunden (350) Die bahnbrechenden Forschungen von Andrew Edney (352) Katzen und Kaninchen (353) Das Abrichten von Hunden, die vor Anfällen warnen (354) Wieso wissen sie Bescheid? (356) Haustiere und Diabetiker (358) Krebs diagnostizieren (359) Tiere, die vor anderen Krankheiten warnen (361) Vorahnungen vor plötzlichen Todesfällen (364) 15. Vorahnungen von Erdbeben und anderen Katastrophen (367) Reaktionen von Tieren auf Erdbeben (367) Die Erdbebenvorhersage (370) Forschungsversuche mit Tieren in Kalifornien (374) Ein auf Tieren basierendes Erdbebenvorwarnsystem (378) Wieso wissen sie Bescheid? (380) Vorahnungen von Unwettern (383) Warnungen vor Luftangriffen (384) Andere Arten von Vorahnung (391 Präkognition bei Menschen (395) SIEBTER TEIL Schlussbetrachtungen 16. Die Kräfte der Tiere und der menschliche Geist (401) Das Wahrnehmungsvermögen von Mensch und Tier (401) Das Wahrnehmungsvermögen von Tieren und die Erforschung des Übersinnlichen (403) Die Kraft der Absicht (405) Das Gefühl angestarrt zu werden (409) Wie man die unerklärten Kräfte von Tieren erklären könnte (414) Unsichtbare Vernetzungen (415) Morphische Felder (418) Was wir von unseren Tieren lernen können (419) ANHANG A. Wie man sich an der Forschung beteiligen kann (421) Schreiben Sie über Ihre eigenen Erlebnisse mit Tieren (422) Schreiben Sie über Ihre eigenen Erfahrungen (423) Führen Sie Buch über das Verhalten Ihres Tieres (424) Legen Sie Ihre eigene Datenbank an (424) Führen Sie Ihre eigene Umfrage über Haustiere mit ungewöhnlichem Wahrnehmungsvermögen durch (425) Führen Sie Experimente mit Ihren Tieren durch (426) Erforschen Sie das Gefühl, angestarrt zu werden (426) Untersuchen Sie telepathische Telefonanrufe (427) Adressen (428) B. Experimente mit Jaytee (429) Die Analyse von Daten (430) Dreißig normale Heimfahrten (433) Mit der Videokamera aufgenommene Experimente mit zufällig ausgewählten Rückkehrzeiten (436) Experimente mit Jaytee in anderen Umgebungen (441) Schlussfolgerungen (444) C. Morphische Felder (446) Die Hypothese der Formenbildungsursachen (449) Zusammenhänge mit der Quantenphysik (454) Experimente zu morphischen Feldern (457) Die morphische Resonanz in der Biologie (459) Morphische Resonanz beim menschlichen Lernverhalten (462) Veränderungen des menschlichen Leistungsvermögens im Laufe der Zeit (465) Implikationen (468) Anmerkungen (472) Literatur (491) Quellennachweis (503) Personenregister (504) Sachregister (509)
  11. Ja, klar. Brauch' da nicht extra drüber nachzudenken. Gern geschehen. Ein spontaner Ausspruch ist das Hier + Jetzt = No-Mind. Psi
  12. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (8) Es ist ein Kennzeichen vorurteilsbehafteter Personen, dass sie (22) an die inhärente Inferiorität einer bestimmten Gruppe glauben bzw. dass Menschen bereits nur aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit schon negativ beurteilt werden. Es war für mich frappierend, wie schnell eine ganze Reihe von GWUP-Mitgliedern bereits (zuweilen drastische!) Urteile über (ihnen ansonsten unbekannte) Personen oder gar über die (ihnen erst recht unbekannte) wissenschaftliche Qualität von deren Arbeit fällten, sobald nur deren Zugehörigkeit zu einer bestimmten real existierenden Gruppe bekannt oder auch nur behauptet (!) wurde – oder sobald die betreffende Person von einem anderen GWUP-Mitglied kurzum mit einem bestimmten „Label“ versehen wurde (besonders beliebt ist: „Esoteriker“). Ideologische Diskussion: wertende statt neutral beschreibende Sprache (23) Die im Diskurs gewählten Begriffe sind für jene „Skeptiker“ ebenfalls typisch: Es handelt es sich um von vornherein wertende bis diffamierende Begriffe (z.B. „Aberglaube“, „Humbug“, „Pseudowissenschaft“, „Scharlatane“, „Sekten“, „PSI-Exponenten“ – als Bezeichnung für Parapsychologen – u.a.m.), nicht um weitgehend deskriptiv-analytische Begriffe (z.B. „Parawissenschaft“, „Anomalien“, „außergewöhnliche menschliche Erfahrungen“ u.a.). Auch (24) die Zuschreibung des Begriffs „paranormal“ zu bestimmten behaupteten Phänomenen hat hier oft bereits diffamierenden Charakter, da der Begriff für jene Personen negativ besetzt ist und manchmal fast synonym mit „unsinnig“ verwendet wird. Typischerweise wird (25) von solchen „Skeptikern“ der Begriff „Parawissenschaft“, sofern er verwendet wird, in der Bedeutung mit dem Begriff „Pseudowissenschaft“ weitgehend gleichgesetzt und hier nicht weiter differenziert. (26) Damit einher geht auch mangelnde Differenzierungsbereitschaft zwischen verschiedenen parawissenschaftlichen Disziplinen: Es wird oft pauschal alles in einen Topf geworfen und undifferenziert von einem „Glauben an das Paranormale“ gesprochen (den es zu bekämpfen gelte), so als ob wir es hier mit einem irgendwie einheitlichen Überzeugungssystem zu tun hätten – eine Vorstellung, die längst empirisch widerlegt ist. (27) Ebenso wird bei der Wahrnehmung des gesellschaftlichen Konfliktfelds um Parawissenschaften unzureichend differenziert: Es herrscht stereotypes „Lagerdenken“ vor, wobei eine häufige Einteilung die in „Wölfe“ (=„Para-Vertreter“), „Schafe“ (= die zu „schützende“ Bevölkerung) und „Hüter“ (=die organisierten „Skeptiker“) ist. Dialog: sinnlos und gefährlich (28) Wer solche simplizistischen Stereotype in Frage stellt und einen „lagerübergreifenden“ Dialog fordert, dem wird vorgeworfen, er „setzte sich zwischen alle Stühle“, sei nur noch bedingt vertrauenswürdig, zumindest aber „naiv“. (29) Die Dämonisierungen der „anderen Seite“ gehen zudem einher mit der Bereitschaft, sehr schnell von einer einzigen Person auf z.B. „alle Parapsychologen“ zu generalisieren. Dies überrascht nicht, denn in der Sozialpsychologie ist es ein typisches Merkmal dogmatischen Denkens bzw. von „closed-mindedness“, dass Wahrnehmungen, Vorstellungen und Urteile, die positiv bewertete Objekte betreffen, wesentlich genauer und komplexer ausfallen als solche, die negativ bewertete Objekte betreffen. Wird fortgesetzt.
