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100 Holdem Konzepte


miboman

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........................................100 Konzepte..............................................

Turnierkonzept Nr. 1

"Falls sie zwei hintereinander folgende Bluffsalven planen, bluffen sie am Flop genug aber nicht so hoch, wie am Turn. Bluffen sie nicht umgekehrt am Flop viel und am Turn wenig"

Beide Varianten unterscheiden sich nur geringfügig im Chipeinsatz. Wenn Sie das Board sehen und zwei Bluffsalven abfeuern wollen (Flop und Turn) ist es besser den Turn stärker zu betten, als sie den Flop gebettet haben. Wenn sie umgekehrt bluffen, wird ein vllt. durch ihre Flopbet verängstlicher Gegner am Turn wieder bestärkt weil die Turnbet im Verhältnis zur vorherigen Flopbet deutlich kleiner ausfällt. Mal ganz davon abgesehen das es in diesem Fall -durch die guten Potodds für den Gegner- schwer wird, bessere Hände zum folden zu bewegen, sind positive Signale bei einem Bluff fast immer ein Fehler. Hier jedoch besonders, weil die positive Signalwirkung auf einer teuren Setzstrasse stattfindet.

Sie müssen den Gegner entmutigen und auf weiteren Setzstrassen eine Bedrohung für ihn bleiben. Das geht aber nur wenn sie den Druck auf ihn konstant aufrecht erhalten und nicht abschwächen. Natürlich sollten sie für diesen Spielzug die Boardtextur berücksichtigen.

Bringen sie dieses Konzept in Einklang mit Konzept Nr. 2.

Bitte nicht in diesen Thread schreiben. Fragen, Anregungen, Diskussionen können gerne hier weitergeführt werden:

http://www.roulette-forum.de/topic/13527-mibomans-100-holdem-konzepte-diskussion @Danke an aural

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  • 2 weeks later...

Turnierkonzept Nr. 2

"Bluffen Sie auf unkoordinierten Boards häufiger als auf koordinierten Boards"

Dieses Thema ist nur kurz angeschnitten da es sich um Allgemeinwissen handelt. Man unterscheidet bei der Floptextur in zwei Kategorien: unkoordinierte Flops sowie koordinierte Flops (auch trockene bzw. nasse Flops genannt). Ein unkoordinierter Flop ist wenn wenig Draws möglich sind wie z.B K74 in drei verschiedenen Farben. Ein koordinierter Flop ist z.B J98 in zwei verschiedenen Farben. Auf einem koordinierten Flop ist das Spektrum brauchbarer Holecards größer aber die Hand muss am Ende auch deutlich stärker sein um zu gewinnen.

unkoordinierter Flop:

- einen unkoordinierten Flop gut zu treffen ist schwieriger als einen koordinierten Flop, dafür reichen bei ihm schwächere Hände wie Toppair um am Ende die Gewinnerhand zu halten.

- mit hoher Wahrscheinlichkeit hält man am Flop entweder keine Hand oder eine Hand die nicht besonders stark ist, aber trotzdem nicht mehr überholt wird.

- da Villain oft den Flop verpasst bietet dieses Board eine gute Gelegenheit zum Bluffen (cbet, 3bet, float etc). .

koordinierter Flop:

- auf einem koordinierten Board befinden sich mehr Karten im Deck die im weiteren Verlauf eine Verbesserung bringen, weshalb ein Bluff aussichtloser wird.

- standart cbets - mit dem Ziel den Pot am Flop mitzunehmen- haben wenig Erfolgsaussichten, da Villain häufig callt.

- man sollte mehr die Karten spielen als den Gegner :eii:

Obwohl das Thema komplexer ist möchte ich es bei diesen Punkten belassen. Letzendlich ist wichtig das sie den Unterschied erkennen. Wann Sie Bluffen können und wann nicht, auf welchen Boards Sie einer Bet widerstehen um zu Floaten oder Showdownvalue mit Ace High Card auszuspielen bestimmt u.a die Floptextur.

Bitte nicht in diesen Thread schreiben. Fragen, Anregungen, Diskussionen können gerne hier weitergeführt werden:

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Turnierkonzept Nr. 3

"Bluffen Sie nicht, wenn ein Jack und eine Zehn am Flop erschienen sind. Seien Sie auch vorsichtig, wenn nur eine dieser beiden Karten fällt."

