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Roulette-Millionäre - es gibt sie wirklich!


Ludo

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Sachse

Der lebende Beweis für Millionengewinne beim Roulette

 

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Reportage in der "Bild am Sonntag" vom 21. Juli 2002

 

"Vor diesem Mann aus Sachsen zittern die Casinos in aller Welt - er gewinnt zu oft. Sachse (57) ist ... Der Spieler

Spielen ist keine Kunst. Aber Aufhören." (Sprichwort)

Von ALBERT LINK

 

Als Sachse (57) zum ersten Mal nach der Wende bei einem Klassentreffen in seiner sächsischen Heimat auftaucht, schauen sie ihn an, wie den unbekannten Onkel aus Amerika. 30 Jahre ließ er sich nicht mehr blicken. Jetzt hat er ein Problem: die "Und was ist aus dir geworden?"-Frage.

Sicher: Mit einer Notlüge käme er durch. Die angehäuften Millionen sieht dem Privatier im Poloshirt keiner an. Er könnte Briefmarkenhändler in Bottrop sein oder Hausmeister in Halle. Jedenfalls solange sei Zwölf-Zylinder-BMW in der Garage steht und nicht zufällig ein Kenner von Luxusuhren auf sein Handgelenk schaut.

Andererseits: Warum sollte er sich schämen für das, was er tut? Dafür, dass seine ,,Berufskleidung" aus feinem Zwirn im Fliege besteht. Dass er spielend Millionär geworden ist...

Sachse ist ein ,,Spieler", auch wenn er den Begriff nicht besonders mag. ,,Gewinner" ist ihm lieber. Er lebt vom ,,Anschaffen", wie es in der Zockersprache heißt. Ist einer von ,,maximal 40 Roulett-Profis weltweit", nach eigener Einschätzung sogar ,,einer der fünf besten". Einer den sie am Flughafen von Sydney oder war's in Montevideo - schon mal im Rolls Royce abholen und als V.I.P. direkt vors Casino karren. Kurzum: ein ,,Global Player".

Nur: Wie soll man das seinen ehemalige Klassenkameraden klarmachen?

Dass Ehrlichkeit in seinem Fall erklärungsbedürftig ist, weiß der kauzige Leipziger, der heute in der Nähe von Hamburg lebt : ,,Bevor mir jemand glaubt, muss ich mir jedes Mal den Mund staubig reden."

Vier Mineralwasser braucht er beim Gespräch mit der BamS. Ansonsten kein Problem: Er redet gern. Dabei hat er die Presse zeit seines Lebens gemieden: ,,Mein Beruf verträgt eigentlich keine Publizität."

Der Mann hat zwei Gründe für seine Ausnahmegesprächigkeit: Zum einen ist er ein bisschen eitel, will wenigstens einmal aus dem Zwielicht ins Rampenlicht. Er, der zeit seines Lebens nur Misstrauen geerntet hat statt Applaus. Obwohl er gut ist in seinem Metier. Was heißt gut? Der Beste!

Zum anderen hat er jetzt ein (rechtskräftiges) Urteil vor Osterreichs oberstem Gerrichtshof erstritten. Er hat nun schwarz auf weiß, dass ihn Casino Austria zu Unrecht vom Spiel ausgegrenzt hat. Fast europaweit hieß das für ihn: Game over.

Aber zurück zum Spielbeginn: Wie hat alles angefangen? Wie wurde er zum ,,Zo­cker vom Dienst"? Kaisan seufzt, bestellt noch ein Wasser und erzählt...

.....wie er zu DDR-Zeiten erst zufällig Besitzer eines Kinderroulettes, dann Betrei­ber einer Wohnzimmerspielbank wird, wie er von seinem Gewinn 50 000 Mark Ost für einen Stasi-Beamten abzweigt und sich so die Ausreise in den Westen erkauft;

......wie er 1981 als Kellner auf der Ree­perbahn anheuert und nach Feierabend die Casinos der Umgebung abklappert, vor­erst, ohne etwas einzusetzen.