  13. Etwa bei den SKEPTIKERN gemeinsam mit GWUP + CSICOP?
  14. RUPERT SHELDRAKE DER SIEBTE SINN DES MENSCHEN Gedankenübertragung, Vorahnungen und andere unerklärliche Fähigkeiten 2003, 480 Seiten INHALTSVERZEICHNIS (mit zuzüglichen Titelangaben) Vorwort (7) Einführung · Der siebte Sinn und der erweiterte Geist (12) Der sechste Sinn und der siebte Sinn (16) Das Beweismaterial (17) Warum dieses Thema so umstritten ist (20) Eine erweiterte Vorstellung von Geist (23) Bilder außerhalb unseres Kopfes (25) Die «Erstaunliche Hypothese» (27) Der erweiterte Geist (31) Erster Teil · Telepathie (33) 1. Gedanken und Absichten lesen (34) Zwei Hauptarten von Telepathie (35) Haustiere, die die Absichten ihrer Besitzer wahrnehmen (35) Pferde und Reiter (38) Experimente mit einem sprechenden Papagei (39) Wenn man weiß, was jemand gleich sagen will (45) Melodien aufgreifen (47) Gedankenlesen (48) Telepathische Mathematiker oder platonische Mathematiker? (52) Telepathie zwischen Therapeuten und Patienten (55) Telepathie in Ratespielen (58) Teams und andere Gruppen (59) 2. Gedankenübertragung im wissenschaftlichen Versuch (63) Telepathie zwischen Hypnotiseuren und ihre Probanden (63) Von Spielen zu wissenschaftlichen Tests (66) Experimente mit Karten (69) Traumtelepathie (74) Die telepathische Übertragung von Bildern (75) Die unbewusste Wahrnehmung mentaler Einflüsse (79) Telepathie zwischen einer Mutter und ihrem geistig zurückgebliebenen Sohn (80) 3. Telepathische Rufe (84) Telepathische Rufe hungriger Babys nach stillenden Müttern (89) Mütter, die kurz vor ihren Babys aufwachen (93) Telepathische Rufe an Tiere (94) Tiere, die Menschen rufen (96) 4. Not und Tod an fernen Orten (99) Halluzinationen und Zufall (103) Ferne Not (105) Sind Rufe notwendig? (109) Reaktionen von Tieren auf ferne Unfälle (112) Tiere, die wissen, wann ihre Besitzer sterben (113) Menschliche Reaktionen auf Not und Tod ferner Tiere (114) Die biologische Grundlage der Telepathie (115) 5. Die Fernwirkung von Intentionen (118) Katzen, Pferde und Papageien antizipieren die Rückkehr von Menschen (121) Menschen, die wissen, wenn jemand gleich kommt (124) Sexuelles Begehren und Untreue (129 An jemanden denken, von dem dann ein Brief eintrifft (130) 6. Telepathie am Telefon (133) An jemanden denken, der dann anruft (134) Aktiv Menschen veranlassen anzurufen (135) Wer beeinflusst wen? (137) Wie häufig sind diese Erlebnisse? (138) Die Naturgeschichte der Telefontelepathie (139) Forschungen zur Telefontelepathie (141) Experimentelle Tests (143) Haustiere, die wissen, wer anruft (147) Telepathische E-Mails (150) 7. Die Entwicklung der Telepathie (152) Telepathie von Tier zu Tier (154) Telepathie in Herden und Rudeln (155) Vogelscharen (157) Fischschwärme (161) Soziale Insekten (162) Telepathie durch soziale Felder (163) Telepathie in der normalen Kommunikation (164) Zweiter Teil · Die Kraft der Aufmerksamkeit (167) 8. Das Gefühl, angestarrt zu werden (168) Die Richtung spüren, aus der das Starren erfolgt (169) Mensche dazu bewegen, sich umzudrehen (172) Die Sensibilität anderer Körperteile (176) Eine detaillierte Untersuchung solcher Erlebnisse (178) Einwände (182) 9. Überwachung und Argwohn (185) Was bewirkt der Blick durchs Teleskop oder Fernglas? (185) Professionelle Überwachung (188) Überwachung durch eine Fernsehüberwachungsanlage (190) Kampfsportarten (194) 10. Die Sensibilität der Tiere (197) Raubtiere und Beutetiere (197) Menschen als Raubtiere (201) Tierfotografen (206) Wenn Haustiere angeschaut werden (208) Menschen als potenzielle Beute (209) Das Gespür für Gefahr (211) Die Blicke wilder Tiere spüren (213) Die Blicke von Haustieren spüren (215) Tiere, die Blicke anderer Tiere spüren (216) Die entwicklungsgeschichtlichen Ursprünge des Gefühls, angestarrt zu werden (217) 11. Experimente in