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PSISPIEL / Psychologie und Roulette


Recommended Posts

Ich halte die Area 51 für einen Militärstützpunkt, wo Entwicklungen wie der Tarnkappenbomber stattfinden

und sonst nichts.

Überleg' doch mal, wie viel Personal - auch Hilfskrafte wie Putzfrauen usw. - dort beschäftigt sind.

Da wären Geheimnisse nicht geheim zu halten.

Ist so ähnlich wie mit der angeblich im Studio stattgefundenen Mondlandung.

@ Sachse

Hilfskräfte und Putzfrauen :doitschlaaand: also das ist weit hergeholt. Überleg mal, was die CIA alles mit tausenden Mitwissern vorbereitet hat, ohne dass jemand außerhalb der Organisation auch nur was geahnt hätte!

Mit diesem Argument kannst du jeden groß angelegten Betrug abblocken.

Dazu habe ich dir unter "Ob das wirklich alles nur Zufall ist?" etwas hier ins Forum reingestellt. Ich bin mal gespannt auf deine Meinung hierzu!

(Es gibt übrigens eine beeindruckende Time-Life-Dokumentation dazu) kriegt man in den Videotheken

brian

bearbeitet von brian
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@ Sachse

Ich habe da leider keine Antwort drauf erhalten.

Wo ist dieser Professor aufgetreten?

:doitschlaaand: polanski

Es ist das gleiche Problem wie beim im Nebel veruglueckten Lkw, dessen Haenger gluecklicherweise

am Gelaender(der jeweils groessten Bruecke in der Gegend) haengengeblieben ist oder dem

Motorradfahrer, der wegen einer vom Lkw gefallenen Blechplatte den noch mit abgeschnittenem

Kopf ueberholt oder von der Spinne in der Yuccapalme usw.

Jeder kennt es aber beim Nachforschen verliert sich die Urheberschaft.

Ich weiss es nicht aber vorsichtshalber glaube ich nicht dran.

sachse

P.S.

Der 1. Lkw Fahrer hatte natuerlich nach seiner Rettung schlohweisse Haare

und der 2. Fahrer ist heute noch in der Klapse.

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Ich weiss es nicht aber vorsichtshalber glaube ich nicht dran.

@sachse

Ja mit dem Glauben hast du so deine Probleme :deutschland:

Ist das Problem nicht, dass keiner was weiss?

Und das die Amerikaner herzlich wenig dazu tun, etwas nachzuweisen?

Warum wurde Apollo eingestellt und alles vernichtet? Nicht mal in irgendeinem Museum steht was. Nichts Originales.

Und wie können die Filme des bemannten Mondflugs verschwinden? Gerade die Amerikaner, die so einen kapitalistischen Sieg dokumentieren und festhalten würden vernichten alles, was damit zu tun hat.

Ich habe auch mit dem glauben Probleme. ch halte mich an das was ich weiss. Aber über den Mondflug weiss man nichts!

Warum soll ich also daran glauben?

Warum also nicht andersrum und sagen: wir wissen nichts.

Mit der Area 51 ist es doch das gleiche. Die Amis tun alles, damit nichts durchsickert. Also ist deine These von den Putzfrauen falsch. Menschen verschwinden und plötzlich sind die Hangars leer.

Wieso das? Wo ist das ganze Zeug hin, was da mal drinwar.

Jetzt können die Amerikaner natürlich auch behaupten, nur Eiskremreserven da gelagert zu haben :doitschlaaand:

Doubi

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  • 1 month later...
sachse am 22 Jun 2010, 11:00 Beitrag #9

...Allerdings glaube ich, dass PsiPlayer zwar nicht "psiplayed" aber von seinem Vortrag überzeugt ist. Er ist natürlich kein Schwindler aber - aus meiner Sicht - ein ziemlich Verirrter.

Ich finde die nachfolgende Antwort von Dipl.-Psych. Dr. Stefan Schmidt, die zum Abschluss einer kritischen Auseinandersetzung führt, hilfreich. Dabei kann auf die Wiedergabe des vorherigen Briefwechsels verzichtet werden. Denn dem Leser wird hier sehr schnell klar, um was es geht.

Auszug aus der

Zeitschrift für Parapsychologie

und Grenzgebiete der Psychologie

42/43, 2000/2001, S. 232-234

Antwort auf die Replik von Hergovich

Dankenswerterweise hat mir die Redaktion dieser Zeitschrift die Möglichkeit einer Antwort auf die vorstehende Replik von Andreas Hergovich gegeben. Anstatt nun auf die Kritik Hergovichs an meiner Kritik seines Buches (Hergovich, 2001) mit einer neuen Kritik einzugehen und den Prozess der Iteration in die 4. Runde zu treiben, möchte ich stattdessen versuchen, die wesentlichen Punkte dieser Diskussion zu benennen und darzustellen.

