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paroli.de: Roulette Portal - Casinos in Europa


Recommended Posts

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France

Roulette Portal

Frankreich

Die Casinolandschaft in unserem Nachbarland

in dem Roulette einen anderen Stellenwert hat als in Deutschland.

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ROULETTE IN FRANKREICH

Lage der Casinos Historik Ausstattung Tischlimits

Fahrtverbindungen Unterbringungsmöglichkeiten Sehenswürdigkeiten im Umfeld der Casinostandorte

++ News ++ von den bekanntesten Standorten ++ Kulturelles Gastronomie Nachtleben

- kurz: alles, was interessant ist im Bereich Casino und Roulette mit akuellen Informationen für einen Kurztrip auf die große "Île", eingebettet zwischen Atlantik und Mittelmeer, für einen dortigen Urlaub oder für eine Casinotour durch Frankreich...

...in einem weniger überwachten Staat :bigsmile:

...und natürlich alle Fakten und Hintergründe der Spielbanken - bezogen auf die Politik unserer Freunde im Nachbarland rund um das Glücksspiel,

die dortigen gesetzlichen Grundlagen, Besonderheiten der einzelnen Regionen, Kriminalität und Glücksspiel (Sicherheit innerhalb und außerhalb der Spielbanken), die konkurrierenden Casinogesellschaften und deren Management (anders als in Deutschland!), deren Verhältnis zur Europäischen Union, Zollbestimmungen, Besteuerung oder Abgaben auf Gewinne, Bankverbindungen mit den landesbezogenen Besonderheiten, die Umsätze der Casinos in den einzelnen Bereichen, Erfahrungen mit dem Personal, Berichte zu Einlassbedingungen, Kontrollen und Überwachung, ein Eventkalender mit Turnieren, Konzerten und Liveshows oder interessanten Veranstaltungen im Umfeld (die man mit Casinobesuchen verbinden könnte) was sie kosten, wie man preiswert hinkommt, wo man dort bleibt und wie man wieder zurückkommt.

In Nebenthemen streifen wir auch den in Frankreich beginnenden Pokerboom und das dort so beliebte Baccara.

Und alles was sonst noch interessant ist.

Hier wird Platz für Reiseberichte und Casinoerfahrungen sein

und für die fortlaufende Forumsdiskussion über Frankreich,

das Land mit dem weltweit wohl tiefgreifendsten Bezug zum Spiel Roulette.

Auch sollen französische Spieler und Spielbankenangestellte zu Wort kommen.

Und wenn es redaktionell umsetzbar ist, sogar zweisprachig!

Natürlich präzise und möglichst zeitnah recherchiert

- topp gestaltet als "Frankreichfeuilleton für Rouletteenthusiasten".

Dafür bürgt

Der Nachtfalke :bigsmile:

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PORTAL INDEX

THEMENAUSWAHL:

Das Verhältnis der Franzosen zum Glücksspiel in der Gesellschaft

Die Bedeutung der Casinogesellschaften und Verbände

Die Liga und der Aufstieg der Familie Barrière in Frankreich

CASINO flg-fr020-web.jpg NEWS:

Aktuelles von den Standorten

++ ++ ++
Herbst 2009
++ ++ ++

FORUMSDISKUSSION:

Meinungen zum Portalstart, Vorschläge... ...

REISEBERICHTE:

Casinotouren der Forumsmitglieder

++ ++ ++
Herbst 2009
++ ++ ++

AUFSTELLUNGEN:

Offiziell geführte Auflistung aller in Frankreich registrierten Casinostandorte

Interessenvertetung der Hotel- und Casino-Konzerne und die Lobby der kleinen Casinos.

Fabrikanten und Zulieferer der französischen Spielbanken

Kesselhersteller, Kartenproduzenten, Casinoeinrichter
-noch nicht eingestellt-

Standorte und Kontaktmöglichkeiten für den EU-weiten beruflichen Einstieg

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

Der Name "Île" steht eigentlich für die Île-de-France, die Region rund um Paris, in der vierzehn bis fünfzehn Millionen Menschen leben sollen (so genau weiss das niemand!), zu denen sich über vierzig Millionen Touristen und 10 Millionen Geschäftsreisende jedes Jahr gesellen.