Verbindung mit dem Gefühl, angestarrt zu werden (219) Die Pioniere der experimentellen Forschung (220) Meine eigene Forschung (222) Das Muster der Ergebnisse (225) Lassen sich die Ergebnisse als Kunstprodukte erklären? (230) Das Amsterdamer Experiment (232) Blick-Experimente mit versteckten Beobachtern (236) Experimente mit Hilfe von Fernsehübertragungen (238) Schlussfolgerungen (238) 12. Der böse Blick und die Entstehung des Rationalismus (240) Schützende Amulette (245) Hexerei und das Aufkommen der Skepsis (246) Der böse Blick im heutigen Griechenland (351) 13. Sind Bilder im Gehirn oder dort, wo sie zu sein scheinen? (259) Keplers Theorie des Netzhautbildes (260) Der Geist in der Maschine (263) Der mechanische Geist (264) Spontane Theorien des Sehens (268) Der erweiterte Geist (270) Dritter Teil · Hellsehen und Vorahnungen (277) 14. Hellsehen (278) Experimente in Zusammenhang mit dem Hellsehen (281) Tiere und verlorene Gegenstände finden (284) Paranormale Spionage (287) Hellsehen im Versuch (289) 15. Vorahnungen bei Tieren (291) Vorahnungen von Erdbeben bei Tieren (292) Vorahnung von Lawinen (296) Vorahnung von Katastrophen, die Menschen verursachen (299) Tiere, die vor einem drohenden Anfall oder Koma warnen (300) 16. Vorahnungen bei Menschen (304) Vorahnungen von Todesfällen und Katastrophen (307) Der Anschlag auf das World Trade Center vom 11. September 2001 (311) Präkognition – im Nachhinein betrachtet (316) 17. Die Erforschung der Präkognition (319) An jemanden denken und ihm dann begegnen (322) Präkognition im Labor (324) Künftige Gefühle wahrnehmen (326) Aufwachen bevor der Wecker klingelt (330) Vierter Teil · Wie funktioniert der siebte Sinn? (339) 18. Der erweiterte Geist und die moderne Physik (340) In die Zukunft projizierte Absichten (343) Freiheit und Determinismus (345) Theorien über paranormale Phänomene (349) 19. Mentale Felder (356) Mentale Felder und das Gehirn (362) Körperbilder und Phantomgliedmaßen (363) Der erweiterte Geist und das persönliche Erleben (368) Anhang (371) A. Wie man sich an der Forschung beteiligen kann (373) Ein Tagebuch über spontane Erlebnisse führen (373) Mütter und Babys (374) Telepathische Rufe nach Katzen und Hunden (376) Telefontelepathie (376) E-Mail-Telepathie (378) Das Gefühl, angestarrt zu werden (379) Auswirkungen beim Betrachten von Fotos (384) Experimente im Zusammenhang mit dem Aufwachen vor dem Weckerläuten (385) Adressen (386) B. Die Experimente und Umfragen im Detail (388) 1. Kapitel Wie man einen hellsichtigen Papagei testet (388) 3. Kapitel Eine Untersuchung des Milchausflussreflexes bei stillenden Müttern, die fern von ihrem Baby sind (396) 6. Kapitel Die Naturgeschichte der Telefontelepathie (398) Telepathie bei Telefonanrufen – Ein Fragebogen Experimentelle Forschungen im Zusammenhang mit telepathischen Telefonanrufen (402) 8. Kapitel Eine Umfrage im Zusammenhang mit dem Gefühl, angestarrt zu werden (410) Ein Gefühl angestarrt zu werden - Ein Fragebogen (410) 12. Kapitel Von Skeptikern geäußerte Zweifel am Gefühl des Angestarrtwerdens Robert Baker (CSICOP) (414) David Marks und John Colwell (CSICOP) (417) CCTV-Experimente und von Experimentatoren erzielte Effekte Richard Wiseman (CSICOP) (420) C. Eine kurze Geschichte früher Theorien des Sehens (422) Das antike Griechenland und Rom (422) Islamische Theorien des Sehens (426) Mittelalter und Renaissance (427) Anmerkungen (430) Literatur (453) Personenregister (466) Sachregister (471)
  15. (15) jenen „Skeptikern“ aber nur darum, ob eine bestimmte Behauptung „stimmt“ oder nicht. Stimmt sie nicht – und das glaubt man ohnehin schon zu wissen – wird sie oft vorschnell auch als „gefährlich“ eingestuft. Denn der Hinweis auf die „Gefährlichkeit“ wird benötigt, um letztlich politisches Handeln zu rechtfertigen, an dem man primär interessiert ist.