Dabei geht es meiner Meinung nach in fast allen Punkten um das gleiche zentrale Thema: Welche Schlussfolgerungen zieht man aus den Forschungsergebnissen der empirischen Parapsychologie? Oder anders formuliert: Welche Antwort gibt es nach 125 Jahren empirischer Forschung auf die Frage: „Gibt es Psi?“

In der Diskussion zwischen Hergovich und mir kann man diese zentrale Frage in zwei miteinander verknüpfte konkretere Fragen zerlegen:

1. Das Problem der negativen Psi-Definition

Hiermit ist gemeint, dass Psi-Forschung betrieben wird, ohne dass man genau weiß, womit man es zu tun hat. Psi wird meist negativ definiert, z. B. als die Übertragung von Informationen, ohne dass eine bisher bekannte (konventionelle) Methode benutzt wird. Der Buchstabe „Psi“ selbst wurde von Thouless & Wiesner (1948) eingeführt, um mit einem theorieneutralen Oberbegriff auf das bisher nicht Bekannte zu referieren. Das bedeutet, dass in dem Wort „Psi-Forschung“ bereits das Unbekannte anwesend ist. Eng verknüpft ist damit die zweite Frage:

2. Reichen empirische Daten aus, um einen Psi-Nachweis zu erbringen?

Hergovich macht deutlich, dass für ihn keine noch so aufwändige Metaanalyse und keine noch so umfangreiche empirische Studie mit signifikanten Ausgang ausreicht, den Psi-Nachweis zu erbringen, solange auch nicht ein überprüfbares theoretisches Modell vorhanden ist, das diese Effekte erklärt.

Das Problem meiner Meinung nach ist hier, dass (fast) alle mehr von den Daten erwarten, als diese bereit sind herzugeben. Was man braucht, um die bisherigen empirischen Befunde der Parapsychologie zur Bewertung hinsichtlich der großen Frage nach der Existenz von Psi zu verwenden, ist meiner Ansicht nach zweierlei: (i) eine große Nüchternheit und Achtsamkeit und (ii) ein gutes Maß an Ambiguitätstoleranz. Wer sich hier heranwagt, um für eine bereits bestehende Überzeugung („Telepathie existiert“, „die Parapsychologie wird nie in der Lage sein, einen Beweis für irgendetwas zu liefern“) das notwendige Material zu suchen, wird zwar selektiv immer fündig, aber dem Gesamtbild nie gerecht werden. Daher sollte man in der Interpretation nicht über das hinausgehen, was die Daten bereit sind zuzulassen.. Dieses Bild ist meiner Meinung nach nicht eindeutig und oft widersprüchlich. Bleibt man damit nun verwirrt zurück, helfen

hoffentlich die Ambiguitätstoleranz und ein guter Funken Forschergeist, um sich mit einer offenen und neugierigen Haltung daran zu machen, das offensichtlich lückenhafte Bild zu vervollständigen.

Wenn ich auf diese Art und Weise an das mir bekannte empirische Material herantrete, dann muss ich Hergovich zugleich widersprechen und Recht geben. Recht hat er, wenn er formuliert, dass der statistische Nachweis von Psi nicht besagt, dass die Existenz ´derartiger Phänomene` belegt wird. Mein Widerspruch zielt auf seine Folgerung, die er daraus zieht, nämlich dass es daher keinen Sinn hat, weitere Daten vorzulegen, die Psi belegen.

In einem nüchternen Sinne betrachtet, zeigen die Daten der signifikanten Metaanalysen und Studien folgendes: Es gibt sehr wohl etwas Nichtzufälliges, das den Erwartungen an das vorherrschende wissenschaftliche Weltbild widerspricht und das als „Psi“ bezeichnet werden kann. Nun verweist der Buchstabe, wie gesagt, auf das „Unbekannte“. Man hat es hier also mit etwas bisher nicht Bekannten zu tun, einer Anomalie, einem Widerspruch zu unserer vorherrschenden kausalen wissenschaftlichen Auffassung, in der für diese Befunde kein Platz ist. Nicht mehr und nicht weniger. Was das Unbekannte nun genau ist und wie es zustande kommt, ob durch Artefakte oder durch bisher nicht bekannte Sachverhalte, ist erst mal nicht oder nur schwer zu klären. Die Beschreibungen der Phänomene als „Telepathie“ oder „Hellsehen“ sind meist Vorstellungen, die älter sind als die entsprechenden empirischen Belege. Ob sich diese empirischen Anomalien mit Vorstellungen wie z. B. „Präkognition“ oder „Psychokinese“ zur Deckung bringen lassen und -wenn ja - wie eng, kann mit dem momentanen recht vorläufigen theoretischen Verständnis nicht geklärt werden.

Daher ist es meiner Meinung nach im Lichte dieser Situation (viele gute empirische Befunde, wenige stringente überprüfbare theoretische Modelle) wenig Sinn, die Frage nach der Existenz von Psi zu beantworten und anschließend den Fall zu den Akten zu legen. Offensichtlich gibt es etwas in unserer Welt, das nicht den Vorhersagen und Schlussfolgerungen des derzeitigen wissenschaftlichen Weltbildes entspricht. Eigentlich sollte man hier erwarten, dass sich eine Vielzahl von Forschern mit großer Neugier auf diese Anomalien stürzt, um ihren wahren Gehalt zu enthüllen. Überraschenderweise ist das Gegenteil der Fall. Die Diskussion über die Phänomene ist zu polarisiert. Sie ist mit einer Vielzahl von unumstößlichen Grundüberzeugungen und Ängsten, dem „falschen“ Lager zugeordnet zu werden, belastet. Den reinen, von der Neugier getriebenen Forschergeist, der zur Frage motiviert, wie die Welt nun ist, bringen meist nur noch die jungen Studierenden auf, die sich noch nicht an diesem (meist empirisch geführten) Disput die Finger verbrannt haben.

Psi-Forschung unterscheidet sich von anderen Themen der akademischen Forschung. Das Objekt der Untersuchung ist tatsächlich momentan nicht positiv definiert. Man sucht nach etwas Unbekanntem. Aber nimmt man die bisherigen Daten ernst, dann kann man davon ausgehen, dass es mit ziemlicher Sicherheit etwas gibt, was nicht in das bisherige Weltbild passt. Hier mit der Forschung nur deshalb aufzuhören, weil die genaue positive Definition fehlt, wäre töricht. So kommt man sicherlich nicht zu neuen Erkenntnissen.