Trotzdem sprechen viele Franzosen von "...ihrer großen Insel...", wenn von Frankreich die Rede ist, denn die Grenzen des kontinentalen Frankreich sind zu zwei Dritteln Küsten.

Rund ein Fünftel der Bevölkerung lebt somit im Ballungsraum Frankreichs, die übrigen Bewohner verteilen sich auf ein Land, das mit seiner Fläche von 544 Tsd. Quadratkilometern etwa eineinhalb mal so groß wie Deutschland ist, jedoch weit dünner besiedelt.

Diese Daten sind interessant, wenn man sich vor Augen hält, dass es auf der Île-de-France nur eine einzige Spielbank gibt, während flächendeckend über das Land verteilt weit über 200 Casinos jeglicher Couleur in oft schwach besiedelten Gebieten installiert wurden und rentabel wirtschaften.

Nachfolgend die vollständige Auflistung der französischen Häuser, soweit sie uns vorliegen.

Der Stand dieser Liste wird laufend aktualisiert und entspricht somit immer der Gegenwart.

Das am Schluss der Listen und Statistiken aufgeführte letzte Aktualisierungsdatum kennzeichnet zukünftig alle Auflistungen in diesem Thread, soweit sie sich nicht auf ein festes Datum oder auf einen im Thema umschriebenen Zeitabschnitt beziehen.

Alle Daten stammen von offizieller Seite, begrenzt auf die Übermittlung durch die zuständigen Behörden, mit denen wir hier in Berlin in Kontakt stehen.

Somit beziehen wir uns auf die jeweils den kompetenten Stellen vorliegenden Datenabgleiche.

Leider mussten wir bei unseren Vorbereitungen in den vergangenen Monaten feststellen, dass die im Internet bestehenden Aufstellungen über Casinos größtenteils nicht vollständig sind oder nicht regelmäßig aktualisiert werden. Diesem Umstand treten wir entgegen, indem wir diese Liste veröffentlichen, statt auf bestehende zu verlinken.

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(alphabetisch geordnet)

