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Milliardenumsatz mit illegaler Zockerei...............


D a n n y

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Mit illegalen Glücksspielen werden offenbar jedes Jahr um die 15 Milliarden Euro umgesetzt. Das hat die Forschungsstelle "Glücksspiel" der Universität Hohenheim herausgefunden und damit erstmals konkrete Zahlen zum Grau- und Schwarzmarkt der Zocker vorgelegt.

Die Umsätze klaffen dabei nach den Erkenntnissen der Forscher insbesondere bei den Sportwetten eklatant zwischen legalen und illegalen Angeboten auseinander: Während der staatliche Anbieter im Jahr 2006 einen Umsatz von 300 Millionen Euro erzielt habe, "dürfte der Umsatz der privaten Anbieter in Wettbüros und im Internet zwischen 1,5 und drei Milliarden Euro liegen", heißt es in der Studie. An illegalen Automaten würden jährlich mindestens sieben Milliarden Euro umgesetzt. Bei Razzien in Kneipen und Spielhallen stoße die Polizei häufig auf illegale Automaten.

Der Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel, Tilman Becker, forderte daher, Spielautomaten in Zukunft nur noch in staatlichen Kasinos anzubieten. Der Kampf gegen das illegale Glücksspiel erfordert nach Meinung von Becker "mehr Kreativität". Es bestehe ein erheblicher Forschungsbedarf, um den genauen Umfang des illegalen Marktes festzustellen.

(Quelle: swr.de)

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  • 4 weeks later...
Mit illegalen Glücksspielen werden offenbar jedes Jahr um die 15 Milliarden Euro umgesetzt. Das hat die Forschungsstelle "Glücksspiel" der Universität Hohenheim herausgefunden und damit erstmals konkrete Zahlen zum Grau- und Schwarzmarkt der Zocker vorgelegt.

Die Umsätze klaffen dabei nach den Erkenntnissen der Forscher insbesondere bei den Sportwetten eklatant zwischen legalen und illegalen Angeboten auseinander: Während der staatliche Anbieter im Jahr 2006 einen Umsatz von 300 Millionen Euro erzielt habe, "dürfte der Umsatz der privaten Anbieter in Wettbüros und im Internet zwischen 1,5 und drei Milliarden Euro liegen", heißt es in der Studie. An illegalen Automaten würden jährlich mindestens sieben Milliarden Euro umgesetzt. Bei Razzien in Kneipen und Spielhallen stoße die Polizei häufig auf illegale Automaten.

Der Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel, Tilman Becker, forderte daher, Spielautomaten in Zukunft nur noch in staatlichen Kasinos anzubieten. Der Kampf gegen das illegale Glücksspiel erfordert nach Meinung von Becker "mehr Kreativität". Es bestehe ein erheblicher Forschungsbedarf, um den genauen Umfang des illegalen Marktes festzustellen.

(Quelle: swr.de)

das halte ich für schwachsinn... wie will man etwas schätzen und nur im ansatz benennen, wenn dafür keine zahlen vorliegen?

das klingt verdammt nach: wir müssen die bürokratie bekämpfen, und dafür brauchen wir mehr beamte...

ich denke mal, der genannte herr t.b. macht seine aussagen, um an staatsknete für forschungsmittel, förderungen und planstellen für (partei-)freunde zu kommen...

gruß mauvecard

bearbeitet von mauvecard
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  • 4 weeks later...
Mit illegalen Glücksspielen werden offenbar jedes Jahr um die 15 Milliarden Euro umgesetzt. Das hat die Forschungsstelle "Glücksspiel" der Universität Hohenheim herausgefunden und damit erstmals konkrete Zahlen zum Grau- und Schwarzmarkt der Zocker vorgelegt.

Die Umsätze klaffen dabei nach den Erkenntnissen der Forscher insbesondere bei den Sportwetten eklatant zwischen legalen und illegalen Angeboten auseinander: Während der staatliche Anbieter im Jahr 2006 einen Umsatz von 300 Millionen Euro erzielt habe, "dürfte der Umsatz der privaten Anbieter in Wettbüros und im Internet zwischen 1,5 und drei Milliarden Euro liegen", heißt es in der Studie. An illegalen Automaten würden jährlich mindestens sieben Milliarden Euro umgesetzt. Bei Razzien in Kneipen und Spielhallen stoße die Polizei häufig auf illegale Automaten.