Die Situation erfordert vielmehr, dass man, was die Theoriebildung angeht, auch einmal Neues, bisher nur schwer Denkbares wagen muss. Und dies auch immer mit der Möglichkeit des Scheiterns im Hintergrund. Die von Hergovich in seiner Replik kritisierten Modelle von Lucadou und Walach sind Beispiele dafür. Sie nehmen keinesfalls die EPR-Korrelation für buchstäblich, sondern entwerfen Erklärungsmodelle im makroskopischen Bereich, die sich in Analogie an das EPR-Phänomen anlehnen. Solche nicht-lokalen Erklärungsmodelle passen recht gut zu vielen Psi-Befunden und beide Modelle sind auch empirisch überprüfbar. Ob sie dieser Überprüfung auch standhalten, bleibt offen. Wichtig für die derzeitige Situation ist meiner Meinung nach, dass man sie wagt.

Gerne wird man als empirischer Parapsychologe für sein Forschungsinteresse als unwissenschaftlich oder pseudowissenschaftlich abgewertet bzw. – wie hier – als Anhänger einer aussichtslosen Bemühung angesehen. Man sollte deshalb ausdrücklich darauf hinweisen, dass „Wissenschaftlichkeit“ immer durch die Anwendung einer „wissenschaftlichen Methode“ gekennzeichnet wird, aber nie durch den Inhalt der Untersuchung selbst. Somit kann man die Qualität einer wissenschaftlichen Arbeit immer an ihrer Methode erkennen. Und in diesem Sinne gibt es gute und schlechte parapsychologische Studien, wie in jeder anderen akademischen Disziplin auch.

(Anschrift des Verfassers: Dipl.-Psych. Dr. Stefan Schmidt, Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg, Hugstetter Straße 55, D-79106 Freiburg i. Br.; E-Mail: [email protected])

Literaturverzeichnis

Hergovich, A. (2001). Der Glaube an Psi. Die Psychologie paranormaler Überzeugungen. Bern: Hans Huber.

Thouless, R. H. & Wiesner, B. P. (1948). The Psi Process in Normal and “Paranormal” Psychology. Journal of Parapsychology, 12, 192-212.

Psi

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  • 1 month later...

Eine wissenschaftliche Psi-Theorie (1)

Widerspricht die Parapsychologie der Physik?

Okay fahrenheit451,

Offenbar liegen Dir einfache Aussagen von mir nicht. Dein Kopf sehnt sich nach komplexen Zusammenhängen. Du schreibst in Beitrag #4:

Verstehen heißt für mich, geistig verarbeiten können.Ich frage mich: Bin ich zu doof dazu oder verstehe ich schon im Ansatz die Zusammenhänge nicht richtig?

Ich bemühe mich wirklich, einen Sinn in all dem zu erkennen, was du schreibst. Doch bleibt er mir nach wie vor verschlossen.Vielleicht wollen einige das hier im Forum nicht zugeben, dass sie geistig nicht in der Lage sind, das alles zu begreifen.

Ich muss ehrlich eingestehen, dass ich überhaupt nichts begreife! Ich habe zwar mein Abitur und bemühe mich gerade um einen Studienplatz, also dumm oder ungebildet bin ich sicher nicht.

Dem gegenüber steht, dass mich diese Psimaterie mehr als alles hier im Forum interessiert. Vielleicht gerade deshalb, weil ich keine Ahnung davon habe und es ist Neuland für mich. Da ich mich um einen Studienplatz bemühe kann sich jeder denken, dass ich an Wissen interessiert bin. Und ganz besonders an Wissen, dass mir bisher wohl vollständig verborgen blieb. Allein deshalb habe ich deine Artikel, Psi, nur so in mich hineingefressen.

Ich fand einige belastbare Erklärungen zur Psi-Theorie, die der Physiker Walter von Lucadou in seinem Buch „Psi – was verbirgt sich dahinter? Wissenschaftler untersuchen parapsychologische Erscheinungen“ (1984, S. 90 ff.) wiedergibt:

Wenn man die Experimente, die die Parapsychologen vorlegen, einmal ernst nimmt und akzeptiert, dass parapsychologische Effekte existieren, so stellt sich die Frage, wie man sie theoretisch verstehen kann.

Unter denjenigen, die die Existenz solcher Effekte akzeptieren, ist die Meinung verbreitet, dass „die“ Parapsychologie „der“ Physik widerspräche. Da die Physik, jedoch eine sehr erfolgreiche und auch zuverlässige Wissenschaft ist, halte ich es für vernünftiger, zunächst einmal zu untersuchen, ob es nicht vielleicht doch physikalische Ansätze und Hypothesen gibt, durch die solche Effekte beschrieben werden können.

Obwohl auf dem Gebiet der Parapsychologie relativ wenige Wissenschaftler arbeiten, hat sich in den letzten Jahren in bezug auf die Theorienbildung ein gewisser Fortschritt abgezeichnet. Ausgangspunkt war die Tagung „Parapsychologie und Quantenphysik“, die 1974 von der Parapsychology Foundation in Genf veranstaltet wurde. Dort trafen sich eine Reihe zum Teil renommierter, größtenteils theoretisch orientierter Physiker, die sich überlegten, ob die Physik paranormale Phänomene erklären könnte.

Bevor wir einige in Genf vorgeschlagene Modelle diskutieren, müssen wir uns jedoch mit einem weiteren Experiment aus der Parapsychologie befassen, das unseren gesunden Menschenverstand auf eine harte Probe stellen wird, obwohl der Versuchsaufbau sehr einfach ist.