Villain´s wahrscheinlichstes Handspektrum (Die besten 25% aller Starthände + Abwärts) kann dieses Board meistens sehr gut gebrauchen. Hände mit denen er auf einem Flop mit JTx dabei bleibt sind u.a : AA, KK, QQ, JJ, TT, AK, AQ, AJ, AT, KQ, KJ, KT, QJ, QT, Q9, JT, 9J, 9T, 8T und 89.

Was glauben Sie, wie oft Villain eine dieser Blätter auf der Hand hält, wenn er Preflop gecallt oder geraisest hat? (Es spielt keine Rolle welche Turnierphase gerade ansteht oder wie hoch die Stacks sind, mit diesem Handspektrum spielen die meisten Leute Poker)

Bedenken Sie auch das bereits eine dieser beiden Karten gefährlich ist und aus jeder weiteren Bildkarte ein halbwegs koordiniertes Board wird (Konzept Nr. 2). Häufig sorgt dann die Mischung von "hohen Broadwaykarten" und "Drawlastigkeit" für explosive Pötte :sv2: Hier haben Sie mit ihrer Schrotthand nichts verloren, warten sie für den Bluff auf aussichtsreichere Momente. :duck:

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Turnierkonzept Nr. 4

"Falls Sie einen Semibluff mit Ihrem gesamten Stack planen (All-in), spielen sie Check/Raise damit der Gegner vorher in den Pot reinbetten kann. Kommen Sie der Aktion des Gegners nicht zuvor, indem sie sofort All-in gehen"

Vorteile dieser Spielweise:

1. Ihr Semibluff muss seltener funktionieren.

Setzt der Gegner 500$ in einem Pot von 1000$ und Sie haben noch 2000$ für ihren Semibluff übrig, bekommen sie Pot Odds von 1500 zu 2000 oder 1 zu 1,33. Das heißt der Gegner muss in mindestens 57% aller Fälle seine Karten folden damit der Bluff langfristig profitabel ist. Wenn Sie aber dem Gegner zu vor kommen und am Flop direkt All-in gehen, bekommen sie nur Pot Odds von 1000 zu 2000 bzw. 1 zu 2. Die Erfolgsquote des Bluffs müsste nun mindestens 66% betragen, was kolossale 9% mehr sind. :hammer3:

Das Ziel dieses Konzeptes ist ihr Bluffverhalten zu optimieren. Bedenken Sie aber das sich bei einem Semibluff die Equity nicht allein aus der Erfolgsquote des Bluffens zusammensetzt.

2. Das Semibluffen mit Pocketpaaren funktioniert

Haben wir ein Pocketpaar z.B 99 und es kommt der Flop K74 so können wir "nur" profitabel All-in gehen, wenn der Gegner vorher eine knackige Bet abgefeuert hat. Der Grund sind die vielen Folds des Gegner als Reaktion auf unser All-in. Seine kleinen vergeblichen Angriffe finanzieren uns die seltenen Fälle, in denen er eine gute Hand hält und callt. Pushen wir direkt ohne das der Gegner vorher in uns reingebettet hat, riskieren wir unseren Stack ohne was gewinnen zu können. :patsch:

3. Sie können bessere Hände vertreiben

Ein Spieler der z.B K5 auf einem Board K74 hält, hat es durch unsere Aktion sehr schwer. Seine Fehlerquote ist -mit dem korrekten Spielzug gegen uns- so hoch, das er langfristig gesehen unprofitabel spielt. Man riskiert einfach nicht aus der Passivität heraus, sein Turnierleben mit hoch spekulativen Händen. Ein Check/Raise sieht stärker aus als ein direktes All-in, der Gegner sollte mit schlechtem Kicker die Möglichkeit eines Folds in betracht ziehen.

4. Sie können eine Freecard bekommen

Wenn der Gegner eine Freecard verteilt ist das das beste was ihnen passieren kann, auch wenn sie ihren Plan zu Semibluffen vorerst beiseitelegen müssen. Lassen Sie sich aber deswegen nicht verunsichern. Gute Blätter zu erhöhen,- Draws zu checken -und schlechte Blätter zu folden, ist eine sehr starke Strategie (weil sie sich unmittelbar auf das Fundament der Spieltheorie stützt). Mit einem direkten All-in nehmen sie sich selber die Chance eine Freecard zu erhalten. :ph34r:

Ausnahmen:

- Sie waren der Preflopaggressor weshalb eine Continuationsbet von Ihnen erwartet wird.