flg-fr075-web.jpg

A

Agon-Coutainville

Aix en Provence

Aix les Bains

Ajaccio

Alet les Bains

Allegre les Fumades

Allevard

Alvignac

Amelie les Bains

Amnéville

Andernos

Annecy

Annemasse

Antibes

Arcachon

Argeles Gazost

Argeles sur Mer

Arzon

Ax les Thermes

-zuletzt aktualisiert am 14. Januar 2009-

-ohne Gewähr-

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flg-fr075-web.jpg

B

Bagnères de Bigorre

Bagnères de Luchon

Bagnoles de l'Orne

Bagnols les Bains

Balaruc les Bains

Bandol

Barbazan

Beaulieu

Bénodet

Berck sur Mer

Besançon

Biarritz

Biscarosse Plage

Blotzheim

Bordeaux

Boulogne sur Mer

Bourbon l'Archambault

Bourbon-Lancy

Bourbonne-les-Bains

Briançon

Brides les Bains

Bussang

-zuletzt aktualisiert am 14. Januar 2009-

-ohne Gewähr-

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flg-fr075-web.jpg C

Cabourg

Cagnes sur Mer

Calais

Canet en Roussillon

Cannes

Cap Frehel

Capbreton

Capvern

Carnac

Carry le Rouet

Cassis

Castéra-Verduzan

Cauterets

Cavalaire

Cayeux sur Mer

Cazaubon-Barbotan

Challes les Eaux

Chamonix

Chatel Guyon

Chatelaillon

Chaudes Aigues

Cherbourg

Collioure

Contrexeville

-zuletzt aktualisiert am 14. Januar 2009-

-ohne Gewähr-

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flg-fr075-web.jpg L

La Baule

La Bourboule

La Ciotat

La Faute sur Mer

La Grande Motte

La Granges-Paccot

La Roche-Posay

La Rochelle

La Tour de Salvagny

La Trinité-sur-Mer

Lacanau

Lacaune

Lamalou les Bains

Le Barcarès

Le Boulou

Le Cap d'agde

Le Grau du Roi

Le Havre

Le Mont Dore

Le Touquet

Le Tréport

Les Sables d'Olonne

Les Trois Ilets

Lille

Lons le Saunier

Luc sur Mer

Luxeuil les Bains

Luz Saint Sauveur

Lyon

-zuletzt aktualisiert am 14. Januar 2009-

-ohne Gewähr-

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flg-fr075-web.jpg S

Saint Amand Les Eaux

Saint Aubin sur Mer

Saint Brevin

Saint Cyprien

Saint Denis

Saint François

Saint Galmier

Saint Gervais les Bains

Saint Gilles

Saint Gilles Croix de Vie

Saint Honore les Bains

Saint Jean de Luz

Saint Jean de Monts

Saint Martin D'Uriage

Saint Nectaire

Saint Pair sur Mer

Saint Paul Les Dax

Saint Pierre

Saint Quay Portrieux

Saint Raphael

Saint Valery en Caux

Saint-Julien-en-Genevois

Saint-Malo

Saint-Trojan-les-Bains

Sainte Maxime

Salies de Bearn

Salies du Salat

Salins les Bains

Santenay

Schoelcher

Sete

Soulac sur Mer

-zuletzt aktualisiert am 14. Januar 2009-

-ohne Gewähr-

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Glücksspiel in Frankreich für illegal erklärt.

Auch in Deutschland bewirkten die Preußen eine Schließung der Etablissements.

Halb Europa stand unter dem Sog puritanischer Denkensart, preußischer Pedanterie und victorianischer Ideale.

Etwas merkwürdig mutet es an, dass die Spielstätten viel später nach und nach wieder geöffnet wurden - genau in den Jahren, in denen es der Bevölkerung zu rezessiven und inflationären Zeiten am schlechtesten ging.

Anfang des vergangenen Jahrhunderts erlaubte die französische Regierung wieder Spiele wie Baccara and Chemin-de-Fer. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass nur die Reichen sich diesen Luxus gönnen konnten. Ein weiteres Jahrzehnt verging, bis Eugene Cornuché eine Spielbank in Frankreich eröffnete. Es war die Spielbank Deauville - eine Spielbank die viel später einen Namen in's Licht der Öffentlichkeit rücken sollte, der untrennbar mit Frankreich und dem Roulette in Verbindung trat:

Paul Barrière.

Zehn Jahre später schwand die Rechtsunsicherheit in Frankreich und das Glücksspiel galt als wieder zugelassen, um in den 30iger-Jahren gesellschaftliche Akzeptanz zu erfahren. Doch in den 30iger-Jahren rüstete Adolf Hitler seine Truppen und veränderte Europa. Bis 1945 spielte Roulette eine unwesentliche Rolle in Frankreich. Erst in den 50iger-Jahren begannen die Kugeln mehr und mehr in den Kesseln zu rollen - man hatte sich vom Schock des Kriegs und dem deutschen Joch erholt und Stätten, die gewerbliches Glücksspiel anboten, begannen wieder an Boden zu gewinnen.

Zuerst waren es nur zwei, drei Betriebe, es folgten die Wiedereröffnungen der großen Spielhäuser bis mehr als ein Dutzend der Casinos wieder das Spiel anbot. Zu dieser Zeit waren die Barrière jedoch gar nicht groß im Geschäft. Ihr Geld steckte in ihren Hotels, das Casinogeschäft war nur ein Teil ihres Engagements.

Diesem Umstand der damals nicht sonderlich gewinnträchtigen Glücksspielbetriebe in einem konsumschwachen Nachkriegsfrankreich ist Rechnung zu tragen, wenn man die Geburtsstunde des Casinoeinstiegs eines Paul Barrière richtig einschätzen will.

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

"..."lucien barriere" scheint ein konzern zu sein, der in ganz frankreich casinos betreibt - auch da, wo ich meinen sommerurlaub verbringen will: nordfrankreich.

ich hatte hier ja schon mal eine anfrage gemacht, ob einer was zu deauville und trouville sagen kann - leider keine antwort drauf bekommen..."

Lucien Barrière ist der namhafteste Casinobetreiber Frankreichs.

"...Frankreich wird im Grunde von 2 Konzernen beherrscht: Lucien Barriere und Partouche..."

Nicht nur das.