Der Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel, Tilman Becker, forderte daher, Spielautomaten in Zukunft nur noch in staatlichen Kasinos anzubieten. Der Kampf gegen das illegale Glücksspiel erfordert nach Meinung von Becker "mehr Kreativität". Es bestehe ein erheblicher Forschungsbedarf, um den genauen Umfang des illegalen Marktes festzustellen.

(Quelle: swr.de)

@Danny

Ich möchte auf einen Zeitungsartikel in der Süddeutschen Zeitung vom 13. Oktober 2006, S. 21 aufmerksam machen. Dort hieß es:

"Brüssel kritisiert Glückspiel-Monopol

Brüssel (AFP) - Die EU-Kommission verschärft die Gangart gegen staatliche Glückspiel-Monopole: Nach Deutschland und sechs weiteren Staaten eröffnete die Kommission nun auch gegen Frankreich, Österreich und Italien ein Vertragsverlet-zungsverfahren wegen der 'Diskriminierung' privater Wettanbieter. Das Bundesverfassungsgericht hatte im März das deutsche Wettmonopol für zulässig erklärt, allerdings eingeschränkt, dass der Staat das Monopol 'konsequent am Ziel der Bekämpfung von Wettsucht ausrichten' müsse. Dies kritisierte EU-Kommissar McCreevy nun: 'Ein Mitgliedstaat kann sich nicht darauf berufen, den Zugang der Bürger zu solchen Angeboten beschränken zu müssen und die Bürger zugleich anregen, an staatlichen Glücksspielen teilzunehmen.' "

Das bedeutet nichts anderes, als dass die EU-Kommission nur das totale Spielverbot in Deutschland akzeptieren würde. Dies entspricht aber nicht dem "natürlichen Spieltrieb der Bevölkerung" (auch eine juristische Formulierung), der sich dann ja andere Kanäle suchen würde. Also wird dann der Europäische Gerichtshof letztendlich über Legalität oder Illegalität des Betriebs von europäischen Online-Casinos in Deutschland entscheiden. Bis dahin gibt es Rechtsunsicherheit. Aber wegen dieser Rechtsunsicherheit kann es ja nicht sein - sozusagen im vorauseilenden Gehorsam -, dass der Spieler einseitig die Last der Illegalität trägt. Die Gebietskörperschaft "Bundesrepublik Deutschland" mitsamt ihren Gebietskörperschaf-ten "Bundesländer" hat ja selbst Souveränitätsrechte über Bundestag und Bundesrat an die Gebietskörperschaft "Europäische Union" abgegeben. Wenn also die unterschiedlichen Gebietskörperschaften uneins in der Kompetenzzuständigkeit aufgrund von Überschneidung einzelner Hoheitsrechte sind, ist es unbillig, den natürlichen Personen, aber auch den Wettanbietern als Juristische Personen die Verantwortung der öffentlich-rechtlichen juristischen Personen "Europäische Union", "Bundesrepublik Deutschland" und die jeweiligen "Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland" für die Frage von Legalität oder Illegalität von Glückspielen ausserhalb der konzessionieren Casinos zu übertragen. Insofern ist es bis zur Klärung dieser Rechtsfrage auch unbillig, die Internet-Wirtschaft unter Druck zu setzen.

In dubio pro reo.

Im Zweifel für den Angeklagten (Spieler).

Die Meinung des EU-Kommissars McCreevy ist auch nachvollziehbar: Wie heisst es in der deutschen Radio-Wer-bung? "Glückspiel kann süchtig machen." Also: Möglicherweise - es ist ja vieles möglich - verursacht die Betätigung im Glücksspiel eine Sucht, aber trotz dieser Möglichkeit werben wir: Kommen Sie zu uns! Geben Sie Ihr Geld bei uns aus! Möglicherweise werden Sie bei uns süchtig! Wir warnen davor. Die Verantwortung für die Verursachung der Spielsucht durch uns tragen aber Sie. Wenn Sie süchtig werden, sperren wir Sie. Dann müssen Sie die Entzugserscheinungen ertragen. Sie sind ein sozialer Outcast, weil wir Sie sperren können - je nach Belieben. Durch das Sanktionsmittel "Sperren" verfügen wir über die Definitionshoheit, was Sucht ist.