- Siehe Konzept Nr. 12

- Siehe Konzept Nr. 17

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  • 3 weeks later...

Turnierkonzept Nr. 5

"Falls Sie mit einem "Openendstraightdraw" nicht die Pot Odds für einen Call auf die Nuts bekommen, sollten Sie in Multiwaypötten auf jeden Board mit 2 oder 3 gleichfarbigen Karten folden."

Voraussetzung für dieses Konzept: Mit hoher Wahrscheinlichkeit befindet sich ein Flushdraw bei ihren Gegnern.

Zum besseren Verständnis möchte ich gerne auf einen entscheidenden Satz aus der Pokerliteratur eingehen:

Jedes Mal, wenn Sie eine Hand anders spielen, als Sie diese gespielt hätten, wenn Sie die Karten all Ihrer Gegner gekannt hätten, profitieren Ihre Gegner. Jedes Mal, wenn Sie Ihre Hand genauso spielen, wie Sie diese im Wissen der gegnerischen Blätter gespielt hätten, verlieren Ihre Gegner

The Theorie of Poker, Zentraler Pokerlehrsatz von David Sklansky

Im Grunde besagt der Lehrsatz das es beim Poker grundlegend darauf ankommt den Kampf der Fehler zu gewinnen. Machen Sie größere Fehler als der Gegner, verlieren Sie - macht der Gegner die größeren Fehler, gewinnen Sie. So einfach ist das! Sind 3 oder mehr Spieler am Pot beteiligt ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Flushdraw unter den Gegnern. Warum ich gerade von Flusdraws spreche? Nun, gegen diese Hände machen Sie die grössten Fehler wenn Sie nicht aufpassen. Ich versuche mal zu erklären warum das so ist:

Ein Problem ist, das diese in Mulitwaypötten immer dabei bleiben, mit Ihnen zusammen einen Pot aufbauen, und wenn Sie Ihre Hand vervollständigen, bekommen Sie bestenfalls am Turn noch ein paar Chips. Am River zahlt Ihr Gegner keinen Cent mehr ein, falls er Sie nicht überholt hat. Es ist wichtig dieses zu Wissen, denn es zeigt dass Sie gegen diese Spieler keine Implied Odds besitzen und am Turn nicht Slow spielen dürfen. Wenn Sie es doch tun, und sie beide den Draw vervollständigen, verfügt Ihr Gegner über Implied Odds, weil Sie ihn hin und wieder mit der schlechteren Hand ausbezahlen werden.

Darüber hinaus wird er sie aber nicht nur schlagen wenn sie beide treffen, sondern auch, wenn sie beide verfehlen. Falls Sie sich "Out of Position" am Turn für eine Bet entscheiden, am River eine Blank erscheint, und sich nicht trauen dort weiter zu betten, kommt es entweder zum Showdown und ihr Gegner gewinnt mit höherer Karte (weil IHR Handspektrum sich meistens nicht im oberen Bereich befinden, seins dagegen schon z.B Ax suited) oder was weniger wahrscheinlich ist, er blufft sie raus. Zwar haben Sie nichts auf der Hand, aber er auch nicht, und gewinnt trozdem. Sehen Sie welchen Vorteil er besitzt? Weil er auf eine Blockbet hin nicht folden kann bzw. der Spot durchgecheckt wird, sind Sie gezwungen, am River einen (letzten) Bluff zu bringen, um ihn bei Gleichstand zu besiegen. Tun Sie es nicht, gewinnt er. Aber natürlich können Sie niemals Wissen was Ihr Gegner auf der Hand hält, und werden mit dieser Spielweise langfristig gesehen viel Geld verlieren. Tatsächlich sind die Umstände so ungünstig das, wenn Sie nicht korrekt spielen, allein die Anwesenheit des Flushdraws ausreicht, um den Wert Ihrer Hand zu mindern. Sie sollten sich unbedingt an die nachfolgende Regel halten um teure Fehler zu vermeiden:

Regel: Spielen Sie in Multiwaypötten -auf 2 oder 3 farbigen Flops- mit 6 Outs weiter, aber niemals mit 8 Outs! (8 Outs ergeben eine Straight aber nicht die Nuts)