Die Barrière-Gruppe ist mit ihren Partnern inzwischen die mächtigste in ganz Europa!

Da dies mit Fallen der Grenzen in Europa und mit der Verschärfung der Glücksspielgesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland immer bedeutsamer wird, entsteht dieses Portal unseres Forums, denn der Weg in die französischen Casinos ist durch die verbindungsmäßig immer besser werdenden und kostenmäßig immer günstigeren Fernverkehrsmittel nicht weit.

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

Der Milliardär Barrière hinterliess eine beachtliche Hotelkette mit Häusern der Grand Hôtel-Klasse entlang der Côte D'Azur und an den Toppstandorten Europas.

Hierzu sollte bemerkt werden, dass die Begriffe Grand Hôtel und Topp-Standort nicht hinreichend eingegrenzt sind, dass man -wenn man es nicht selbst kennengelernt hat- nur eine vage Vorstellung davon haben kann, was über zwei Jahrhunderte die Klasse eines solchen Etablissements bis in die Nachkriegszeit ausmachte.

Die hervorstechenden Merkmale dieser Häuser sind in modern gemanagten Funktionshotels, die sich gern Grand Hôtels nennen (aber keine sind) nicht mehr gewährleistet. Während große Hotels sich in heutiger Zeit aus betriebswirtschaftlichen Gründen an zentralen Standorten befinden, wo Verkehrsknotenpunkte, Messen, Eventstätten und Urlaubsattraktionen den Gästestrom regulieren, war es bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts umgekehrt: dort, wo ein Grand Hôtel errichtet wurde, begann ein wirtschaftliches Umfeld zu wachsen; ein Grand Hôtel wirkte sich wie ein Magnet aus - jeder wollte am Zauber der "Hohen Herrschaften" kulturell und gesellschaftlich teilhaben oder an deren Ausgabefreudigkeit verdienen.

So wurden viele dieser ehrwürdigen Gebäude im 19. Jahrhundert auch in Regionen gebaut, wo man mutmaßte, dass die "Oberen Zehntausend" sich dort belustigen würden, vornehmlich an Stränden, in kleinen Bergdörfern und an einsamen, idyllischen Standorten, die ihre klingenden Namen als Seebäder oder mondäne Kurorte erst durch diese Häuser erlangten und zum Teil bis in die heutige Zeit zu Metropolen heranwuchsen oder geschichtliche Bedeutung erlangten.

Die Familie Barrière hatte dies erkannt und baute hierauf das Konzept für ihren Reichtum auf.

Jede Generation passte die Hoteliergeschäfte den Erfordernissen ihrer Zeit an, sodass das Vermögen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wuchs. Ihren Vorsprung vor der Konkurrenz bauten die Barrière insbesondere nach dem Weltkrieg II aus; allein die Bauweise ihrer fundamentalen Bauwerke in Sandstein und Granit unterschied sich von denen zweit- und drittklassiger Anbieter - gegenüber der von ihnen creierten "Pullman-Kategorie", deren Bauweise auch die Bomben und Granaten nicht so viel anhaben konnten, als dass sie nur wenige Jahre nach Kriegsende nicht wieder in vollem Umfang hätten bewirtschaftet werden können. Hierdurch konnten die Etablissements der Kette mit all dem Pomp, den das "alte Frankreich" noch vor dem zweiten Weltkrieg (im Gegensatz zu Deutschland) ausstrahlte, gepflegt und perfektioniert werden, sodass die Häuser der Barrière bis heute das Flair der "Grande Nation" ausstrahlen, was der Konkurrenz nur mühsam durch Neuaufbau, Rekonstruktion und Art Deco im Lauf der Jahrzehnte gelang ...und als nachgemachtes Neues auf alt getrimmt nicht so recht überzeugen kann.

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

Der "alte" Barrière hatte sein Imperium mit straffer Hand geführt.

Sein Neffe, Lucien, optimierte das Werk dessen Onkels.

Erwähnenswert ist, dass er, der im Verlauf seines Lebens möglichst keinen Arzt konsultieren wollte, in fortgeschrittenem Alter sein Herz untersuchen liess und bei der in diesem Zusammenhang gefertigten Belastungsstudie starb. Hierüber habe ich mit Duprès, meinem "Roulettevater", der selbst herzkrank war, des öfteren gesprochen.