Wird fortgesetzt.

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Eine wissenschaftliche Psi-Theorie (2)

Das Schmidt-Experiment

Die Versuchsperson hatte die Aufgabe, einen Zufallsgenerator so zu „beeinflussen“, dass ein bestimmtes Ergebnis häufiger auftritt, als man es erwarten würde. Theoretisch kann man sich dabei vorstellen, dass eine Wirkung – vielleicht eine elektromagnetische Strahlung –, die von der Versuchsperson ausgeht, das Zählrohr oder den radioaktiven Zerfall des Zufallsgenerators beeinflusst.

Wieder war es Helmut Schmidt, der einfallsreich genug war, dieses Experiment auf unkonventionelle Art zu erweitern. Statt die Ergebnisse des Zufallsgenerators direkt auf den Display anzuzeigen, wurde die Zufallsfolge von Nullen und Einsen zunächst auf einen Speicher geschrieben. Die Zufallsfolge wurde zum Beispiel eine Stunde, bevor die Versuchsperson zum Experiment kam, auf Lochstreifen abgespeichert, ohne dass eine Person zugegen war. Die Versuchsperson, die nicht wusste, dass die Zufallsfolge gespeichert war, bekam nun diese auf dem Display vorgeführt und war der Meinung, dass es sich um ein ganz „normales“ Psychokineseexperiment handele.

Das Experiment war nun technisch so angelegt, dass man davon ausgehen konnte, dass der Speicher zuverlässig arbeitete. Alles, was eine Stunde vor dem Experiment in den Speicher hineinkam, kam beim „tatsächlichen“ Experiment auch wieder so heraus. Der Speicherinhalt konnte also nicht durch „Psychokinese“ verändert werden. Bei einem solchen Experiment würde man „intuitiv“ keine Abweichung vom Zufall mehr erwarten, weil ja offenbar alles schon vorher festgelegt worden war.

H. Schmidt, der dieses Experiment 1976 veröffentlichte, berichtete dennoch von erstaunlichen Resultaten. Bei der Auswertung der abgespeicherten Folgen stellte sich heraus, dass – wie bei einem „normalen“ Psychokineseexperiment – eine signifikante Abweichung aufgetreten war. Bei den Kontrollläufen, bei denen der Zufallsgenerator ohne Versuchsperson auf seine normale Funktion hin untersucht wurde, ergab sich jedoch mit der gleichen Anordnung nichts Außergewöhnliches. Es konnte auch sichergestellt werden, dass der Speicher selbst in keiner Weise verändert worden war.

Offensichtlich ist es so, dass der Zufallsgenerator eine Stunde vorher „wusste“ – wenn man dies so anthropomorph sagen darf – , dass später bei ganz bestimmten Zufallsfolgen sich jemand darauf konzentrieren würde, häufiger eine „1“ zu erzielen, und dass bei anderen Folgen wiederum keine Versuchsperson zugegen sein würde. Es hat den Anschein, als ob der Zufallsgenerator über „Präkognition“ verfüge, als ob er „vorauswissen“ könne, was sich eine Versuchsperson später wünschen würde.

Man kann das Problem aber auch anders formulieren, wenn man annimmt, dass es etwas Entgegengesetztes zur Präkognition gibt. In der Parapsychologie hat man auch dafür einen Namen, man nennt diesen Prozess „Backward Causation“, also „rückwirkende Beeinflussung“ oder auch einfach „Beeinflussung der Vergangenheit“.

Man könnte auch dieses Experiment so interpretieren, dass man sagt, die Versuchsperson habe den Zufallsprozess rückwärts in die Vergangenheit hinein beeinflusst. Dies ist natürlich eine Zumutung für den gesunden Menschenverstand. Für viele ist die Vorstellung von Präkognition leichter zu akzeptieren als die Möglichkeit der Psychokinese oder gar einer Backward Causation.

Wird fortgesetzt.

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Eine wissenschaftliche Psi-Theorie (3)

Präkognition und Backward Causation

Allerdings tauchen bei Präkognition die gleichen Probleme auf wie bei Backward Causation. Denn wenn es Präkognition gäbe, so hieße das doch offensichtlich, dass etwas, das erst in der Zukunft passiert, von dort „rückwärts“ in die Vergangenheit hinein einwirke und dadurch die präkognitive Aussage hervorbringe.

Präkognition und Backward Causation sind sozusagen nur zwei Seiten von der gleichen unvorstellbaren Medaille. Kann es eine solche Medaille überhaupt geben? Angenommen, es gäbe die Beeinflussung der Vergangenheit, dann könnte ich mich ja vielleicht etwas konzentrieren, meine „psychokinetischen Fähigkeiten“ anstrengen und einen zufälligen Vorgang – wie meine eigene Entstehung – rückwirkend ungeschehen machen; wenn ich dabei Erfolg hätte, müsste ich mich wie im Science-Fiction-Film plötzlich ins Nichts auflösen. So etwas nennt man ein Paradox, speziell hier spricht man vom „Interventionsparadox“.

Wenn es also Backward Causation gäbe, dann könnte ich durch Intervention die Voraussetzung für dieselbe unmöglich machen. Das gleiche gilt auch für Präkognition. Wenn es Präkognition gäbe, könnte man das Vorausgesagte ja durch Intervention einfach verhindern – und dann wäre es keine Präkognition.

Man sieht, dass solche Annahmen zu logischen Widersprüchen führen. Da aber logische Widersprüche in der Realität nicht existieren, muss an der Argumentation etwas falsch sein.