Und in einer "geclearten" Gesellschaft hat dies nicht nur beim "Spielen" Konsequenzen, sondern strahlt darüber hinaus.

Café :feuerwerk003:

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Mit illegalen Glücksspielen werden offenbar jedes Jahr um die 15 Milliarden Euro umgesetzt. Das hat die Forschungsstelle "Glücksspiel" der Universität Hohenheim herausgefunden und damit erstmals konkrete Zahlen zum Grau- und Schwarzmarkt der Zocker vorgelegt.

Die Umsätze klaffen dabei nach den Erkenntnissen der Forscher insbesondere bei den Sportwetten eklatant zwischen legalen und illegalen Angeboten auseinander: Während der staatliche Anbieter im Jahr 2006 einen Umsatz von 300 Millionen Euro erzielt habe, "dürfte der Umsatz der privaten Anbieter in Wettbüros und im Internet zwischen 1,5 und drei Milliarden Euro liegen", heißt es in der Studie. An illegalen Automaten würden jährlich mindestens sieben Milliarden Euro umgesetzt. Bei Razzien in Kneipen und Spielhallen stoße die Polizei häufig auf illegale Automaten.

Der Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel, Tilman Becker, forderte daher, Spielautomaten in Zukunft nur noch in staatlichen Kasinos anzubieten. Der Kampf gegen das illegale Glücksspiel erfordert nach Meinung von Becker "mehr Kreativität". Es bestehe ein erheblicher Forschungsbedarf, um den genauen Umfang des illegalen Marktes festzustellen.

(Quelle: swr.de)

@Danny

Zwischenzeitlich habe ich noch einen Zeitungsartikel zur Frage von Legalität und Illegalität gefunden. Er wurde von Geb-hard Rehm, 2006:Wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg sowie Lehrbeauftragter an der Universität München, verfasst. Er wurde am 18. August 2006 auf Seite 2 der Süddeutschen Zeitung verfasst:

"Außenansicht

Legale Volten zum eigenen Nutzen

Das Verbot privater Wettbüros dient offiziell dem Kampf gegen die Spielsucht, tatsächlich nützt es den Finanzministern

Dem in Gibraltar ansässigen privaten Sportwettenanbieter bwin (früher: betandwin) ist die rote Karte gezeigt worden: von einem Schiedsrichter, der in Personalunion Gegenspieler ist. Pünktlich zum Auftakt der Fußballbundesliga untersagen die zuständigen Bundesländer dem Trikotsponsor von Werder Bremen und 1860 München unter Berufung auf das staatliche Wettmonopol die Geschäfte hierzulande und versiegeln zahlreiche Wettbüros. Während sie ihr ungewohnt einträchtiges Handeln mit dem Kampf gegen Spielsucht, Betrug und Manipulation begründen, geißeln Wettbetreiber und viele Kom-mentatoren die Maßnahme, weil diese in Wahrheit nur die Staatseinkünfte aus dem Wettmonopol schützen solle.

Es geht um viel Geld: milliardenschwere Wettgewinne, Steuereinnahmen, Sponsorengelder, Breitensportförderung. Der Spiel- und Wettindustrie werden - auch dank Internet - riesige Potenziale bescheinigt, die, abgesehen von den Monopol-einnahmen der öffentlichen Hand, nunmehr an Deutschland vorbeizufließen drohen. Darüber hinaus steht der Konflikt aber auch stellvertretend für grundlegende politische und ökonomische Zielkonflikte: Individualismus oder Paternalismus? Wett-bewerb oder Monopol? Arbeitsplätze um jeden Preis?

