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Keine Troncabgaben im CASINO BERLIN


PsiPlayer

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Vor dem Hotel park inn wird gestreikt. Ein Mitarbeiter des CASINO BERLIN am Alexanderplatz überreichte mir einen Flyer mit folgenden Text:

Sehr geehrte Gäste des CASINO Berlin!

Natürlich wären wir jetzt lieber an unseren Arbeitsplätzen, um Sie mit dem gewohnten Service zu verwöhnen. Aber manchmal sind ärgerliche Maßnahmen unumgänglich.

Im Monat Juli erhielt nahezu ein Viertel unserer Belegschaft trotz einer Arbeitszeit von etwa 170 Stunden (Nachts, am Wochenende und an Feiertagen) ein Bruttogehalt von unter 1000 €. Im Klartext: Es geschieht immer öfter, dass Casino-Angestellte staatliche Unterstützung beantragen müssen, um sich und Ihre Familien über den Monat zu bringen.

Jetzt müssen Sie aber nicht annehmen, dass ein Unternehmen mit Glücksspiel kein Geld mehr verdienen kann – im Gegenteil: Im Jahre 2002 erwirtschaftete allein das Casino Berlin einen Bruttospielertrag von 25 Mio. €. Dabei bezogen sämtliche Angestellte ihr Gehalt aus Ihrem Trinkgeld – dem Tronc, der überdies jeden Monat einen Teil der Verwaltungskosten tragen muss. Doch – auch wenn wir für jedes Stück, das Sie geben, sehr dankbar sind – das Geld reicht momentan nicht. In allen anderen deutschen Casinos wurde dies bereits erkannt und Tarifverträge abgeschlossen, die den Angestellten ein aklzeptables Grundgehalt garantieren. Nur die Geschäftsführung des Casino Berlin, vertreten durch die Herren Rose und Kämer, weigert sich seit 2 ½ Jahren strikt.

Sie kennen vielleicht auch schon den Roulette-Automaten, der bei jedem Plein-Gewinn automatisch ein sogenanntes „Tronc-Stück“ einbehält. Doch dieses „Trinkgeld“ erreicht die Angestellten des Casino Berlin nicht. Es wird von der Geschäftsführung nach eigenem Gutdünken verwendet.

Also streiken wir.

Natürlich können wir Sie nicht davon abhalten, den Spielsaal zu betreten. Aber wir weisen Sie darauf hin, dass momentan nur Streikbrecher und Fremdpersonal aus anderen WestSpiel-Häusern (welches teilweise mit falschen Informationen hierher gelockt wurde) den Spielbetrieb aufrecht erhalten und hoffen in den nächsten schweren Wochen auf Ihre Unterstützung.

Dieser Zettel wurde mir überreicht und noch einige Worte dazu: „Wir haben Mitarbeiter, die kaum 800 € für Ihre Arbeit bekommen! In der Spielbank Berlin am Potsdamer Platz verdienen die Croupiers das Dreifache, von dem was wir hier verdienen! Wenn wir es schaffen den Betrieb 3 Tage still zu legen, dann muß sich die Geschäftsführung mit dem Senat unterhalten. Darauf wollen wir hinaus!

Sie könnten z.B. das Trinkgeld verweigern.“ Ich entgegnete: „Und wenn nach der Tronc-Verweigerung die Sprüche der Croupiers folgen?“ Darauf erwiderte er: „Dann verweisen Sie auf den Streik!“

Im Casino Berlin braucht man also zur Zeit keinen Tronc zu bezahlen!!!

Gruß PsiPlayer

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