,,Ich habe Roulette dreieinhalb Jahre nur studiert", sagt er, und zum ersten Mal schwingt Stolz in seiner Stimme mit. ,,Ich war überzeugt davon, dass man alles be­rechnen kann."

Der ,,Perfektionist" (Kaisan über Kaisan) träumt vom ,,sicheren" Gewinn. Von der Bank, wohlgemerkt. Denn eins hat er sich nach der Flucht aus Leipzig geschworen:

,,Nicht noch einmal auf Kosten von Be­kannten oder Freunden reich werden."

In den Hamburger Casinos wird er zu­nächst belächelt: Er ist der Sonderling mit dem Zwirbelbart, der immer akribisch Zahlen mitschreibt. ,,Junge, das haben schon ganz andere vor dir versucht", ziehen ihn die Spieler auf. Wegen seines Dialekts verpassen sie ihm den Spitznamen ,,Der Sachse".

Mitte der ,,Ochz'sch'er"-Jahre wagt der Sachse dann sein erstes Spiel. Und gewinnt. Dank ,,Kesselgucken", wie Kaisan sein ,,of­fenes Erfolgsgeheininis" nennt.

Im Detail verrät er so viel: ,,Ich suche be­stimmte Tische aus, beobachte die Drehung des Zahlenkranzes und der entgegengesetzt kreisenden Kugel." Einziges ,,Hilfsmittel" zunächst: eine Stoppuhr. ,,Zwei Drittel Können, ein Drittel Gefühl" gehörten dazu, um abzuschätzen, wo die Kugel landet. Glück? Iwo.

Kurz bevor der Croupler ,,rien ne va plus" sagt "nichts geht mehr" -, macht Kaisan sein Spiel: ,,Plein vier vier". Das heißt: Er setzt auf eine Zahl und deren vier rechte und linke ,,Nachbarn". Insgesamt 9 der 37 Fächer auf dem Nummernkranz.

Natürlich gewinnt er damit nicht immer - - der Zufall spielt mit, wie es sich für staat­lich organisiertes Glücksspiel gehört. Aller­dings macht der Sachse bereits ein dickes Plus, wenn er mit jedem dritten Tipp richtig liegt.

1986 beginnen die fetten Jahre: Kaisan spielt über 300 Tage im Jahr, bis zu 14 Stun­den am Stück. Betrachtet das als "ganz nor­male Arbeit": "Ein Gefühl, als ob Du zur Spätschicht gehst." Er riskiert jetzt den höchsten Einsatz: 3600 Mark pro ,,Schuss", wie er die einzelne Ronletterunde nennt. Möglicher Gewinn: 14000 Mark. Ein ehe­maliger Croupier: ,,In diesem Fall gab der Sachse stets das Doppelte des üblichen Trinkgelds — 800 statt 400 Mark. Das mach­te ihn bei uns Drehern beliebt."

Eine weitere Stärke kommt hinzu: Disziplin. Kaisan weiß, wann er aufhören muss. Acht Millionen Mark nimmt er nach eige­nen Angaben im Lauf der Jahre mit nach Hause.

Und verzockt sich nie? "Doch. Einmal, 1990 in Bregenz. 100 000 Mark in 20 Minuten. Zu viel Champagner." Er, der sonst während der Arbeit nicht mal ein Bier anrühert, verliert die Kontrolle.,,Da habe ich gezockt wie ein vergifteter Affe", schämt er sich noch heute.

Denn Kaisan legt Wert darauf, dass er "im eigentlichen Sinn kein Spieler ist". Er kennt zu viele Menschen, die an ihrer Spielsucht zerbrochen sind: Ein Zahnarzt hat sich vor meinen Augen ruiniert." Mit 200000 Mark steht der bei ihm in der Kreide. Der Sachse hat sie abgeschrie­ben. Und sie sich dort zu­rückgeholt, wo es für ihn ein­facher ist: bei der Spielbank. Von den Gewinnen leistet er sich ein Luxusleben. Er feiert gern, reist vieL Erfüllt sich Ju­gendträume, fährt Lamborghini und Ferrari Testarossa. In Sach­sen-Anhalt kauft und restauriert er eine standesgemäße Bleibe: das Wasserschloss Westerburg. Kos­tenpunkt: drei Millionen Mark.