Wenn sich der erste Pulverdampf verzogen hat, wird die Stunde der Gerichte schlagen, denn die Wettanbieter werden sich ihrem Schicksal nicht fügen. Den Ausschlag wird geben, inwieweit ein staatliches Wettmonopol mit deutschem Verfassungs-recht (die meisten Wettanbieter verfügen über Lizenzen anderer EU-Mitgliedstaaten) vereinbar ist. Bereits 1999 und vor allem 2003 (Italien betreffend) hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Begründungspfade vorgezeichnet; das Bundes-verfassungsgericht folgte in einer im März 2006 ergangenen Entscheidung zum bayerischen Lotteriegesetz. Das Angebot von Sportwetten steht grundsätzlich unter verfassungsrechtlichem und europarechtlichem Schutz. Die Monopolisierung des Wettangebots zugunsten des Staates greift in diese Rechte ein. Da Grundrechtseinschränkungen nicht beliebig zulässig sein können, muss die öffentliche Gewalt bestimmte Standards erfüllen. Diese als Verhältnismäßigkeitsprinzip bekannten Stan-dards hat das Bundesverfassungsgericht bereits in den fünfziger Jahren entwickelt. Der EuGH hat sie übernommen und vier Kriterien entwickelt, an denen die Einschränkung europarechtlicher Grundfreiheiten zu messen ist. Danach muss geklärt sein, dass eine Beschränkung aus zwingenden Erwägungen des Allgemeininteresses gerechtfertigt ist; dass sie in nichtdis-kriminierender Weise angewendet wird; dass sie geeignet ist, die Verwirklichung des durch sie verfolgten Zieles zu errei-chen; und die Beschränkung darf nicht über das zur Zielerreichung Notwendige hinausgehen.

Der Kampf gegen Spielsucht und der Schutz vor Betrug, nicht jedoch die Förderung von Staatseinnahmen - selbst bei de-ren gemeinnütziger Verwendung - erfüllen nach Ansicht beider Gerichte grundsätzlich das erste Kriterium. Hier aber liegt zugleich einer der größten Schwachpunkte des Staatsmonopols, denn in Deutschland wurden bis März 2006 kaum wirksa-me Maßnahmen zur Verhinderung von Spielsucht ergriffen. Im Gegenteil wurde das staatliche Wettangebot Oddset aggres-siv beworben, Wetten wurde als sozial adäquate Tätigkeit vermarktet. Das Bundesverfassungsgericht hat darum einen ra-dikalen Kurswechsel bis Ende 2007 eingefordert.

Allerdings ist zu bezweifeln, dass der EuGH bei einer Fristsetzung ähnlich großzügig wäre - hat er doch die gleichen Prinzi-pien schon vor drei Jahren klar formuliert, ohne dass die Bundesländer daraus die Konsequenzen gezogen hätten. Von ei-nem 'kohärenten und systematischen System zur Begrenzung der Wettätigkeit' kann jedenfalls zwischen 2003 und heute in Deutschland nicht die Rede sein. Auf 'Bewährungsfristen' zur Beseitigung einer unzulässigen Grundfreiheitsbeschränkung wird man beim EuGH vergeblich hoffen. Allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass deutsche Behörden die einschlägige EuGH-Rechtsprechnung zu lange unbeachtet gelassen haben. Zumindest in Sachen DocMorris und Niederlassungsrecht für Apotheken scheint man aus Schaden klüger geworden zu sein.

Zwar ist das deutsche System nicht diskriminierend, weil inländische und ausländische private Anbieter gleich schlecht behandelt werden (siehe Kriterium Nummer 2), doch ist an der Eignung des Staatsmonopols zur Bekämpfung der Spiel-sucht (Nummer 3) zu zweifeln, weil Spieler in Zeiten des Internet unkontrollierbar ins Ausland ausweichen können. Aller-dings kann kein Verbot das inkriminierte Verhalten vollständig verhindern. Es genügt also, dass ein Monopol zur Be-kämpfung der Spielsucht nicht völlig ungeeignet ist - was zu bejahen wäre.