Natürlich kann man an den experimentellen Daten zweifeln und alles als einen ungewöhnlichen Zufall oder ein Artefakt abtun. Wir wollen hier aber die Resultate des Experiments einmal ernst nehmen. Dann muss der Fehler in der theoretischen Beschreibung des Experiments liegen, das heißt in den Begriffen von Präkognition oder Backward Causation.

Bevor wir das Problem weiter verfolgen, möchte ich jedoch ein anderes Experiment diskutieren, das allerdings aus dem Bereich der normalen Physik stammt. Es stellt ein sogenanntes „Gedankenexperiment“ dar, bei dem man im Prinzip weiß, was dabei herauskommt und es daher nicht praktisch durchführen muss. Dieses Experiment findet man im Prinzip in jedem einführenden Lehrbuch der Quantenmechanik beschrieben.

Wird fortgesetzt.

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Eine wissenschaftliche Psi-Theorie (4)

Aufspaltung der Photonen (Lichtquanten)

Die folgende Abbildung (hier durch eine einfache HTML-Grafik dargestellt) zeigt eine einfache Doppelspaltanordnung, bei der ein kohärenter Lichtstrahl einer bestimmten Wellenlänge durch einen halbdurchlässigen Spiegel (S) in zwei Teilstrahlen aufgespalten wird.

Die beiden Teilstrahlen durchlaufen dann zwei isolierte Wegstrecken so, dass sie nicht miteinander wechselwirken können. Man denke dabei zum Beispiel an zwei Pappröhren (R1 und R2).

Am Ende der Wegstrecken befindet sich jeweils ein schmaler Spalt (Sp1 und Sp2) und hinter einem der Spalten (Sp2) noch eine Klappe (K). Schließlich fällt das Licht auf eine Photoplatte und wird dort nachgewiesen.

Wenn der Spalt Sp2 durch die Klappe K verschlossen wird, fällt nur das Licht von Sp1 auf die Photoplatte. Auf der Photoplatte entsteht nun keine scharfe Linie, sondern eine Intensitätsverteilung A, die durch „Beugung“ oder „Streuung“ an dem schmalen Spalt zustande kommt.

Wenn man die Klappe K vor dem Spalt Sp2 öffnet, entsteht ein qualitativ anderes Bild. Jetzt entsteht auf der Photoplatte eine Reihe von schmalen Linien, also die Intensitätsverteilung B, die man auch Interferenzmuster nennt. Sie kommen dadurch zustande, dass sich die beiden Teillichtstrahlen von den Spalten Sp1 und Sp2 überlagern oder, wie man auch sagt, miteinander interferieren.

Nun weiß man aus anderen Experimenten, dass Licht immer nur in kleinen Einheiten, den Lichtquanten oder Photonen, existieren kann, die nicht mehr unterteilt werden können. Halbe Photonen kann es nicht geben. Man muss aber vorsichtig sein mit der Vorstellung, dass es sich dabei um „Teilchen“ handelt. In einigen Experimenten, zum Beispiel beim Photoeffekt, scheint diese Vorstellung richtig zu sein, bei Interferenzerscheinungen muss man sich aber Photonen als Welle vorstellen. Die Physiker nennen diesen eigenartigen Charakter die Welle-Teilchen-Natur des Lichts. Diese Vorstellung scheint zunächst mit dem Ergebnis unseres Experiments in qualitativer Übereinstimmung zu sein.

Verringert man aber die Intensität des Lichtstrahls, das heißt die Anzahl der Photonen derart, dass sich immer nur ein einziges Photon in der Apparatur befindet, entstehen die ersten begrifflichen Schwierigkeiten. Da ein Photon unteilbar ist, wird man erwarten, dass es nur noch entweder durch Wegstrecke R1 oder R2 laufen kann, das heißt, dass keine Teilstrahlen mehr existieren können und damit das Interferenzmuster verschwindet.

Wenn man das Experiment ausführt, bekommt man aber wieder die Intensitätsverteilung B. Man muss also annehmen, dass das Photon „mit sich selbst interferieren“ kann (was immer das auch heißen mag), Jedenfalls muss das Photon irgendwie durch beide Spalten Sp1 und Sp2 gegangen sein.

HTML-Grafik folgt. Hoffe sie kann richtig interpretiert werden. Wer doppelte Zeilen sieht, muss verkleinern!

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Doppelspaltexperiment
Intensität
----------------------------------------- >
I I \
/··········· ········· R1 ········ ···· I ···· · Sp1· ······ I I >
: I I I /
Photon ···> ··· /··········· ········· R2 ········ ···· I ···· · Sp2 · ······) I I |
S I K I I |
I I
A
Intensität
----------------------------------------- >
I I \
/··········· ········· R1 ········ ···· I ···· ··Sp1·· ······ I I \
: I I I >
Photon ···> ··· /··········· ········· R2 ········ ···· I ···· ··Sp2·· ······ I I /
S I K I I /
> \/ I I
I___I B
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Eine wissenschaftliche Psi-Theorie (5)

Was weiß das Photon?

Die Sache wird noch komplizierter, wenn wir jetzt auch noch die „Flugzeit“ des Photons berücksichtigen. Bekanntlich hat das Licht eine hohe, aber endliche Geschwindigkeit. Wir machen nun unsere Wegstrecke so lang, dass wir auf Grund der Flugzeit wissen, dass sich unser Photon mit Sicherheit in den Pappröhren befindet. Da das Photon aus den Röhren seitlich nicht heraus kann, ist es gewissermaßen für einen kurzen Moment „gespeichert“.