Doch zugleich fühlt er sich im­mer öfter einsam. Der Sachse hat nur wenige echte Freunde. Und kein Glück in der Liebe. Die zwei­te Ehe geschlossen an einem Freitag, dem 13., in Las Vegas scheitert, die Wunschpart­nerin lässt weiter auf sich warten. »Was", wie er selbstiro­nisch an-merkt, ,,auch daran liegen kann, dass ich seit 40 Jahren den­selben Ge­schmack ha­be: Mir gefal­len die 25-Jährigen."

1991 testet Kaisan seine neueste technische Errungen­schaft: eine "sprechende Stoppuhr mit Ohrknopf und Schalter im Schuh". So wird er nicht mehr durch den Blick auf die Uhr abge­lenkt und hat beide Hände zum Setzen frei. Er gewinnt Summen, mit denen er nachts nur noch un­gern über Parkplätze läuft. Aber vor allem erregt er das Misstrauen diverser Spielbankdirektoren von Warschau bis Wien. Zweimal muss er sich bis auf die Unterhose ausziehen.

Am 4. Oktober 1991 erteilt ihm Casino Austria offiziell Hausver­bot und warnt andere Spielban­ken. Eine nahezu europaweite Sperre ist die Folge. Das Mitführen und Benutzen technischer Hilfsmittel" verbietet die Spielordnung aber erst zwei Jahre spä­ter. Kaisan beharrt deshalb da-. rauf, nie gegen gültige Regeln ver­stoßen zu haben. Es geht um die Spielerehre. Um die freie Ausübung seines Berufs". Er klagt.

Bis zur Entscheidung der Justiz vergehen Jahre. Magere Zeiten für Kaisan, der fast nur noch in Übersee spielt.

Als ihn auch noch die australischen Casinos vor die Tür setzen, tourt er durch Südamerika. In Europa hofft er auf Rehabilitation.

Dann das Grundsatzurteil: Ca­sino Austria darf ihn als Berufs­spieler nicht ,,willkürlich" sper­ren Die Richter: Damit wäre wohl der Glücksspielcharakter als solcher in Frage gestellt, wenn die Monopol-Spielbank nur die letzt­lich erfolglosen Spieler an ihrem Spiel teilnehmen ließe."

Eine herbe Schlappe für Casino Austria, zu der sich das Unterneh­men trotz mehrmaliger BamS-An­frage nicht äußern will.

,,Jetzt geht es um Millionen", sagt Kaisans Innsbrucker Anwalt Günther Riess (45), der seinem Mandanten rät, auf "Verdienst­ausfall" zu klagen. Zudem soll er bald wieder in ,,Felix Austria" sein Spiel machen.

Doch der Prozesssieger denkt nicht daran zurückzukehren ,,Ich spiele nur dort, wo ich willkommen bin." Momentan bereitet er eine längere Dienstreise vor. ,,In die USA. Da warten Hunderte Casinos auf mich."

Es ist spät geworden, der Zo­ckerkönig will nach Hause. Auf dem Tisch liegt sein Autoschlüs­sel er fährt immer noch einen dicken BMW. Aber er wohnt jetzt zur Miete, hat sich freiwillig bei der AOK versichert. Er zahlt brav seine Steuern in Deutschland. "Der Preis eines guten Gewissens und eines gesunden Schlafes", so der Multimillionär.

Obwohl er in jüngster Zeit schlechter schläft. Er, der Dauergewinner, hat sich mit seinem letzten Deal verzockt. Was haben sie ihn dafür ausgelacht beim Klassentreffen. Wie kann man nur so unvorsichtig sein, Aktien der Deutschen Bank zu kaufen...?

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Nachtrag: Christian K. ist inzwischen auch Teilnehmer in diesem Forum (Teilnehmername Sachse) und beantwortet Fragen zum Thema Roulette und sein Gewinnkonzept im Thema .