  16. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (7) Überhaupt sei (12) nur sinnvoll, sich mit solchen parawissenschaftlichen Vorstellungen zu beschäftigen, von denen eine ernsthafte Gefahr für Mensch und Gesellschaft ausgehe, alles andere sei unwesentlich. Nur in den allerseltensten Fällen wird dabei (13) die „Gefahr“ (genauer: die Chancen-Risiko-Relation) anhand empirischer Studien oder Abschätzungen belegt, sondern es wird mit Einzelfällen (deren Repräsentativität fraglich ist), subjektiven Erfahrungen, Horrorszenarien und Betroffenheitsgefühlen argumentiert – im Prinzip nur spiegelbildlich zu sog. „Esoterikern“, die mit ähnlichen Argumenten uns vom heilsbringenden Nutzen ihrer jeweiligen Systeme überzeugen wollen. (14) Fragt man jene „Skeptiker“, warum sie sich überhaupt mit solchen Themen beschäftigen, erhält man nicht etwa die Antwort, weil sie diese oder jene Frage interessant fänden, sondern es werden bedrohliche Gefahren ausgemalt, weshalb man gegen gewisse Vorstellungen angehen müsse. Ansonsten geht es (15) jenen „Skeptikern“ aber nur darum, ob eine bestimmte Behauptung „stimmt“ oder nicht. Stimmt sie nicht – und das glaubt man ohnehin schon zu wissen – wird sie oft vorschnell auch als „gefährlich“ eingestuft. Denn der Hinweis auf die „Gefährlichkeit“ wird benötigt, um letztlich politisches Handeln zu rechtfertigen, an dem man primär interessiert ist. Dass (16) die Fragen nach dem Wahrheitsgehalt und der Chancen-Risiko-Relation relativ unabhängig voneinander sind und sich nicht einfach aufeinander reduzieren lassen, wird kaum gesehen, genau so wenig (17), dass etwa die Fragen nach der Psychologie und Soziologie derartiger „paranormaler“ Überzeugungssysteme von zentralem Interesse und empirisch untersuchenswert wären. Jedenfalls wird dies nicht als Angelegenheit der GWUP angesehen. Diese Ignoranz und einseitige Fixierung auf die Frage nach dem Wahrheitsgehalt ist selbstverständlich auch deshalb naiv, da sich ohne Klärung der psychosozialen Hintergründe wohl niemals eine effektive „Aufklärungsarbeit“ wird leisten lassen. Ohnehin gehen aber (18) jene Personen kaum von (für sie offenen) Fragen, sondern vielmehr von (für sie feststehenden) Antworten aus. (19) Die Anhänger von „paranormalen“ Überzeugungen – oder überhaupt Andersdenkende – werden pathologisiert. Ihnen wird ein Mangel an kognitiven Fähigkeiten („Spinner“, „Dummköpfe“, „geisteskrank“ usw.) oder kriminelle Absichten unterstellt („Betrüger“, „Scharlatane“ usw.). Damit einher geht Hohe Repressionsbereitschaft (20) nicht selten Repressionsbereitschaft, der Ruf nach den Gerichten, nach dem Staat, nach aggressiven Kampagnen, um z.B. zu erreichen, dass bestimmte Personen etwa in Volkshochschulen nicht mehr eingeladen werden u.a.m. Auffällig ist auch, dass viele derartige „Skeptiker“ nach außen hin, öffentlich, mit solchen Pathologisierungen ihrer „Gegner“ eher vorsichtig sind, da sie erkannt haben, dass dies kontraproduktiv sein kann; gruppenintern nehmen sie aber kein Blatt vor den Mund („intern muss man das offen sagen dürfen“), woran (21) erkennbar ist, dass ihre öffentlichen Erklärungen taktischen Charakter haben, aber nicht ihren tatsächlichen Überzeugungen entsprechen. Wird fortgesetzt.
  17. RUPERT SHELDRAKE Sieben Experimente die die Welt verändern können 1997, 287 Seiten INHALTSVERZEICHNIS Vorwort (9) Einführung: Weshalb große Fragen keinen großen wissenschaftlichen Aufwand erfordern (11) ERSTER TEIL Die außergewöhnlichen Kräfte gewöhnlicher Tiere Einleitung: Weshalb die rätselhaften Fähigkeiten von Tieren bisher so wenig beachtet wurden (19) 1. Wenn Haustiere spüren, dass ihre Besitzer heimkommen (24) Verbindungen zwischen Haustieren und Menschen (24) Experimente mit Tieren, die wissen, wann ihre Besitzer heimkommen (26) Der soziale und biologische Hintergrund (32) Drei Tabus gegen das Forschen mit Haustieren (34) Weitere erstaunliche Fähigkeiten von Haustieren (40) 2. Wie finden Tauben nach Hause? (44) Eine persönliche Einleitung (44) Heimfinde- und Wanderverhalten (45) Prägen Tauben sich alle Richtungsänderungen der Anfahrt ein? (49) Hängt das Heimfinden von Orientierungspunkten ab? (52) Navigieren Tauben nach der Sonne? (55) Beruht das Heimfinden auf polarisiertem Licht oder Infraschall? (57) Hängt das Heimfinden vom Geruchssinn ab? (58) Beruht das heimfinden auf Magnetismus? (60) Gibt es einen unbekannten Richtungssinn? (65) Eine direkte Verbindung zwischen Tauben und ihrem heimatlichen Schlag (66) Die militärische Nutzung mobiler Taubenschläge (68) Ein Experiment mit mobilen Taubenschlägen (71) Die Abrichtung von Tauben auf die Rückkehr zu mobilen Taubenschlägen (73) Wie man beim Experimentieren vorgeht (78) Haustiere, die ihre Besitzer finden (80) 3. Die Organisation