Damit wird es unmöglich das Sie in Unterlegenheit mit einem Flushdraw kollidieren und können ausschließlich gegen Gegner spielen die Ihnen Value und Implied Odds zukommen lassen. Natürlich dürfen Sie auch nur einen Einsatz bezahlen, wenn die unmittelbaren Pot Odds den Verbesserungschancen der Hand gerecht werden. Falls Sie mehr bezahlen (was ich Ihnen nicht empfehlen würde), seien Sie vorsichtig, dass Sie auf den einzelnen Setzstrassen nicht zu stark aus dem Fahrwasser driften, um den Gegner nicht unnötig mit Showdownvalue zu versorgen.

Abschließend möchte ich nochmal die Vor-/Nachteile von Bet und Check/Call darstellen. Beachten Sie besonders den neutralen Punkt bei Check/Call. Er trägt unter anderem der Tatsache Rechnung, das Flushdraws das Potenzial besitzen Sie noch am River zu überholen, falls Sie am Turn Ihre Straight gemacht haben.

Vor-/Nachteile von Bet und Check/Call

Bet

Positiv:

Der beste Spielzug, um "Out of Postition" den Pot zu kontrollieren.

Negativ:

Flushdraws sind in vielen Multiwaypötten dabei und callen auch, weshalb Sie kaum Foldequity besitzen.

Es besteht das Risiko das Hände wie Bottom oder Middlepair folden, obwohl Sie normalerweise um sich zu verbessern, im Pot geblieben wären. Gegen diese Hände liegen Sie meistens vorne und können am River eine Auszahlung bekommen (ein Flushdraw erfüllt niemals, weder das eine noch das andere!).

Check/Call

Positiv:

Der beste Spielzug, um auf "Position" den Pot zu kontrollieren.

Die gegenwärtigen Pot Odds lassen sich genauer ermitteln als mit Bet. Wenn sie checken brauchen sie sich erst für einen Einsatz entscheiden, wenn alle Spieler "vor Ihnen" gehandelt haben.

Neutral:

Wenn die Straight am Turn oder River vervollständigt wurde sollten sie "Out of Position" ihre Strategie verlassen und zu Bet oder Check/Raise wechseln. Naturgemäß gilt der Sequenzwechsel für den River (ein Check bringt keine Value wenn der Gegner zurück checkt) aber daraus entsteht auch eine Check/Call Problematik für den Turn. Falls Sie am Turn nämlich Check/Callen müssen sie am River die Handlung des Aggressor´s unterbrechen und "Out of Position" plötzlich in ihn reinbetten. Das ist aus mehreren Gründen schlecht:

- Sie offenbaren plötzlich ihre Stärke.

- Für Hände die ihre Straight am River theoretisch auszahlen (keine Flushdraws) wird die Riverkarte bedrohlich wirken. Der Gegner könnte den Call verweigern.

- Sie vernichten die Möglichkeit sich den Stackgrössen anzupassen.

- Der Gegner bestimmt den Preis am Turn und besitzt das Potenzial ihre Hand am River zu überholen.

Der Sequenzwechsel am Turn bringt folgende Vorteile:

- Sie verwaschen die Stärke ihrer Hand am River und können dort ohne Signalwirkung setzen.

- Man spielt nach der Spieltheorie korrekt wenn man die beste Hand erhöht.

- Sie verringern mit "Bet" das Risiko einer Freecard bzw. mit "Check/Raise" das Risiko gewaltiger Implied Odds beim Gegner

- Sie können den Pot am Turn so vorbereiten das es am River um ganze Stacks geht (Bei besonders großen Stacks sollten Sie ein Check/Raise in Erwägung ziehen).

Negativ:

Out of Position ist die Bet manchmal besser.

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Turnierkonzept Nr. 6

"Gas, Bremse, Stop... Teil 1 - Der Openendstraightdraw- Spielweise gegen unterschiedlich starke Hände"

Wenn Sie 7 :h: 9 :club: bei einem Flop A :s: 6 :D: 8 :c: auf der Hand halten, besitzen Sie einen Openendstraightdraw. Sie haben 8 Outs um ihre Straight zu machen.

Wir unterstellen das die Straight die beste Hand ist.. nachfolgende Szenarien sind möglich...