Der zweite und letzte wichtige Angriffspunkt für die Anwälte der Wettbetreiber ist darum die Erforderlichkeit des Monopols (Nr. 4). Das gilt insbesondere europarechtlich, weil der EuGH den Mitgliedsstaaten zwar verbal, nicht aber in der Sache einen derart weiten Ermessensspielraum einräumt, wie ihn das Bundesverfassungsgericht zuzugestehen bereit war. Er prüft recht genau, über welche milderen Alternativen ein Mitgliedsstaat verfügt. Während das Bundesverfassungsgericht sich im Wesentlichen auf die korrekte Handhabung durch den Gesetzgeber verließ, gab der EuGH 2003 nicht umsonst zahlreiche Hinweise für in diesem Zusammenhang zu prüfende Einzelfragen mit auf den Weg. Das deutsche System sähe bei nahezu allen diesen Gesichtspunkten schlecht aus - schon weil die ausländischen Konzessionäre einer strikten Kontrolle durch ihren Heimatstaat unterliegen und Betrug wirksam auch gegenüber privaten Anbietern bekämpft werden kann. Es ist zudem min-destens überraschend, dass man ein Staatsmonopol für das mildeste Mittel hält, Spielsucht zu bekämpfen, im Kampf gegen Nikotin- und Alkoholabhängigkeit indes auf die Wachsamkeit von Einzelhandel und Wirten setzt.

Verfassungsrechtlich können die Bundesländer also gerade noch bestehen, wenn sie sich jetzt richtig gegen das Wetten ins Zeug legen. Europarechtlich sieht es dagegen düster aus. Statt auf dem Staatsmonopol zu beharren, sollten die Ministerprä-sidenten die Privaten in eine ausgewogene, europarechtskonforme Lösung einbeziehen - schon um horrende Schadenser-satzansprüche zu vermeiden. Im Duell vor dem EuGH werden sie sonst kläglich scheitern. Wetten?"

Soweit der Artikel von Mitte des Jahres 2006. Zwischenzeitlich versuchen politische Kräfte in Deutschland Stimmung gegen das Glückspiel zu machen. Die von Danny zitierte Forschungsstelle gehört dazu. Von der Leyen gehört indirekt auch dazu, in dem sie die Internet-Industrie für den sie politisch betreffenden Bereich auffordert, bestimmte Internet-Seiten auf den Index zu setzen. Dies ist auch mit dem Online-Roulette möglich, weshalb der Nachweis so wichtig ist, das Roulette eben kein Glückspiel (Arno Bergmann) ist. Roland Koch hält lediglich den Mund, bis er gewählt ist. Nach dem Verfasser des obigen Artikels sieht die Durchsetzung eines staatlichen Monopols im Glückspielsbereich schon deshalb schlecht aus, weil weder die Nikotin- noch die Alkoholabhängigkeit entsprechend eingeschränkt wird. Letztere Einschränkung würde breitere Bevölkerungskreise betreffen und nicht vermittelbar sein.

Bei der ganzen Glückspieldiskussion geht es - wie der Author oben schon meinte - in Anbetracht der gegenwärtige politi-schen Konstellation in Deutschland um die Alternative von Paternalismus und Individualismus, was ja eigentlich im Wider-spruch zur Leitlinie der Merkel-Regierungserklärung steht: "Mehr Freiheit wagen." Es erinnert ein wenig an "Neusprech". In der Realität werden - auch künstlich - Spannungszustände zur politischen Instrumentierung kreiert und fixiert, propagan-distisch wird aber eine ganze andere Realität als Realität verkauft. Bemerkenswert ist, mit welcher Vehemenz dies in Deutschland durchgezogen wird. Das zeigt eigentlich, das noch andere Motive hinter dieser politischen Agenda stehen: Es geht um die Kontrolle des Alltags.

Café :rolleyes:

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Mit illegalen Glücksspielen werden offenbar jedes Jahr um die 15 Milliarden Euro umgesetzt. Das hat die Forschungsstelle "Glücksspiel" der Universität Hohenheim herausgefunden und damit erstmals konkrete Zahlen zum Grau- und Schwarzmarkt der Zocker vorgelegt.

Die Umsätze klaffen dabei nach den Erkenntnissen der Forscher insbesondere bei den Sportwetten eklatant zwischen legalen und illegalen Angeboten auseinander: Während der staatliche Anbieter im Jahr 2006 einen Umsatz von 300 Millionen Euro erzielt habe, "dürfte der Umsatz der privaten Anbieter in Wettbüros und im Internet zwischen 1,5 und drei Milliarden Euro liegen", heißt es in der Studie. An illegalen Automaten würden jährlich mindestens sieben Milliarden Euro umgesetzt. Bei Razzien in Kneipen und Spielhallen stoße die Polizei häufig auf illegale Automaten.