des Termitenlebens (84) Das Termitenorakel (84) Der biologische Hintergrund (86) Die Natur der Insektenstaaten: Programme und Felder (89) Die Felder von Termitenkolonien (94) Vorschläge für Experimente (100) Schlussbetrachtung zum ersten Teil (104) ZWEITER TEIL Von der Ausdehnung des Geistes Einleitung: Ist der Geist nur im Kopf? (111) 4. Das Gefühl, angestarrt zu werden (118) Geht der Geist über das Gehirn hinaus? (118) Die Macht der Blicke (120) Der böse Blick (123) Der wissenschaftliche Hintergrund (126) Meine eigenen Untersuchungen (131) Mögliche Experimente (131) 5. Die Wirklichkeit der Phantomgliedmaßen (137) Die Erfahrung von Phantomgliedmaßen (137) Andere Arten von Phantomen (139) Ausnahmen (140) Phantome vorhandener Gliedmaßen (141) Die Belebung künstlicher Gliedmaßen (143) Das Phantom im Volksglauben (145) Phantomgliedmaßen und außerkörperliche Erfahrungen (149) Theorien der Phantome (152) Phantome und Felder (156) Phantomberührung – ein einfaches Experiment (157) Ergebnisse eines vorläufigen Experiments (157) Einige weitere Experimente (164) Die Beziehung zwischen Geist und Körper (167) Schlussbetrachtung zum zweiten Teil (168) DREITTER TEIL Wissenschaftliche Illusionen Einleitung: Objektivitäts-Illusionen (171) Paradigmen und Vorurteile (171) Vorgetäuschte Objektivität (174) Täuschung und Selbsttäuschung (176) Kollegenbeurteilung, Wiederholbarkeit der Experimente und wissenschaftlicher Schwindel (180) Experimente über Experimente (184) 6. Die Varianz der «Grundkonstanten » (185) Die Grundkonstanten in der Physik und ihre Messung (185) Der Glaube an ewige Wahrheiten (187) Theorien der Konstantenveränderung (193) Die Varianz der universellen Gravitationskonstante (195) Die Abnahme der Lichtgeschwindigkeit von 1928 bis 1945 (199) Der Anstieg der Planckschen Konstante (204) Verschiebungen in der Feinstrukturkonstante (207) Keine Entscheidung? (209) Ein Experiment, mit dem sich mögliche Schwankungen der universellen Gravitationskonstante aufdecken ließen (211) 7. Die Erwartungen des Experimentators und ihre Auswirkungen (214) Auswirkungen (214) Prophezeiungen, die sich selbst erfüllen (214) Der Experimentator-Effekt (221) Erwartung und beobachtetes Verhalten (218) Der Placebo-Effekt (221) Der Einfluss der Erwartung auf Tiere (225) Experimentator-Effekte in der Parapsychologie (227) Wie paranormal ist die normale Wissenschaft? (230) Experimente zur Frage des möglichen paranormalen Experimentator-Effekts (234) Täuschung (240) Wie es weitergehen könnte (241) Schlussbetrachtung zum dritten Teil (244) Zusammenfassung und Ausblick (248) ANHANG Praktische Details (255) Dank (261) Anmerkungen (263) Literaturverzeichnis (272) Register (282)
  18. Wer vorstehende Analyse des Skeptiker-Syndroms verfolgt, wird kaum erstaunt sein bedenkliche Parallelen zu einigen Usern hier im Forum anzutreffen. Psi
  19. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (6) Während (6) nach Außen hin Angriff und Kritik groß geschrieben wird, herrscht im Innern eine bereits dysfunktionale Konfliktvermeidungsstrategie beinahe um jeden Preis, zumindest was die Führungsgremien betrifft. (7) „Outgroup“-Positionen hingegen dürfe man keinesfalls ein Forum geben, weder in Publikationen noch bei Tagungen, denn dies wäre ja „Werbung“ für den Gegner, der ja schon „genug Möglichkeiten hätte“, man dürfe ihn so „nicht weiter aufwerten“. Dass Groupthink-Symptome unter solchen Bedingungen gut gedeihen, braucht nicht weiter betont zu werden. Ich habe innerhalb der GWUP Gremiensitzungen erlebt, bei denen sich alle Teilnehmer gegenseitig versicherten, dass eine bestimmte Studie „Unsinn“ und „widerlegt“ sei, ohne dass auch nur ein einziger Teilnehmer jene Studie gelesen hätte, relevante Argumente oder eine „Widerlegung“ hätte anführen können. Sogar entdeckte, teils peinliche nachweisliche Fehler und Falschbehauptungen von einzelnen Mitgliedern werden organisationsintern kaum kritisiert (und schon gar nicht öffentlich!), sondern werden geduldet, solange sie hinsichtlich ihrer Zielrichtung den eigenen Überzeugungen nicht zuwider laufen. „Hauptsache dagegen!