Falls Villain die Turnbet nicht callt, sieht es folgendermassen aus:

Szenario A: Flop=1000$- Sie betten bei 14,5% Trefferwahrscheinlichkeit -50% vom Pot, das sind 500$. Weil der Gesamtpot wenn er callt, 2000$ gross ist, dürften Sie nur max. 290 $ setzten um die richtigen PotOdds für Ihre Verbesserungschancen zu bekommen. Diese Bet bringt einen Verlust von -210$ (290$-500$). Der Turn kommt und Sie vervollständigen Ihre Hand. Sie setzten 1000$ in einem Pot von 2000$. Villain foldet. Weil die Hand hier beendet ist, haben Sie zu 85,5 % 500$ verloren (Erwartungswert -427,50$) und zu 14,5% 1500$ gewonnen (Erwartungswert +217,50$). Sie erhalten also für diesen Vorgang eine Equity von -210,00$.

Falls er die Turnbet callt aber die Riverbet nicht, sieht es so aus:

Szenario B: Flop=1000$- Sie betten bei 14,5% Trefferwahrscheinlichkeit -50% vom Pot, das sind 500$. Weil der Gesamtpot wenn er callt, 2000$ gross ist, dürften Sie nur max. 290$ setzten um die richtigen PotOdds für Ihre Verbesserungschancen zu bekommen. Diese Bet bringt einen Verlust von -210$. Der Turn kommt und Sie vervollständigen Ihre Hand. Sie setzten 1000$ in einem Pot von 2000$. Er callt und Sie haben einen relativen Gewinn von +790$ erzielt. Der River kommt und Sie setzen 2000$ in einem Pot von 4000$. Villain foldet. Defakto haben Sie in der gesamten Hand nach dem Flop, zu 85,5% - 500$ verloren (Erwartungswert -427,50$) und zu 14,5% - 3000$ gewonnen (Erwartungswert +435,00$). Sie erreichen also eine Equity von +7,50$.

Falls er alle Bets callt, so...:

Szenario C: Flop=1000$- Sie betten bei 14,5% Trefferwahrscheinlichkeit -50% vom Pot, das sind 500$. Weil der Gesamtpot wenn er callt, 2000$ gross ist, dürften Sie nur max. 290$ setzten um die richtigen PotOdds für Ihre Verbesserungschancen zu bekommen. Diese Bet bringt einen Verlust von -210$. Der Turn kommt und Sie vervollständigen Ihre Hand. Sie setzten 1000$ in einem Pot von 2000$. Er callt und Sie haben einen relativen Gewinn von +790$ erzielt. Der River kommt und Sie setzen 2000$ in einem Pot von 4000$. Villain callt und der relative Gewinn steigt auf +2790$. Defakto haben Sie in der gesamten Hand nach dem Flop, zu 85,5% - 500$ verloren (Erwartungswert -427,50$) und zu 14,5% 6000$ gewonnen (Erwartungswert +870,00$). Sie erreichen also eine Equity von +442,50$.

Leider gehen die Beispiele immer vom Ultimo aus, d.h Sie verlieren immer falls Sie verfehlen, da unterstellt wird, das Sie die Hand nicht gewinnen können ohne den Draw zu vervollständigen. Auch ignorieren die obigen Rechnungen die Foldequty des Bettors.

Die nachfolgenden Szenarien zeigen ein schon realistischeren Gegner auf mittleren Limits. Die Ausgangswerte seines Handelns beruhen auf Schätzwerten von mir, aber sie gelten nicht für besonders erfahrene und gute Spieler. So wird ein Profi z.B mit AA nicht zu 60% am River callen- erstrecht nicht, wenn am Turn ein Draw angekommen ist und wir dort die Sequenz -auf Bet- gewechselt haben (Der Sequenzwechsel von Check/Call zu Bet nach einem Treffer, ist in den nachfoldenden Beispielen notwendig, da ansonsten schlecht gerechnet werden kann. Er ist aber nicht immer optimal, oftmals ist Check/Raise besser). Die Annahmen verändern sich bei jedem der 4 theoretischen Gegner, wobei die Werte nicht immer logisch gesenkt oder gesteigert worden sind, sondern an die Praxis angepasst wurden. So wird z.B der Bettor -Out of Position- weniger Freecards zum River erhalten als der Check/Caller, falls er vorher am Flop gesetzt hat. Dies nur als kleines Beispiel, welches Aufzeigen soll, das das verwenden von 1:1 Clonwerten keinen Sinn macht.