Der Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel, Tilman Becker, forderte daher, Spielautomaten in Zukunft nur noch in staatlichen Kasinos anzubieten. Der Kampf gegen das illegale Glücksspiel erfordert nach Meinung von Becker "mehr Kreativität". Es bestehe ein erheblicher Forschungsbedarf, um den genauen Umfang des illegalen Marktes festzustellen.

(Quelle: swr.de)

Ich habe noch etwas zum Thema "Legalität" und "Illegalität" gefunden:

Im "Mannheimer Morgen" vom 10. Mai 2008, S. 5 heisst es:

"Verwaltungsgericht: Glücksspielstaatsvertrag verletzt Europarecht

Staatliches Monopol wankt

Freiburg. Das staatliche Monopol auf Sportwetten verstößt nach Ansicht des Verwaltungsgerichts Freiburg gegen Europarecht. Auch nach dem seit Jahresanfang geltenden Glücksspielstaatsvertrag bestünden im Südwesten erhebliche Defizite bei der Eindämmung von Spielleidenschaft und Wettsucht, heißt es in einem gestern veröffentlichten Urteil. Weil das Staatsmonopol nur gerechtfertigt sei, wenn es 'kohärent und systematisch' zur Begrenzung der Wettleidenschaft beitrage, sei die EU-Dienstleistungsfreiheit verletzt.

Damit hat erstmals ein baden-württembergisches Gericht den neuen Staatsvertrag in einer Hauptsacheentscheidung für europarechtswidrig erklärt. Bundesweit haben bereits mehrere Verwaltungsgerichte juristische Zweifel an dem Vertragswerk geäußert und den Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg angerufen. Das Freiburger Gericht gab vier privaten Spielvermittlern Recht, denen das Regierungspräsidium Karlsruhe die Vermittlung von Sportwetten an Anbieter in Malta und Österreich untersagt hatte. Das Gericht bezieht sich auch auf das Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts vom März 2006, wonach ein staatliches Glücksspielmonopol an strenge Vorgaben geknüpft ist. Das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe kündigte Berufung beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim an.

Dichtes Netz an Annahmestellen

Baden-Württemberg unternimmt aus Sicht der Verwaltungsrichter derzeit zu wenig zur Eindämmung der Wettleidenschaft. Die Zahl der Annahmestellen sei seit dem Verfassungsgerichtsurteil nur geringfügig auf 3656 gesunken; dies sei ein dichteres Netz als bei den Postfilialen. Eine Obergrenze dafür sei nicht festgelegt. Außerdem sind 500 private Spielvermittler registriert. Die Glücksspielaufsicht sei mit nur zwei Personen beim Regierungspräsidium (RP) 'minimal ausgestattet' - was ein RP-Sprecher gestern umgehend bestritt. lsw

..........................................................................

I Urteil 16.4.08; Az: 1 K 2683/07, 2063/06, 2066/06 u. 2052/06"

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  • 2 weeks later...

@D A N N Y

"Das Kreuz mit dem Glück

An der Universtät Hohenheim versuchen Forscher zu ergründen, welche Lottozahlen unwahrscheinlich reich machen können

von Bernd Dörries

Stuttgart - Karl Bosch sagte, er könne die Leute nicht verstehen, Jeder denke, er habe eine Idee, auf die nun wirklich kein anderer käme. Und dabei hätten sie doch alle dieselbe. 'Die Diagonalen, die Horizontalen, die ersten sechs.' Die Leute dächten, niemand sei so blöd, auf die ersten Zahlen zu setzen und sehen darin ihre Chance. Viele andere aber auch.

Karl Bosch ist Professor für Mathematik an der Universität Hohenheim bei Stuttgart und Mitglied der neu eingerichteten Forschungsstelle für Glücksspiel, der einzigen ihrer Art in Deutschland. Dort kümmern sich Forscher seit einigen Monaten um alle Aspekte des Glücksspiels: die rechtlichen, die ökonomischen, die Sucht und eben um die Statistik, die Wahrscheinlichkeit des großen Gewinns.