“ scheint für viele die Devise zu sein. So war es beispielsweise möglich, dass ein früheres GWUP-Mitglied jahrelang Gauquelins These eines „Mars-Effekts“ mit nachweislich falschen Argumenten heftig attackierte. Sogar als diese Person (aus anderen Gründen) nicht mehr GWUP-Mitglied war, sah sich außer mir keiner zu einer kritischen Aufarbeitung genötigt. In vielen anderen Beispielen haben mir Mitglieder unter vier Augen gesagt, dass sie diese und jene Behauptungen anderer Mitglieder für nachweislich falsch hielten, sie aber nicht offen kritisieren wollten, „um der skeptischen Bewegung nicht zu schaden“. Gefühlte Gefahren und Bedrohungen (8) Empfundene Gefahren- und Bedrohungspotentiale spielen eine große Rolle für jene „Skeptiker“ und ihre Motivation. „Defending the rational world from a rising tide of nonsense“ (Paul Kurtz) sei eine für den zukünftigen Bestand der Gesellschaft und der Menschheit überlebenswichtige Aufgabe, die alle Anstrengungen erfordere. In diesem Zusammenhang werden auch (9) die gesellschaftliche Bedeutung und die Einflussmöglichkeiten der eigenen Gruppe, also der „Skeptiker“-Organisation, von vielen Mitgliedern maßlos überschätzt. Man sieht sich als einmalige und unverzichtbare Elite, von deren Agieren die weitere Entwicklung der Gesellschaft maßgeblich abhänge. Dies geht einher mit einer immer wieder geäußerten starken emotional-persönlichen Betroffenheit („mir lief es heiß und kalt den Rücken herunter“), wenn jene „Skeptiker“ z.B. in der Bekanntschaft mit diversen „esoterischen“ Vorstellungen und Praktiken konfrontiert werden. Es sei (10) eine große emotionale Befriedigung, wenigstens einmal im Jahr als Teilnehmer einer GWUP-Konferenz „unter sich“ zu sein, und sich abseits einer vom Irrationalismus geplagten Welt gegenseitig bestärken zu können – weshalb kontroverse Diskussionen mit „Nicht-Skeptikern“ auf einer solchen Tagung als „störend“ empfunden und strikt abgelehnt werden. Als besonders gemeinschaftsstiftend wird in diesem Zusammenhang offenbar Gemeinsames „Sich empören-über...“ (11) auch das gemeinsame „Sich-empören-über …“ empfunden. Wird fortgesetzt.
  20. nee, zuerst einmal lesen. Und dann geht es um's verstehen. Wenn Du erst nachdenken musst, lass es. Psi
  21. Das Gefühl angestarrt zu werden Kapitel aus dem Buch von RUPERT SHELDRAKE: Sieben Experimente die die Welt verändern könnten 1997, S. 118-136 Der gesamte Zweite Teil: "Die Kraft der Aufmerksamkeit" aus dem Buch von RUPERT SHELDRAKE: DER SIEBTE SINN DES MENSCHEN 2003, S. 167-275 Lesen und wissen. Psi
  22. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (5) Das Skeptiker-Syndrom als idealtypisches polythetisches Set Um zu verstehen, warum hier rasch ein die Stabilität der Gruppe insgesamt gefährdendes Bedrohungspotential gesehen wird, müssen einige typische Merkmalscharakteristiken aufgezählt werden, die insbesondere die Personen im linken unten Quadranten der Graphik kennzeichnen. Es handelt sich um ein idealtypisches polythetisches Set, das ich als „Skeptiker-Syndrom“ bezeichne. Damit ist gemeint, dass das Syndrom in Bezug auf ein konkretes Individuum bereits dann als gegeben angesehen werden muss, wenn einige der nachfolgend genannten Merkmale erfüllt sind (es müssen nicht alle in jedem Einzelfall. zutreffen). Gleichzeitig handelt es sich um ein emergentes Phänomen, d.h. es entsteht etwas Neues, wenn viele der Merkmale in ihrer spezifischen Kombination und inneren Relationierung zusammenkommen: die Mentalität des idealtypischen „Skeptikers“ als soziokulturelle Realität, die gerade in der sozialen Vergemeinschaftung (in einer „Gesinnungsgemeinschaft“) immer wieder neu erzeugt, bekräftigt und stabilisiert wird. Insofern haben wir es vorwiegend mit einem sozialen Phänomen zu tun, nicht bloß mit Einstellungen einzelner isolierter Individuen. Die „Skeptiker“-Bewegung ist jener sozialer Ort, an dem dieses spezifische Set von Mentalitätsmustern tradiert und reproduziert wird. Was sind nun die einzelnen Elemente des Merkmals-Sets dieses Syndroms? (1) Jene „Skeptiker“ sehen das primäre oder sogar einzige Ziel der Gruppe in Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, gewisse „paranormale“ Vorstellungen in der Bevölkerung zurückzudrängen oder den aktiven Vertretern solcher Überzeugungen „das Handwerk zu legen“. Es geht insofern um Mission und Advokatentum, bei dem (2) die Durchführung von eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen als relativ überflüssig erachtet wird, da ja eh klar sei, „daß alles Quatsch ist“. (Da die Kenntnis relevanter Fakten und wissenschaftlicher Untersuchungen zum jeweiligen Thema unter jenen Personen meist nicht allzu groß ist, beschränkt sich dann die „Öffentlichkeitsarbeit“ inhaltlich nicht selten auf die Popularisierung des Namens der eigenen Organisation in Verbindung mit bloßen Meinungen oder bei anderen ausgeborgten Fakten.) (3) Die eigene Gruppe wird nicht als „wissenschaftliche (Forschungs-)Gemeinschaft“ verstanden, sondern als soziale Bewegung, als „verschworene (Gesinnungs-) Gemeinschaft“ mit letztlich politischen Zielen, nämlich der eigenen Vorstellung von „Rationalismus“ in der gesamten Gesellschaft zum Durchbruch zu verhelfen. Man müsse sich hinsichtlich des Vorgehens und anderer Fragen deshalb auch bei politischen Parteien ein Vorbild nehmen, nicht etwa bei wissenschaftlichen Gesellschaften. (4) Im Rahmen einer solchen Auffassung