In den Szenarien werden wir auf auf jedes Raise vom Gegner folden d.h die Hand ist verloren. Wir selber werden nie raisen.

Gegen eine Hand wie AA wird eine Bet nur Geld verlieren.....

Das liegt daran das der allgemein gültige Vorteil einer Bet, Foldequity zu erzeugen, sich gegen Null reduziert. Eine Bet unterliegt auch der Gefahr ohne Kartenausspielung verloren zu werden, da der Gegner mit solch einer Hand sehr oft Raisen wird. Allerdings liegt die Bet um einiges weiter hinten, als es auf den ersten Blick zu erkennen ist. Warum, sehen sie im nächsten Beispiel.

Gegen eine starke Hand.....

Wenn Sie die blauen Diagramme gegeneinander vergleichen, werden Sie zu dem Urteil gelangen, das hier die Bet besser ist. Das ist aber ein Trugschluss, in Wirklichkeit liegt die Bet hinten, weil der Erwartungswert am Flop bei Check/Call nur theoretisch vorhanden ist. Sobald Sie den Einsatz am Flop bezahlt haben, werden keine anderen Realitäten möglich als den Turn zu erreichen. (Im Zoom Diagramm rechts, sehen Sie den Bereich zwischen Turn und River vergrössert). Defakto sind bei Bet alle 3 Strassen ergebnisoffen (Flop,Turn,RIver), bei Check/Call aber nur zwei Strassen (Turn,River).

Gegen eine mittelmäßige Hand...

Die Bet schlägt Check/Call um längen. Der Erwartungswert am Flop steigt gegen mittelmäßige Hände erheblich, da nun die Synergien der Foldequity zum tragen kommt.

Gegen eine schwache Hand...

Der Check/Call kann nur Geld verlieren. Das liegt darin begründet, das der Gegner mit allen möglichen Händen eine Continationsbet abzufeuert, wenn zu ihm gecheckt wurde. Diese Bet bringt Sie mit dem Draw in Schwierigkeiten, da Sie einen -sowieso schon- grenzwertigen Eisatz bezahlen müssen, aber gegen schwache Hände nie ausbezahlt werden, wenn Sie vervollständigen. Eine Bet hingegen ist großartig. Durch die hohe Foldquote von Villain werden Sie die meisten Pötte direkt am Flop gewinnen. Wahrend die Hand mit Bet komplett +EV ist, ist sie mit Check/Call komplett -EV

....Vergleich

Anhand dieser Grafik können Sie erkennen, das je stärker die Hand beim Gegner ist, desto schwächer wird die Bet und desto besser ist es mit Check/Call den Pot zu kontrollieren. Hat der Gegner wiederum eine schwache Hand, ist es nicht erforderlich das erst der Draw vervollständigt wird, um den Pot zu beanspruchen.

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  • 2 months later...
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tikel befindet sich in der bearbeitung

Turnierkonzept Nr. 7

"Das Prinzip der Hebelwirkung"

Stellen Sie sich vor, sie verfügen über eine Strategie, mit der sie kontinuierlich Chips anhäufen können, ohne den gesamten Stack zu riskieren. Solch eine Strategie wäre doch geradezu ideal für Turnierpoker, da dort das Überleben sehr wichtig ist. Beim Cashgame ist es nichts Dramatisches zu verlieren- man lädt einfach neu auf und wartet auf die nächste Gelegenheit die Chips reinzustellen. In jedem Fall entspricht Ihre Equity immer den Gewinnchancen. In Turnieren verhält es sich allerdings anders. Wenn Sie dort alle ihre verbleibenden Chips setzen und Ihren Stack aufdoppeln, bekommen Sie nicht das doppelte sondern nur einen Bruchteil Equity ab. Falls Sie aber ihren Stack verlieren, sind Sie ausgeschieden und können nicht mehr weiterspielen. Ihre Equity sinkt auf null. Das Risikoverhältnis steht somit ungleichgewichtig gegen Sie. In Turnieren sind verlorene Chips wertvoller als gewonnene Chips.