Beide, Duprès und Barrière, waren Hoteliers und kannten sich seit der französischen Widerstandsbewegung gegen die deutsche nationalsozialistische Besetzung Frankreichs; seine Stieftochter Diane besuchte uns in Cannes - von ihr erfuhren wir mehr aus dieser Zeit, als von Duprès selbst, der über den Krieg keine großen Worte verlor.

Es ist eine Tatsache, dass die Verbindung der beiden Veteranen maßgeblich dazu beigetragen hatte, dass Barrière, der zunächst den Verwaltungsapparat des Hotelimperiums seines Onkels leitete, durch das Engagement seines Freundes Duprès in der Liga beeinflusst wurde, bei seinem Onkel zu bewirken, neben dem Hotelgeschäft stärker in den Amusementbereich zu investieren. Zudem benötigte Duprès, dem nach seinen Einsätzen in der Spionage in den 30iger-Jahren aus Furcht vor Racheakten der Deutschen eine andere Identität zugebilligt worden war, für dessen Gewinne eine Investitionsmöglichkeit als stiller Teilhaber.

Diese tätigte er in den Kapitalpools der französichen Familie Barrière und des französischstämmig kanadischen Papiermilliardärs Desmarais.

Duprès hielt nicht viel vom Hotelgeschäft.

Die Umsätze der Casinos mit ihren abwerfenden Renditen lockten ihn, der die alteingesessenen Familien kannte, in deren Händen die Konzessionen sich befanden, schon eher; dies war sein Metier und Duprès war von seinem Wissen über die Tiefe der Materie Roulette (das seinerzeit das vorherrschende Spiel in den Casinos war) bewusst, dass außer den wenigen auserwählten Spielern die Masse der Charaktere der allgemeinen Casinoklientel auf Dauer verlor. Und so wusste er, was im Glücksspielgeschäft zu verdienen war.

Das Geschäft der Grand Hôtels hingegen stagnierte aus dem oben beschriebenen Grund.

Mit Abzug der aliierten Truppen aus dem Nachkriegsdeutschland erwuchs das Miracle Economique, "Das Deutsche Wirtschaftswunder", an dem indirekt der Westen des neuen Europas erstarkte. Die Reparations- und Wiedergutmachungszahlungen sprudelten aus dem wieder funktionierenden deutschen Wirtschaftsapparat in die Kassen der westlichen Länder und reger Handel normalisierte das Verhältnis der noch wenige Jahre zuvor verfeindeten Länder.

Die Zeit des In-den-Urlaubfahrens der "Wunderkindergeneration" begann. Während sich zuvor das einfache Volk einen Urlaub nicht hätte leisten können, rückte das "Neue Europa" unter der Vision EWG zusammen. Die Ausbreitung des Telefons (zu Anfang noch in Form öffentlicher Münzfernsprecher in "Telefonzellen") und die Entwicklung komfortabler Verkehrsmittel war die Grundsteinlegung technischen Fortschritts in den Industrienationen des Kontinents. An problemloser Kommunikation und schnellem Transport konnte nun auch "Otto-normal-Verbraucher" teilhaben. Im Taumel des westeuropäischen, wirtschaftlichen Aufschwungs, dessen Auswirkung allerorts spürbar war, begannen die Gewerkschaften erstmals, großzügige Urlaubsregelungen und das "Urlaubsgeld" auszuhandeln.

Hoteliers kamen mit neuen Beherbergungskonzepten und verbündeten sich mit Reiseveranstaltern.

So kam es, dass an den vormaligen Nobelstandorten, die zuvor einer gut zahlenden Klientel vorbehalten waren, nun die normalen, gutverdienenden Bürger auftauchten und das Geschäft nicht mehr mit dem Einzelnen, sondern mit der Masse gemacht werden konnte. Diese erwies sich unter den neuen, lockereren Bedingungen der Gesellschaft als äußerst konsumfreudig.

In dieser Zeit prägte sich der Begriff "neureich" auf veränderte Art.