befindet sich die eigene Gruppe in einer steten Kampfsituation, bei der interne Meinungsverschiedenheiten nur als hinderlich empfunden werden und Geschlossenheit zumindest nach außen hin erwartet wird. Entsprechender Konformitätsdruck wird in der „ingroup“ ausgeübt. Ablehnung der demokratischen Strukturen Eine sich in einer solchen Kampfsituation sehende Gruppe hat naturgemäß auch für demokratische Abstimmungen und Verfahren in den eigenen Reihen wenig übrig, da sie – ähnlich wie bei einer Armee – für das eigentliche Ziel, dem geschlossenen Wirken nach Außen, nur als Behinderung und kontraproduktiv empfunden werden. Als eingetragener Verein ist die GWUP zwar (etwa im Unterschied zum amerikanischen CSICOP) formal demokratisch strukturiert, doch die Realität sieht so aus, dass z.B. nach Auffassung eines GWUP-Vorstandsmitglieds Mitgliederversammlungen nur dazu dienen sollen, „um gemeinsam Kraft zu schöpfen“ und in Harmonie das „Zusammengehörigkeitsgefühl“ zu stärken. Kontroverse Diskussionen, Debatten oder gar Abstimmungen werden diesem Zweck nur als zuwiderlaufend und folglich nach Möglichkeit zu verhindernd angesehen. So gab es in meiner Erinnerung in der gesamten 12jährigen Geschichte der GWUP bei Vorstandswahlen auch noch niemals zwei konkurrierende Kandidaten um ein Vorstandsamt, und die entsprechenden Personen wurden stets vom Vorstand selbst vorgeschlagen. Real praktizierte Vereinsdemokratie sei, so mir gegenüber ein GWUP-Vorstandsmitglied„unnötiger Luxus“, auf den man getrost verzichten könne, da die Aufgaben der GWUP andere seien. Dem Skeptiker-Syndrom unterliegende Personen sind nicht zuletzt auch (5) an der häufigen Verwendung des Wortes „wir“ (anstelle von „ich“) zu erkennen: Es geht ständig darum, dass „wir“ gegen „die“ antreten und zusammenhalten müssten; und wenn „wir“ untereinander kontrovers diskutierten, würden sich „die“ nur ins Fäustchen lachen usw. (Ingroup-Outgroup-Polarisierung). Deshalb müssten Kontroversen innerhalb der Gruppe auch so schnell wie möglich beendet werden. Wird fortgesetzt.
  23. Rupert Sheldrake hat gerade diese "Anstarr"-Experimente bereits vor Jahren durchgeführt und als signifikant bestätigt. Müsste eigentlich über einen Link herauszufinden sein. Psi
  24. Die Grafiken Da mir nur schwer möglich ist die jeweilig besprochenen Grafiken einzufügen, bitte ich den folgenden Link einzusehen und zu vergleichen, wo auch der gesamte Bericht gezeigt wird: http://www.psychophysik.com/de/glaubenssysteme/skeptiker/896-das-skeptiker-syndrom-zur-mentalitat-der-gwup Psi
  25. Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP (4) Skeptiker ? – Begriffsprobleme und die Folgen GWUP-Mitglieder nennen sich in der Regel „Skeptiker“ und fühlen sich als Teil einer weltweiten „Skeptiker-Bewegung“, die sich den „Kampf gegen das Paranormale und Pseudowissenschaften“ auf die Fahnen geschrieben hat („battle against the paranormal and pseudoscience“ – so die weltweit führende amerikanische „Skeptiker“-Organisation CSICOP in einer Presseerklärung zum „2. Welt-Skeptiker-Kongress“ in Heidelberg im Juli 1998). Die Probleme beginnen damit, dass mit dem Begriff „Skeptiker“ (mindestens) zwei verschiedene semantische Dimensionen verbunden sind, die sowohl von der Öffentlichkeit, aber vor allem auch innerhalb von sog. „Skeptiker“-Organisationen immer wieder durcheinander gebracht werden. Die beiden Dimensionen sind in der dargestellten Graphik verdeutlicht: Es gibt einerseits die Dimension „belief – unbelief“ (z.B. hinsichtlich des „Paranormalen“, was immer das sein mag), andererseits die Dimension „dogmatism – open mindedness / critical thinking“. Dabei ist zu betonen, dass mit „unbelief“ keineswegs nur „non-belief“ gemeint ist, sondern der „unbelief“, verstanden als „disbelief“, durchaus selbst ein Belief-System darstellt. Eine in „Skeptiker“-Organisationen weit verbreitete und folgenreiche Kurzsichtigkeit besteht nun darin, gar nicht wahrzunehmen, dass diese beiden Dimensionen nicht identisch sind, dass also „critical thinking“ keineswegs zwingend mit „unbelief“ zusammenfallen muss, genau so wenig wie „dogmatism“ zwingend mit „belief“. Vielmehr können sich empirisch Individuen in allen vier Quadranten der Graphik aufhalten. Im Diskurs unter Mitgliedern von „Skeptiker“-Organisationen ist es aber üblich, den Begriff „Skeptiker“ sowohl in der Bedeutung „kritisch denkende Menschen“ als auch in der Bedeutung „nicht an Paranormales glaubende Personen“ zu verwenden, beides wird also gleichgesetzt. Zur Verdeutlichung mag eine Umfrage unter der Leserschaft des Skeptical Inquirer dienen, die der CSICOP-Vorsitzende Paul Kurtz im Frühjahr 1998 durchführen ließ: Dort waren auf die Frage „Which of the following would you say best describes your point of view?