Der umstand verlangt eine Anpassung an die Strategie. Oftmals scheint es vernünftig sich lieber für den sicheren Spielzug zu entscheiden, selbst wenn man dafür kleine Vorteile im Erwartungswert aufgeben muss. Es ist ein schönes Gefühl eine Hand wie AA zu halten aber solange Sie sich nicht in fortgeschrittener Turnierphase befinden wo die Blinds und Antes hoch sind, können Sie damit auch leicht verlieren. Überlegen Sie mal, wie schnell sich ein Spieler von seinem Geld trennt, wenn er in früher Turnierphase AA hält und dann bis Sanktnimmerleinstag immer nur Potgröße bettet. AA ist eine wunderbare Hand aber man muss wissen, welche Umstände für das Spiel günstig sind. Wenn AA nur dazu führt, dass der Spieler seinem Gegner unendliche Implied Odds gewährt, schadet die Hand mehr als sie nützt.

Sie werden sicherlich meinen das vorsichtiges Spiel und Aggressivität nicht zusammenkommen können aber das stimmt nicht. Das Hebelwirkungsprinzip ist der Schlüssel, welcher ihnen die Tür zur Aggressivität und Sicherheit gleichzeitig öffnet. Aggressivität und Sicherheit sind konträre zustände, aber damit kriegen Sie es in den Griff. Viele Spieler denken aggressiv zu sein bedeutet häufig All-In zu gehen, doch genau das ist die schlechteste Art Poker zu spielen. Das sollte natürlich nicht heißen, dass ich nicht oft All-In gehe. Ganz im Gegenteil. Wenn mein Stack klein ist oder ich in später Turnierphase einen Squeeze spielen will, oder die Art meiner Hand dies erfordert, gehe ich auch All-In. Hebelwirkung erreichen Sie jedoch nur, wenn Sie dem Gegner die Entscheidung zum All-In überlassen. Die Kraft der Hebelwirkung entsteht aus einer wirkungsvollen Bet die in Verbindung mit dem "gesamten Stack" steht, weil dieser im Hintergrund als Türsteher fungiert. Ist die Bet zu klein verliert ihr Stack seine Funktion als Türsteher, ist die Bet zu groß ebenso, weil klar ist was passieren muss wenn sie "Pot commited" sind. Es ist sehr wichtig das Sie den zu setzenden Teilbetrag auf genau die richtige Größe anpassen. Entwöhnen Sie sich mit den vorgefertigten Setzbuttons der Onlineanbieter zu spielen. Geben Sie Ihren Betrag lieber per Hand ein. Der Charakter des Reststacks sollte nach Ihrer Bet ungefähr dieser sein:

"Ich sehe nicht nur schädlich aus, ich bin es auch. Wenn du mich herausfordern willst, spielst du russisch Roulette. Doch du spielst es alleine denn ich steige nur ein, wenn ich glaube das die Kugel in deinem Schacht liegt."

Gegen eine Hebelwirkungsbet bleibt dem Gegner keine andere Wahl als eine Entscheidung über sein Turnierleben zu fällen. Selbst die härtesten Männer mit den stärksten Nerven können diesen Druck nicht standhalten solange sie das Spiel vollkommen ernst nehmen. Hat ihr Gegner eine gute Hand wird er wahrscheinlich im weiteren Verlauf All-In gehen aber dann verschwinden Sie und warten auf die nächste Gelegenheit.

Warum kann er nicht einfach callen?

Das ist wie mit einer Wasserrutsche im Schwimmbad. Entschließt man sich einmal runterzurutschen, kann man nicht mehr zurück, bis man unten angekommen ist. Der caller wird im weiteren Verlauf in den Pot gesaugt werden. Man nennt diesen zustand "Pot commited" sein.

Mit der Hebelwirkung können Sie nur arbeiten wenn sie nicht "Pot commited" sind, da immer die Möglichkeit des Rückzugs vorhanden sein muss. Wenn nach Ihrer Hebelwirkungsbet und dem darauf folgenden gegnerischen All-In, die Mathematik des Rückzugs schlechter ist als mit einer schlechten Hand den Rest ihres Stacks reinzuschieben, haben Sie definitiv was falsch gemacht. Dann haben Sie den Wirkungsgrad des Hebels nicht optimal eingesetzt, dann sind Sie die ganze Zeit "Pot commited" gewesen. Vergessen Sie nicht: Der Charakter der Hebelwirkungsbet ist der blanke Bluff. Wenn Sie so viel setzen, das im weiteren Verlauf der Rest noch nachgeschoben werden muss, bluffen Sie nicht mehr.