War er zuvor Kennzeichnung derer, die nicht durch Familienbesitz oder Blaublütigkeit (=Adel) einem gewissen Stand angehörten, meinte man in den 50iger- und 60iger-Jahren damit die Eigenschaft derer, die sich für kurze Zeit gern den Luxus der "Upper Class" leisten mochten (und auch konnten!), aber die in ihrem Wesen, in ihren Gebräuchen und in ihrem Verständnis allem Exklusiven gegenüber es an Wertschätzung des Erhabenen fehlen liessen.

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

Die Zeit des Massentourismus begann.

Der Neubestand -oft von ausländischen Konzernen errichteter Akkomodationsmodelle- machte in Frankreich das große Geschäft am wirtschaftlichen Aufschwung - während vielen der Grand Hôtels die Gäste ausblieben.

Auch die ehemalige Klientel der "High Society" veränderte ihre feudalen Gewohnheiten, die in den 60iger-Jahren den Katalog der im Duden aufzunehmenden "Neudeutsch-Wörter" um ein weiteren Modebegriff jener Zeit bereicherten:

Der "JetSet" loderte auf; eine Bewegung, die das Ausgeben des Geldes beinhaltete an allen erlauchten Orten der Welt, die nunmehr mit Flugzeugen, von denen, die es sich leisten konnten, binnen Stundenfrist erreichbar waren.

Konnte man seinen Reichtum zuvor an speziellen, ausgesuchten Standorten präsentieren und dort langfistig "flanieren" um des Absetzens von der Allgemeinheit willen, dort auf sich aufmerksam machen, so war es jetzt die Suche nach neuerlichen Indikatoren, sich vom gesellschaftlichen Pöbel abzusetzen.

Folglich galt es als ungeschriebenes Gesetz, von einem presseträchtigen Standort zum nächsten zu fliegen, um im globalen Kosumtempel der neu aufkommenden international organisierten Boulevardpresse im Blitzlichtgewitter der hierdurch in dieser Zeit aufkommenden "Paparazzis" zu stehen. Nun beließ man es nicht mehr mit dem Verharren an einem Ort, sondern man zeigte allerorts, dass man "dazu" gehörte und geniessen konnte, was man wollte

- die mondänen Saisongäste, die in ihren Grand Hôtels versauerten, galten in der sich rapide verändernden "Szene" als "out".

Der Einfluss dieser gesellschaftlichen Veränderungen und die damit verbundene neue Wertstellung für vieles zuvor Erstrebenswerte konnten keine kurzfristige Zeiterscheinung sein. Schon der Gebrauch Dutzender Modewörter in den obigen Zeilen, die bis heute in der Sprache -sowohl in Frankreich, als auch in vielen anderen Ländern Europas- überlebt haben, verdeutlicht dies.

Auch Lucien Barrière wird dies erkannt haben, sodass die Vorschläge Duprès, das mit einigen, über Frankreich verteilte Casinos und Hotelspielsälen versehene Familienvermögen bei verstärktem Engagement im Glücksspielbereich wirtschaftlicher angelegt sei, als auf eine Änderung des Stellenwerts der Hotels zu hoffen, eine neue Richtlinienperspektive darstellen konnte.

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

Das verlockende Angebot Duprès, die Standorte vermitteln und die ersten Casinos finanzieren zu können, muss Barrière als entscheidendes Argument gegen seinen Onkel gedient haben, der von der starren Unternehmenspolitik mit Schwerpunktlegung auf den Hotelsektor nicht abzuweichen gedachte. Gerüstet mit dem sich verschlechternden Wirtschaftszahlenmaterial der Grand Hôtels, den passablen Ergebnissen der bereits im Familienbesitz befindlichen Glücksspielbetriebe und der Beeinflussung durch Duprès, machte sich Barrière an eine neue Konzeption heran, die ihn aus seinem Administrationsdasein im Schatten seines Onkels herauskatapultieren sollte.

  • Mit der von Duprès ausgearbeiteten Konzeption einer zielgruppengerechten Optimierung der Hotelkette mittels der Kombination von getrennt geführten Event- und Glücksspielbetrieben,
  • durch Duprès Möglichkeiten, als Verbindungsmann für die Übernahme der angestrebten Objekte aufzutreten,
  • und auf Grund Duprès Übernahme eines beachtlichen Anteils der notwendigen Teilfinanzierung der Erstprojekte, die der Juniorchef des Familienunternehmens durch Duprès stille Teilhaberschaft als Hauptargument anführte,

konnte Barrière punkten. Er überzeugte mit seiner Konzeption und mit den Ansätzen derer Realisierung.