Nach unserer anschaulichen Interpretation muss es sich in einer der beiden Röhren befinden (sozusagen als Teilchen). Es entsteht die Verteilung A, wenn die Klappe K geschlossen ist, Verteilung B, wenn die Klappe offen ist, und es sich in beiden Röhren gleichzeitig als Welle befindet. Woher „weiß“ aber das Photon, wenn es den Spiegel passiert, ob die Klappe auf ist oder zu?

Wir können jetzt sogar versuchen, die Physik zu überlisten. Während sich das Photon innerhalb einer der Pappröhren befindet, also den Spiegel schon passiert hat, steht – theoretisch – ja genügend Zeit zur Verfügung, die Klappe zu öffnen oder zuschließen. Bevor das Photon zu den Spalten gelangt. Trotzdem bekommt man wieder Verteilung A, wenn die Klappe geschlossen ist, und Verteilung B, wenn sie offen ist.

Nochmals: Woher „weiß“ das Photon, was der Experimentator tun wird, wenn es in die Pappröhre eintritt? Verfügt es über „Präkognition“, wenn man so anthropomorph von einem Photon reden will, oder kann der Experimentator mittels „Backward Causation“ dieses Photon rückwärts in die Vergangenheit an die richtige Stelle bringen?

Nun, das kann man nicht entscheiden. Man sieht aber, dass die Interpretation dieses normalphysikalischen Experiments offensichtlich ganz ähnliche Fragen aufwirft wie die Interpretation des vorherigen parapsychologischen Experiments.

So verwunderlich es auch erscheinen mag, diese Ergebnisse stehen doch in vollkommener Übereinstimmung mit der Quantentheorie, die solche Experimente beschreibt. Sie sagt aus, dass der Zustand eines Systems erst durch die Messung definiert wird.

Es gibt Physiker, die sagen, dass das Photon überhaupt keine „Realität“ besitzt, bevor man nicht die Messung gemacht hat, das heißt, bevor es nicht auf der Photoplatte angelangt ist. Das Photon befindet sich sozusagen überall und nirgendwo, es ist weder in der einen noch in der anderen Röhre, es ist „nicht-lokal“. So etwas kommt in der klassischen Physik nicht vor, und man kann zeigen, dass man unsere Umgangssprache, die sozusagen den „gesunden Menschenverstand“ abbildet, nicht benützen kann, um dieses Experiment adäquat zu beschreiben.

Die Diskussion um die richtige Interpretation solcher Experimente ist schon Jahrzehnte her. Die Begründer der Quantenmechanik haben sich über diese Frage heftig gestritten, und die Diskussion dauert bis heute an. Bis heute ist es nicht gelungen, eine definitive Theorie der quantenmechanischen Messprozesses darzustellen.

Wird fortgesetzt.

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Eine wissenschaftliche Psi-Theorie (6)

Replikation des Experiments führt

zur Vermeidung logischer Widersprüche

Natürlich liegt es nahe, hier spöttisch zu bemerken, irgend etwas unverstanden Gebliebenes in der Physik gäbe den Parapsychologen noch lange nicht das Recht, damit Ungereimtheiten zu „erklären“. So soll aber meine Darlegung nicht gemeint sein; ich behaupte nicht, dass man mit der Quantenmechanik das oben geschilderte parapsychologische Experiment „erklären“ kann. Dafür gibt es viele Gründe. Allerdings ist es auch nicht so, dass in der Physik schon alles erklärt wäre, oder dass solche parapsychologischen Ergebnisse notwendigerweise der Physik widersprechen müssten, oder dass ein scheinbar widersprüchliches Ergebnis wie in unserem Experiment prinzipiell nicht auftreten könne.

Oben hat sich herausgestellt, dass es einen logischen Widerspruch, also das Interventionsparadox, nicht geben könne. Die anschauliche Interpretation des quantenphysikalischen Experiments führt wieder zu ähnlich paradoxen Ergebnissen. Trotzdem beschreibt der mathematische Formalismus der Quantentheorie diese Vorgänge ganz präzise.

Die Frage bleibt, was an unserer Interpretation falsch war. Nun, wir haben Annahmen hineingesteckt, die durch nichts begründet sind. Wir haben bei der Diskussion, ob es Backward Causation beziehungsweise Präkognition geben könne, angenommen, dass solche Mechanismen in einer generellen Art und Weise funktionieren könnten, nämlich so, wie ich es gerade haben möchte, und dann noch zuverlässig.

Es ist leider ein häufiger Fehler auf parapsychologischem Gebiet, dass unzulässige Verallgemeinerungen gemacht werden. Wenn es Psi gibt, so hört man häufig, dann gibt es die „Wunderwelt an den Grenzen unseres Wissens“, dann ist alles möglich. Was man in der wissenschaftlichen Parapsychologie tatsächlich nachweisen kann, sind bestimmte, vorläufig unerklärte Effekte („Anomalien“) in einem spezifischen Experiment, das unter ganz bestimmtem Bedingungen durchgeführt wurde.

Das oben geschilderte Experiment mit den gespeicherten Zufallsfolgen wurde mit neuen Modifikationen wiederholt, und man hat dabei Zusammenhänge gefunden, die eine mögliche Backward Causation sehr stark einschränken. Sie funktioniert nicht generell, sondern kann nur unter ganz bestimmten Bedingungen auftreten, die eine Intervention unmöglich machen. Genau so ist es auch in der Physik. Die Nichtlokalität der Quantenphysik hat ihre Grenzen, sie ist nicht omnipotent, sie gelt nicht generell, und durch diese Einschränkung wird vermieden, dass es zu logischen Widersprüchen kommt. Man kann zeigen, dass die „Quantenlogik“ gegenüber unserer alltäglichen Logik zwar eingeschränkt, aber widerspruchsfrei ist (so gilt zum Beispiel das „tertium non datur“ nicht).