Das Prinzip der Hebelwirkungsbets funktioniert nicht im Cashgame.

Nr.1 ist der Betrag, den der Spieler in einem Pot der Größe Nr.2 setzt. Nr. 3 ist die Stackgrösse des Gegners. In diesem Beispiel setzen wir also z.b am Flop 30$ in einen Pot von 100$. Beim Gegner liegen noch 200$ im Stack. Merken sie das Sie Hebelwirkung besitzen? Es ist tatsächlich so. Ihrem Gegner bleibt nur ein All-In oder Fold übrig. Selbst wenn er die Begrifflichkeiten des "Pot commited seins" nicht kennen sollte wird er meistens so spielen, wie Sie erwarten. Es sind gerade die Anfänger die hier ein schlechtes Gefühl zum weiter spielen bekommen. Durch die exakte Bestimmung der Betgröße haben Sie Ihrem Gegner eine wichtige Option seines Handlungsspektrums genommen- die Option des Calls.

Schauen wir mal auf die Mathematik:

In der Hand haben Sie 30$ riskiert um 100$ zu gewinnen. Wenn er drüberpusht, setzt er 200$ um 130$ zu gewinnen. Sein Risiko beträgt 1 zu 1,5 gegen ihn. Ihr Risiko steht 1 zu 3 für Sie. Als reiner Bluff benötigt er eine 60%tige Erfolgsquote während Ihr Bluff in nur 25% aller fälle funktionieren muss. Und natürlich muss Villian dazu bereit sein, sein Turnierleben aufs Spiel zu setzen. Sie hingegen können für das Stehlen eines fast identischen Pots, jederzeit den Rückzug antreten.

Abschließend ein paar weitere Situationen. Wieder stellt der rot markierte Bereich das vorhandene Risiko vom Gegner dar. Nr.1 ist die Größe unserer Bet.

150-100-500

Der Bereich des gegnerischen Stacks ist rot markiert weil Sie 150$ setzen und Hebelwirkung besitzen. Hätten Sie in dem 100$ Pot nur 30$ gesetzt wie im obigen Beispiel besäßen Sie keine Hebelwirkung weil im Gegensatz zu oben hier der Stack größer ist. Obwohl ich standardmäßig Situationen suche in der ich mich im Hebelbereich wiederfinde, komme ich oftmals auch gerne anders zurecht. Ich muss nicht zwangsläufig danach spielen, es ist nur eine Waffe von vielen, die ich im Pokerarsenal habe. Wenn ich z.b auf einen Draw sitze würde ich lieber nur 30$ setzen anstatt 150$ und auf die Hebelwirkung verzichten. Ich besäße dann im Falle der Vervollständigung hinreichend Implied Odds. Habe ich nichts, möchte ich gerne 150$ setzen und mit einer guten Hand ebenso.

50-50-1000

Sie können weder mit einem kleinen Einsatz noch mit einer "Overbet" Hebelwirkung erreichen. Der Stack des Gegners ist einfach zu groß.

250-100-1000

Hier hätten Sie Hebelwirkung mit einer 250$ bet. Dieser Spot ist allerdings nicht so eindeutig wie die anderen, da sich die Hebelwirkung nicht mit der ganzen Kraft auf seinen Stack richtet und er noch callen kann. Als erstaggierender hätten Sie dann ein Problem. Darum sollten Sie sich gut überlegen ob diese Bet überhaupt einen Sinn macht. Vielleicht berücksichtigen Sie für Ihre Entscheidung die Floptextur. Falls Villian All-In geht können Sie fast alle Hände folden. Ihm ist ja nicht bewusst das Sie nach diesem Konzept spielen, wahrscheinlich kennt er es noch nicht einmal und geht davon aus das Sie mit Toppair den Pot schützen wollen.

30-100-500

Sie besitzen keine Hebelwirkung, denn der gegnerische Stack ist zu groß.

100-100-500

Eine meiner Lieblingssituationen. Ich setzte 100 in einem Pot von 100 und der Gegner hat noch ca. das 5 bis 6fache an Stack übrig. Der erstaggierende besitzt den Vorteil, die Art und stärke der Hand spielt keine Rolle.

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