Und der Erfolg gab ihm mit Entstehen des neuen Unternehmens "Lucien Barrière" Recht.

So kam es, dass dem Vermögen der Familie Barrière mehr und mehr Casinos den Hotels angegliedert wurden; ein geschäftliches Engagement, das Lucien Barrière auch nach dem Tod seines Onkels, als er ungehindert agieren konnte, über viele Jahre hinweg zum Schwerpunkt der moderneren Geschäftspolitik der Hotelkette machte. Über ein Jahrzehnt liebäugelte man mit einer vollständigen Verlagerung in den Entertainmentbereich mit einem Einstieg in's Filmgeschäft.

Um den JetSet wieder in die französischen Hotels zu locken, war es schon zu Beginn der Schwerpunktverlagerung des Geschäftsgegenstands notwendig, für mehr als nur für spielerisches Angebot in spektakulärem Ambiente zu sorgen. Neben der Aufwertung des Restaurantbereichs, des flächendeckend besten Bartenderings Frankreichs und feudalen, modernisierten Salons mit Liveshows in den Hotels, wurden Pferdegestüte, Golfplätze, Tennisturniere, Theaterstätten, Konzertgigs und Filmfestivals aus der Taufe gehoben oder werbewirksam gesponsort.

An diesem Punkt spitzte sich jedoch das Verhältnis tragisch zu, denn einer der Filmemacher, Norman, trieb mit einer Gruppe Ligaspieler eines der Casinos an der Côte D'Azur in einer Nacht in den Ruin. Sie betraten die Spielhallen und spielten in wenigen Stunden die Kassen des Casinos einschliesslich der gesamten Restreserven der Spielbank leer.

Nach einer hierauf verhängten Sperre über seine Spieler für alle Casinos der Barrièregruppe, kühlte Duprès Verhältnis zu Lucien Barrière ab. Um ihres Selbsterhalts willen, tauchte die Liga in die Versenkung. Das Wort "Liga" durfte unter den Spielern fortan nicht mehr genannt werden.

Duprès trennte sich vom alten Stamm der in den Häusern bekannten Spielbeteiligten seines Verbunds, teils zum Selbstschutz, teils zur Sicherheit für die Spieler, und er baute den Verbund mit einem Altspieler der Liga, Montgomery, der an Duprès Stelle als Spielmacher auftreten sollte, neu auf - ausschliesslich mit neuen Spielern, die den Angestellten Barrières nicht bekannt waren.

Von dieser Zeit an wurde der Loyalität zur Liga und der Fähigkeit, in den Spielhallen -selbst in der Gruppe- unauffällig zu agieren, Priorität beigemessen.

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

Die frühere Verbundenheit zu den Spielstätten wandelte sich bei Duprès fortan in's Gegenteil.

Seine Gewinne -zumindest in der von mir bezeugbaren Zeitspanne, nachdem ich von dem Verbund aufgenommen worden war- wurden mit den Jahren organisierter und größer.

Duprès selbst stand jede Spielbank Frankreichs offen und seine Erträge an den Tischen als Einzelspieler, wo ich ihn kennengelernt hatte, machte ihm niemand strittig. Die meisten Croupiers waren neu Hinzukommende und kannten ihn im Lauf der Jahre nicht mehr. Die Wenigen, die ihn kannten, behandelten ihn mit gebührendem Respekt und Abstand. Der Coup, der zu seiner Ächtung geführt hatte, war seinerzeit weltweit spektakulär und machte ihn an der Küste unter den Insidern legendär. Unter den Gästen waren nicht mehr die ihm bekannten Altspieler - die Côte D'Azur wandelte sich in ein Urlaubsparadies der Massen im Zug der voranschreitenden Veränderungen - und ebenso wandelte sich das Publikum in den dortigen Spielbanken. In Gruppen trat Duprès in den Casinos nur noch selten auf.

Duprès war ein Meister der Unauffälligkeit - ein stiller Gewinner.