Zentral besteht die Frage nicht darin, ob es Psi gibt oder nicht, ob es Präkognition gibt oder nicht, sondern darin, welche Gesetzmäßigkeiten, welche Randbedingungen und welche Einschränkungen existieren, innerhalb deren solche Effekte auftreten können.

Es würde einen großen Fortschritt in der Diskussion um die Parapsychologie bedeuten, wenn man sich nicht immer nur auf die Existenzfrage konzentrieren würde. In dieser allgemeinen Form kann man sie gar nicht entscheiden. Es ist auch nicht sinnvoll zu sagen, ob es Elektronen gibt oder nicht.

Jeder Physiker würde nach einigem Nachdenken zugeben, dass er diese Frage nicht entscheiden kann. Es gibt lediglich eine Reihe von Experimenten, zum Beispiel den Millikan-Versuch, bei dem ein theoretisches Konstrukt, das man Elektron nennt, ein Modell liefert, um die Versuchergebnisse konsistent zu beschreiben. Genauso sollte man in der Parapsychologie auch vorgehen.

Wird fortgesetzt.

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Eine wissenschaftliche Psi-Theorie (7)

Schrödingers Katze

Zum Schluss möchte ich Ihnen noch eine vage Vorstellung vermitteln, in welche Richtung sich die aktuelle Hypothesenbildung innerhalb der Parapsychologie bewegt. Ich habe das Beispiel aus der Quantenmechanik natürlich mit Absicht vorgestellt, obwohl ich noch einmal betonen möchte, dass es bestimmt keine Erklärung für parapsychologische Phänomene darstellt. Es gibt aber gewisse Parallelen zwischen dem parapsychologischen und dem physikalischen Experiment.

Ganz grob könnte man eine Analogie herstellen, indem man den Zufallsgenerator mit dem halbdurchlässigen Spiegel identifiziert, die Flugstrecken mit dem Speicher und die Photoplatte mit dem Display bzw. der Auswertung des Speichers. Die Einwirkung des physikalischen Experimentators (Öffnen oder Schließen der Klappe) entspräche dann der psychokinetischen Einwirkung der Versuchsperson. Theoretisch könnte man also die Beobachtung des Displays durch die Versuchsperson mit dem Messprozess in der Quantenphysik vergleichen.

Ich möchte Ihnen nun eine Interpretation der Quantenphysik vorstellen, von der ich zwar selbst annehme, dass sie nicht ausreicht, und von der viele Physiker sogar glauben, dass sie falsch ist. Allerdings ist das keineswegs bewiesen, und „Psychokinese“ könnte sogar als empirischer Hinweis für die Richtigkeit dieser Modellvorstellung angesehen werden.

Betrachten wir dazu das sogenannte „Schrödingersche Katzenparadoxon“. Schrödingers Katze führt ein recht jämmerliches Dasein, denn sie befindet sich in einem verschlossenen schwarzen Kasten, in den niemand hineinschauen kann, außerdem ist darin eine Höllenmaschine, die aus einem Zufallsgenerator mit einem Hammer besteht, der eine Zyankaliampulle zerschlagen kann, wodurch die arme Katze stirbt. Die Quantentheorie kann nun, solange der Kasten geschlossen ist – also keine Messung gemacht wird –, nicht aussagen, ob die Katze lebendig oder tot ist. Die Katze befindet sich nach Aussage der Quantenphysik in einem Zwischenzustand, einer Überlagerung von „tot“ und „lebendig“ (was mit der Linearität der Schrödinger Gleichung zusammenhängt). Erst in dem Moment, wo ich in den Kasten hineinschaue, entscheidet sich das Schicksal der Katze.

Es ist ganz klar, dass dazu viele Physiker Bedenken äußern, aber bis heute gibt es noch keine endgültige Lösung des Problems. Die Idee von E. Wigner war, anzunehmen, dass tatsächlich erst die bewusste Wahrnehmung das Ende einer Messung bedeutet. Man kann von der Quantentheorie her die Sache nämlich weiterspinnen und sich vorstellen, dass sich der Experimentator zusammen mit seiner schwarzen Kiste wiederum in einem großen schwarzen Kasten befindet, wo sich nun ein zweiter Experimentator die Frage stellt, ob der Experimentator 1 (auch „Wigners Freund“ genannt) über eine tote Katze trauert oder nicht. Wie man sieht, kommt man mit diesem Paradox von Wigners Freund zu keinem Ende. Nimmt man aber wie Wigner an, dass eine „bewusste“ Wahrnehmung die Messung beendet, so führt das zu keinem „regressus ad infinitum“, sozusagen der Puppe in der Puppe. Wigner nahm tatsächlich an, dass die Schrödinger-Gleichung im Gehirn des bewussten Beobachters nicht mehr in ihrer linearen Form gilt und dadurch das System in einen definitiven Zustand kommt, zum Beispiel mit einer lebendigen Katze.

Man sieht sofort, dass dies ein perfektes Modell für das PK-Experiment wäre, denn wenn tatsächlich die Physik vom Beobachter abhinge, dann hätten wir damit eine Erklärung für unsere Ergebnisse.

Wird fortgesetzt.

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Eine wissenschaftliche Psi-Theorie (8)

Katze beeinflusst Heizung

Zunächst muss man sich allerdings fragen, ob denn die Katze auch ein Bewusstsein und damit ein gewisses Interesse an ihrem Überleben haben könnte. Ein Experiment, dessen Fragestellung in dieser Richtung geht, wurde wieder von Helmut Schmidt durchgeführt. Allerdings wurde die Katze nicht mit Zyankali vergiftet, sondern ein Zufallsgenerator entschied, ob der Käfig, in dem sich die Katze befand, geheizt wurde oder nicht. Tatsächlich brachte es die Katze fertig, dass die Heizung signifikant häufiger eingeschaltet wurde.