“fünf Antwortalternativen vorgegeben (in Klammern die Ergebnisse der Umfrage): „Strong skeptic“ (77,5 %), „Mild skeptic“ (16,2 %), „Neutral“ (2,4 %), „Mild believer“ (1,0 %), „Strong believer“ (0,4 %). „Skeptiker“ = ein negativ Glaubender Dem kann wohl entnommen werden, dass erstens für Kurtz der Begriff „skeptic“ das Gegenteil von „believer“ meint, er also für „unbelief“ steht (oder zumindest, dass Kurtz ein derartiges Kategorienschema in den Köpfen der Leser des Skeptical Inquirer vermutet), zweitens, dass für Kurtz die Position eines „skeptic“ nicht „neutral“ ist. Drittens, dass sich zumindest unter CSICOP-Anhängern empirisch nur eine verschwindende Minderheit als „neutral“ versteht. Würde man im Kontext dieser Umfrage „skeptic“ im Sinne von „open mindedness / critical thinking“ verstehen, wären Begriffe wie „mild skeptic“ oder „neutral“ ziemlich sinnlos bzw. schwer verständlich. Ganz offensichtlich ist mit „skeptic“ hier ein „unbeliever“ bezüglich des „Paranormalen“ gemeint. (Zahlreiche weitere Textstellen aus „Skeptiker“-Publikationen ließen sich anführen, in denen der Skeptiker-Begriff ganz augenscheinlich in dieser Bedeutung verwendet wird.) Andererseits gibt es z. B. folgendes Verständnis des Begriffs, das „Skeptiker“-Organisationen nicht selten in ihren öffentlichen Selbstdarstellungen anführen: „Ein Skeptiker in unserem Verständnis nimmt so wenig wie möglich als gegeben hin, sondern ist bereit, jede Aussage zu hinterfragen und zu prüfen. Insbesondere ist er auch bereit, die eigene Meinung einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Mit dieser Einstellung steht der Skeptizismus im Gegensatz zum Dogmatismus. Skeptizismus heißt also nicht, andere Meinungen blind abzulehnen oder gar von vornherein die Existenz von paranormalen Phänomenen zu leugnen“. (Dieser Satz ist aus der offiziellen GWUP-Vorstellungsbroschüre entnommen und wurde von mir selbst 1996 für die GWUP verfasst – in einem normativen Sinne, wie es in „Skeptiker“-Organisationen eigentlich sein sollte, nicht unbedingt als Beschreibung eines realen Zustandes.) Die Frage ist nun, im Sinne welcher der beiden Begriffsverständnisse die real existierende „Skeptiker“-Bewegung zusammengesetzt ist. Anders formuliert: Bildet die „belief / unbelief“-Dimension die Demarkationslinie für die Mitgliedschaft jener Bewegungen, oder ist es die „dogmatism / open mindedness-critical thinking“-Dimension? Bezogen auf die Graphik: Welche der in der Abbildung dargestellten beiden Mengen entspricht der realen Zusammensetzung z. B. der GWUP? Da zumindest mir kein einziges Mitglied der GWUP bekannt ist, das man im rechten oberen Quadranten ansiedeln könnte, jedoch eine ganze Reihe von Mitgliedern, die wohl unzweifelhaft im linken unteren Quadranten einzuordnen sind (und die intern teilweise nicht einmal davor zurückschrecken, ihre eigene Position selbst als „ideologisch“ zu bezeichnen!), kann meines Erachtens kein ernsthafter Zweifel daran bestehen, dass die real existierende GWUP der in der Graphik unten dargestellten Menge entspricht. Dies hat Konsequenzen. Denn es bedeutet, dass die Kohäsion der Gruppe gefährdet und sie vom Auseinanderfallen bedroht ist für den Fall, dass eine ernsthafte, ergebnisoffene, gleichberechtigte und kollegiale Diskussion mit Personen im rechten oberen Sektor stattfinden soll, denn die Personen im linken unteren Quadranten befürchten dann eine „Aufgabe des skeptischen (unbelief-)Profils“ oder gar eine Infragestellung der Gruppenidentität. Gleiches kann passieren, wenn Gruppenmitglieder im rechten unteren Sektor Personen im linken unteren Sektor offen kritisieren und/oder hervorheben, dass gewisse Ergebnisse empirischer Untersuchungen dem „unbelief“-Überzeugungssystem zu widersprechen scheinen und deshalb eine ernsthafte, offene, informierte wissenschaftliche Auseinandersetzung anmahnen. „Säuberung“ von Abweichlern Das Resultat sind erhebliche Spannungen und Konflikte in der Gruppe, die zwangsläufig den Vorstand einer derartigen Vereinigung beschäftigen müssen, da unschwer zu erkennen ist, dass eine wie auch immer geartete Infragestellung oder gar Verschiebung der Gruppengrenzen in der Graphik zu schwerwiegenden Verwerfungen, ja Austrittswellen führen könnte. Der Vorstand wird also im wesentlichen den Status quo der Gruppe in der Graphik zu erhalten versuchen und jene, die in seinen Augen diesen Status quo gefährden könnten, mit Sanktionen bedrohen und notfalls mit Gewalt entsprechende Maßnahmen und „Säuberungen“ durchführen. Was sich im Jahr 1998 innerhalb der GWUP abgespielt hat (und oben angedeutet wurde), ist in dieser Hinsicht geradezu ein Lehrbuchbeispiel für eine derartige Dynamik. Wird fortgesetzt.
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