Legende wurde auch die Liga unter den Alten an der Küste. Indem sie nicht mehr benannt wurde und sich auch selbst unsichtbar machte, waren es nach den vielen Jahren, als ich erstmals an der Côte D'Azur ankam, nur Gerüchte, es existiere ein "...geheimer Spielerverbund...", der auf Grund hoher Gewinne in den Küstencasinos nicht mehr spielen dürfe, "...weil er ein Casino gesprengt habe...", eine "...so genannte..." Liga.

Duprès musste wohl gescheitert sein an der Eigennützigkeit junger Spieler und Profilneurotiker, die nicht mehr vom Schlag der alten Riege waren; es war das Aufkommen von Gier und Egoismus einer neuen Spielergeneration, die nur noch das möglichst schnelle Geld wollte, deretwegen ich den Verbund verliess - es wurde nichts mehr erforscht oder entwickelt. Man lauerte nur noch nach kopierfähigen Setzweisen, die man im Alleingang zum Abkassieren ausschlachten wollte. Die spielerischen Fähigkeiten, die zehn Jahre zuvor als Grundvoraussetzung für die notwendige Teamarbeit als selbstverständlich angesehen wurden, waren unter den Spielern an der Küste nicht mehr zu finden.

Als Duprès, wie ich später hörte, sich selbst von der letzten Generation der Spieler distanziert hatte, weil gegen einige von ihnen internationale polizeiliche Ermittlungen wegen krimineller Machenschaften angestrengt wurden, soll noch einmal das Gerücht aufgekommen sein, dass "...eine internationale, Trickserische Spielerbande..." die Küstencasinos schon seit langer Zeit unsicher mache. Solche und ähnliche Formulierungen sollen in der französischen Presse abgedruckt gewesen sein.

Schon in den 80iger-Jahren hatte Duprès sein gesamtes Vermögen in Canada angelegt; Ende der 90iger-Jahre zog er sich, gesundheitlich schwer gezeichnet, aus Frankreich zurück.

Die Liga geriet in Vergessenheit.

Über die Liga wird ein Überbauthema für die paroli.deWorkGroups erscheinen, das ich -wie dieses Portal- laufend weiterführen werde.

Der Zeitpunkt hierfür ist noch unbestimmt.

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Frankreich

flg-fr015-web.jpg Portal

Über die Weiterentwicklung der Unternehmung Barrière werde ich fortan in diesem Thread berichten - wie auch über die sonstigen Casinogruppen in Frankreich. Ich will mich bemühen, das neue Portal Frankreich in unserem Roulette-Forum zukünftig regelmäßig mi allem Interessanten zu füllen und insbesondere auch französische Übersetzungen anzubieten, um auch Spieler der "Grande Nation de Roulette" für paroli.de zu begeistern.

Ich weiss zwar nicht, wie die Hotels heute modernisiert und ansonsten ausgestattet sind, aber in der Zeit, aus der ich diese Hotels kenne, fühlte man sich in den Luxus der Belle Epoque vor über einhundert Jahren zurückversetzt.

Genau dies strahlen viele Casinos der Gruppe Barrière aus.

In gewaltigen Gebäuden mit den in Frankreich allgegenwärtigen klassizistischen oder barocken Elementen verbirgt sich hinter gewöbten Fensterbögen und wuchtigem Stuck der Prunk des vergangenen Jahrhunderts.

Lucien Barrière verfolgte von Anfang an das Ziel, seinem Onkel die Haute Volée in die Grande Hôtels zurückzuholen, mit Spielstätten, deren Interieur dem der Luxushotels entsprach.

Die Atmosphäre der meisten Barrière-Casinos ist adäquat zu den Hotels in deren Nähe.

Hier eine Aufnahme der Spielbank von Deauville des Fotographen Michel d'Auge aus dem Jahr 2002

Casino_de_Deauville.JPG

Hier vorab ein Link, bezugnehmend auf die gestellte Frage über >>> Blotzheim, den Casinostandort bei Basel (den Impair beschrieben hat).

Im übrigen enthielt der Eventkalender für Silvester 2008 eine Veranstaltung der Hotel- und Casinokette Barrière, nämlich in Cannes.

Die Gruppe Barrière hat heute Nobeladressen in ganz Europa und in Afrika.

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