Eingefügtes Bild

Foto: Flati

Sachse (der "Sachse") vor dem Bellagio Casinohotel in Las Vegas

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  • 6 months later...
  • 10 months later...

Hallo,

ich habe auch in einem anderen Beitrag gelesen daß es anscheinend keine keine berufsmäßigen Roulettespieler gibt. Da muß ich widersprechen, da ich selbst einen kennengelernt habe, allerdings ist dies schon etliche Jährchen her, es muß so Ende der 70erJahre in der Spielbank Hittfeld gewesen sein. Ich war damals noch total "grün" bezüglich Roulette und mehr als das Spiel an sich haben mich damals die Atmosphäre und die Spieler fasziniert.

Jedenfalls kam ich mit besagtem Herrn an der Bar ins Gespräch. Nicht lachen, über Hunde... Gelegentlich stand er auf und schrieb sich von einem anderen Spieler die letzten gefallenen Coups ab, setzte sich wieder, warf einen kurzen Blick auf seinen Block, rechenete gelegentlich auch etwas (fragt mich nicht was) und plauderte freundlich mit mir weiter. Irgendwann stand er auf mit der Bemerkung er müsse nun etwas arbeiten. Natürlich war ich auch neugierig und folgte ihm an den Spieltisch. Ich weiß noch das er noch einige Coups abwartete, rechnete und dann zu setzen begann. Mit Chips a' 100,- und 500,-DM, damals noch ein kleines Vermögen. Nach knapp einer halben Stunde war seine "Arbeit" dann erstmal beendet. Ich kann nicht mehr sagen wieviel er damals gewann, ich weiß nur noch das ich mehr als beeindruckt war.

Als ich ihn direkt fragte was er eigentlich so mache um derartige Beträge riskieren zu können sagte er mir ganz offen das er vom Spielen lebe. Und zwar sehr gut.

Ich habe ihn am nächsten Tag wiedergetroffen und es lief ab wie bei unserer ersten Begegnung. Allerdings kam diesmal nach seiner "Arbeit" ein Mitarbeiter des Casinos (vielleicht der Saalchef, ich kann es nicht sagen) und fragte den Herrn wie lange er diesmal noch zu Spielen gedenke. Daraufhin bekam er zur Antwort, dies sei vorerst der letzte Tag gewesen. Besagter Herr darauf zu mir: "Wissen Sie, was dies gerade bedeutete?" Natürlich hatte ich keinen Schimmer. "Das ich jetzt soviel Gewonnen habe wie das Haus mir zugesteht. Werde ich unverschämt, sperren sie mich."

Und dann noch: "Wenn Sie selbst mal ein erfolgreicher Spieler sind werden Sie ähnliche Erfahrungen machen."

Da habe ich ihn dann gefragt wie er es mache so genau zu wissen was er setzen müsse. Er hat schallend gelacht und geantwortet:" Das ist als würden Sie einen Zauberer nach seinem Trick fragen. Da müssen Sie schon selbst Hinterkommen!"

Das war es dann leider, ich habe ihn nicht wiedergesehen. Aber seither bin ich vom Roulette-Virus infiziert.

Leider war ich noch nie so erfolgreich das man mich deswegen hätte sperren mögen, im Gegenteil.

Aber Berufsspieler gibt es, ich denke aber sie werden den Teufel tun und das jedem auf die Nase binden, denn dann hätten sie doch sofort ein Rudel "Geier" an den Fersen die versuchen, ihnen in die Karten zu schauen.

Haltet Euer Pulver trocken

Shotgun

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Tja nur gewinnen ist heute nicht mehr drin. Man muss der Bank auch ihren Triumpf gönnen, um nicht aufzufallen. Viele Spieler spielen gleichzeitig zwei Systeme, eins, was nicht läuft und "IHR" System. Auch die Höhe der Gewinne ist entscheidend. Wenn man natürlich so lebenswandelt, dass auch 1000 Euro pro Tag verbraten werden, müssen auch die lebensunterhaltsbringenden Gewinne entsprechend ausfallen, erst recht, wenn man seine Bank ´nicht jeden Tag aufsucht.

nur so hält man sein Pulver trocken

nodronn

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