Das ist die Aufgabe von Karl Bosch. Man könnte sagen, dass er der Lottoprofessor ist. Immer, wenn ein besonders hoher Jackpot nicht geknackt wurde, ist Bosch am nächsten Tag im Radio zu hören oder sitzt um sechs Uhr morgens im Frühstücksfernsehen. Und immer erzählt er das, was er auch in seinen Lottobüchern geschrieben hat: Egal auf welche Zahlen man auch setzt, die Chance einen großen Gewinn zu bekommen, sind immer dieselben. Die Wahrscheinlichkeit mit den Zahlen vom vergangenen Samstag am kommenden zu gewinnen, sind so hoch wie für alle anderen Kombinationen auch. Man müsse ihn also nicht anrufen und nach einem Tipp fragen.

Was Bosch jedoch mit seinen zahlreichen Statistiken und Listen zeigen kann ist, wie man die Wahrscheinlichkeit auf ein hohen Gewinn steigern kann, wenn man die richtigen Zahlen hat. Mit Zahlen die sonst fast niemand hat und die eine hohe Quote garantieren. Und dann ist man wieder bei den Diagonalen und Horizontalen, die so viele tippen, sagt Bosch, weil sie schön aussehen auf dem Schein. Und weil viele Leute denken, dass so offensichtliche Kombinationen kein anderer tippt. Es sind aber doch immer Zehntausende. Einmal, 1999 war das, wurden die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6 gezogen. Den Fünfer haben 38.000 Tipper richtig gehabt, es gab lächerliche 380 Mark. Bosch macht das traurig. Die Leute hätten sich am Samstag über den Gewinn gefreut und Anschaffungen geplant. Am Montag bekamen sie in paar hundert Mark.

Es gebe aber noch ein ungelöstes Rätsel der Mathematik. Nämlich das, wie viele Reihen man auf einem Lottoschein ankreuzen muss, um sicher einen Dreier zu haben. 'Zur Überprüfung müsste man aus allen möglichen 13983816 Tippreihen jeweils 85 auswählen und diese wiederum mit allen möglichen 13983816 vergleichen mit dem Ziel, 85 Tippreihen zu finden, die bei jeder Ziehung mindestens zu einem Dreier führen.' Es gebe keinen Computer, der dies simulieren kann. Ansonsten sei Lotto und andere Glücksspiele aus mathematischer Sicht eigentlich ziemlich gut erforscht.

Was noch fehle, sagt Tilman Becker, der Leiter der Forschungsstelle, sei etwa eine ökonomische Analyse der Glücksspielindustrie und Studien über die Auswirkungen der boomenden Internetcasinos. Früher habe man Spielsüchtige einigermaßen unter Kontrolle gehabt. Die Casinos meldeten chronisch Spielsüchtige, oder die ließen sich selber sperren. Heutzutage säßen die Spieler zuhause anonym hinter dem Computer.

Zwar gebe es schon viele Studien über das Suchtverhalten pathologischer Spieler, aber über den normalen Verbraucher sei fast nichts zu finden. Becker also interessiert, was das für Leute sind, die bei Neun Live vor dem Fernseher sitzen und bei aussichtslosen Glücksspielen anrufen, eine Menge Geld ausgeben. Es sei schon absurd: 'Auf der einen Seite versucht die Gesellschaft jegliche Risiken abzuwenden, man schließt sogar Reisegepäckversicherungen ab, auf der anderen Seite ist man aber bereit, für ein gewisses Risiko beim Spiel auch noch zu bezahlen.' Becker und Bosch spielen übrigens beide selber Lotto. In Maßen wie sie sagen. Als Privatperson, nicht als Forscher."

Süddeutsche Zeitung vom 25./26. Juni 2005, S. 12

Also mutmaßliche Spielsüchtige forschen zur Spielsucht. Das ist doch typisches Abwehrverhalten, wenn jemand sagt: "In Maßen" oder "Als Privatperson nicht als Forscher". Ob Letzteres stimmt?

Café :bigsmile:

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