Ich möchte an diesem Beispiel nur zeigen, dass die Vorstellung von Wigner sicher zu einfach ist. Dennoch hat der amerikanische Physiker Evan Harris Walker die Idee von Wigner aufgegriffen und sie in bezug auf eine bestimmte PK-Experimentalserie explizit durchgerechnet. Diese Serie war von einem schwedischen Ingenieur H. Forwald mit Würfeln aus verschiedenem Material durchgeführt worden, wobei diese eine schiefe Ebene hinunterrollten. Die Versuchsperson hatte die Aufgabe, sie aus ihrer Bahn „psychokinetisch“ abzulenken.

Walker konnte nun die Größe des Psychokineseeffekts in Abhängigkeit von den Materialkonstanten mit Hilfe seines Modells berechnen. Dabei musste er allerdings einige Annahmen über informationsverarbeitende Prozesse im Gehirn des Menschen machen, die man sicher anzweifeln kann. Diese Annahmen wirken sich jedoch nur in einem einzigen Parameter aus, so dass die erstaunlich gute Übereinstimmung seiner Rechnung mit den experimentellen Ergebnissen Forwalds zu denken geben sollte.

Solche Hypothesen sind natürlich sehr umstritten, und es gibt durchaus auch prominente Physiker, die der Meinung sind, dass das alles Unsinn ist. So schreibt J. A. Wheeler dazu: „In der Quantentheorie des Messprozesses, meinem eigenen Forschungsgebiet, finde ich, wie saubere Arbeit von absolut verrückten Ideen überschwemmt wird, in der Absicht, eine Beziehung zwischen Quantenmechanik und Parapsychologie herzustellen, so als gäbe es so etwas wie ´Parapsychologie`.“

Leider ist mittlerweile – von kommerziellen Interessen gefördert und dem allgemeinen Hang zum Obskurantismus folgend – eine popularisierende Form dieser Interpretationsproblematik der Quantenmechanik in Mode gekommen, die unter dem Namen „Neue Physik“ gehandelt wird. Sie stellt sozusagen das Analogon des Okkultismus in bezug auf die Physik dar. Hier besteht die Gefahr, dass eine oberflächliche Betrachtung – wie in der Parapsychologie auch – dazu führt, dass ernstzunehmende wissenschaftliche Arbeit durch Scharlatane in Misskredit gebracht wird.

Sicherlich hat J. A. Wheeler in bezug auf solche Auswüchse recht. Aber ich glaube, dass seine Einstellung gegenüber solchen theoretischen Modellen genauso undifferenziert ist, wie gegenüber der Parapsychologie selbst. Es gibt tatsächlich die unterschiedlichsten Ansätze, die Quantentheorie zu interpretieren, ohne dass es in der gegenwärtigen Situation so aussieht, als könne man sich auf Grund physikalischer Experimente für eine bestimmte Interpretation entscheiden. Vielleicht kann die Parapsychologie hier Entscheidungshilfe liefern. Voraussetzung hierfür wäre jedoch, dass in jedem Fall wesentlich mehr experimentelle Untersuchungen vorlägen. Somit ist die Forschung das Gebot der Stunde. (S. 101)

Anmerkung

Nachdem das (noch immer) erste deutsche Lexikon der Parapsychologie 1981 eine 2. Auflage als Taschenbuch erfuhr und es in einer Nachbemerkung hieß, dass manche Parapsychologen ausdrücklich das Theoriendefizit ihres Faches bedauern, erschien gewissermaßen als Antwort das obig zitierte Buch, herausgegeben von Eberhard Bauer und Walter von Lucadou (1984). So machte Lucadou vor seiner Erklärung der Theorien die folgende Bemerkung:

„Lassen Sie mich dies etwas scherzhaft sagen: Ich fühle mich hier in der Rolle eines Löwendompteurs. Ich muss Ihnen ja in irgendeiner Weise gefallen, natürlich nicht unbedingt durch mein Aussehen, aber mein Thema sollte zumindest interessant sein. Und zwar muss ich über eine Materie sprechen, die verflixt kompliziert und schwierig ist und an der sich schon viele Wissenschaftler die Zähne ausgebissen haben. Es kann durchaus sein, dass vor Ihren Augen der Dompteur vom Löwen gefressen wird und Sie sich dabei noch langweilen, einfach deswegen, weil Sie die Sache doch nicht verstehen. Ich will mir alle Mühe geben, was jedoch ein gewisses Einverständnis meiner Fachkollegen erfordert. Es ist ganz klar, dass – wenn ich hier über physikalische Dinge spreche –, dies in einer sehr einfachen und anschaulichen Weise geschehen muss. Ich möchte daher meine Kollegen um etwas Nachsicht bitten.“ (S. 79)

Es ist gut, dass es Lucadou „in einer sehr einfachen und anschaulichen Weise“ beschrieben hat, sonst hätte ich diesen Auszug hier nicht wiedergegeben. Denn wir sollten uns vergegenwärtigen, was der Nobelpreisträger in Physik, Dr. Richard Feynman behauptet: „Wenn jemand glaubt, er habe die Quantenmechanik verstanden, dann hat er sie nicht verstanden!“ (in LUCADOU: DIMENSION PSI – FAKTEN ZUR PARAPSYCHOLOGIE, 2003, S. 182)

Psi

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